5. März 2016

Kreisverband Nürnberg organisiert Benefiznachmittag für Schloss Horneck

Schloss Horneck übt auch dann eine große Anziehungskraft auf uns aus, wenn zu einem Benefiznachmittag für unser Kulturzentrum gerufen wird. Das Kulturreferat des Kreisverbandes Nürnberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. – Annemarie Wagner und Katharina Emrich zeichnen verantwortlich – lud die Jugendgruppe (Leitung Karline Folkendt) und die Laienspielgruppe der Nachbarschaft Schwabach (Regie Hans Kepp) am Sonntag, den 28. Februar, in den Genossenschaftssaalbau in Nürnberg-Bauernfeind ein. Der Saal war voll von interessierten Landsleuten und Freunden der Siebenbürger Sachsen, das Publikum war voll des Lobes für die gelungene Aktion.
Inge Alzner, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, begrüßte das volle Haus, den CSU-Stadtrat und Landsmann Hans Werner Henning mit Gattin, dann Horst Göbbel als Vorsitzenden des Vereins Haus der Heimat und Meta Reisch-Botsch, beide als Kandidaten für den Integrationsbeirat. Sie dankte herzlich für die Spenden zur Rettung von Schloss Horneck (bis zum 22. Januar 2016 neben den Einlagen der Gründer 617.249,11 Euro) , informierte kurz über die aktuelle Situation in Gundelsheim (Verwandlung in ein modernes Tagungs-, Begegnungs- und wissenschaftliches Zentrum, das auch dank der erfolgreichen Bemühungen unserer Bundesspitze Dr. Bernd Fabritius, MdB, und Herta Daniel wohl auch vom Bund institutionell gefördert wird, jedoch weiterhin auf keinerlei Spendenbeträge verzichten kann) und stellte die beiden an diesem Tag in Aktion tretenden Gruppen vor.
Benefiznachmittag für Schloss Horneck: ...
Benefiznachmittag für Schloss Horneck: Jugendliche singen beherzt. Foto: Simona Binder
Nun schlug die Stunde der in Tracht auftretenden Jugendlichen (gekonnt geleitet von Karline Folkendt), denen man bei ihrem lustigen Sketch (in siebenbürgisch-sächsischer Mundart) und dem folgenden Singen einiger bekannter Weisen („Det Fräjohr kit än de Wegden“, „Fliege mit mir in die Heimat“, „Schwer mit den Schätzen“, „Nach meiner Heimat“, „Wahre Freundschaft“ und als Zugabe „Rote Rosen“) die Begeisterung ansehen konnte. Ihr jugendlicher Schwung verstärkte den Appetit auf kräftiges Mitsingen der Anwesenden. Michael Henning (Akkordeon), Christoph Helch (Cajon) und Fabian Kloos (Gitarre) gaben so richtig den Ton vor. Diese Gruppe stellt sich nach ihrer Kanada- und USA-Fahrt 2015 als verschworene Gemeinschaft dar und schöpft auch daraus gesunde Energien.

Was dann in der Komödie „Kurhotel Waldfrieden“ von Christiane Cavazzini folgte, war unter anderem eine heftige Strapaze für unsere Lachmuskulatur (wie es Inge Alzner treffend angekündigt hatte). Vier neue Kurgäste finden sich am Anreisetag Dienstag in einem Heil- und Kurtempel ein: Dargestellt von Hilde Kirschner wird die resolute Bäuerin Rosalinde Linde (ohne ihren Zuchtbullen, ohne ihren Eber Hugo oder die Zeitschrift „Hof und Tier“ geht gar nichts), von Johanna Schuster die herablassende Beamtenwitwe Isolde von Harder (auf ihr „von“ bestehend, der Liebe nicht abhold), von Hans Schuster der pathetische Pastor Peter Engel (für Lebens- und Liebesgenüsse zu haben) und von Karin Maurer die junge, ausgeflippte Susanne Sonnenschein (weiß, was sie will). Adriana Miess als unbeirrte Schwester Tina an der Rezeption, Wilhelm Binder als verantwortlicher Klinikleiter und Arzt Dr. Apfel (genervt, nur das Beste wollend), Heinz Maurer als umtriebiger Zivi Fritz (flott, Bakschisch nicht ablehnend) sowie Hans Kepp als der auf sein Lebensliebesglück wartende Gast und Beamter Herbert Michels (ein echter Kurschattenprofi) begrüßen und begutachten die vier Neuen. Ein Tipp von Schwester Tina, die alles hört und alles weiß, und schon wird von Kurhotelleiter Dr. Apfel die Suche gestartet: Wer ist unter den neu angekommenen Gästen der Kontrolleur der Krankenkassen? Bis der Bösewicht gefunden wird, geht es im Kurhotelmedium drunter und drüber. Situationskomik und Sprachkomik – hier besonders der doppeldeutige Wortwitz - paaren sich (und nicht nur sie) und lassen tatsächlich unseren Lachgewohnheiten (trotz Flüchtlingskrise draußen) freien Lauf. Dass ein Kurhotelaufenthalt auch für das Liebesleben förderlich sein kann, wer mag das bestreiten? „Morgens Fango, abends Tango!“ oder „Du bist so eine tolle Frau, ich kann glatt mit dir fusionieren“, sind nur zwei von zahlreichen Heiterkeitsinitiatoren. Und wenn aus der feuchtfröhlichen Zweisamkeit im Kurhotel mehr wird, dann gibt es auch die saubere Begründung dafür: „Späte Ehen haben den Vorteil, dass sie nicht so lange dauern.“ Zunächst etwas ernsthaft, zunehmend jedoch locker, entspannend, fröhlich bevölkerten die smarten Darsteller aus Schwabach den bühnenbildmäßig geschickt hergerichteten Schauplatz. Und wer war nun der AOK-Kontrolleur? Sowohl Dr. Apfel als auch das Publikum im Saal waren top überrascht. Rosalinde Linde zog das große Los. Geschickt gemacht, Frau Cavazzini.

Ach ja, da war noch was. Die Benefizveranstaltung. Was brachte der Nachmittag für Schloss Horneck? Weit mehr als 1000 Euro. Gut gemacht Inge, Annemarie, Katharina, Karline, ihr Jugendlichen, Roswitha, ihr Schwabacher Laienspieler. Danke. So sind wir gut aufgestellt!

Horst Göbbel

Schlagwörter: Benefizveranstaltung, Schloss Horneck, Nürnberg

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