20. Oktober 2019

Zentrale Kulturveranstaltung der Siebenbürger Sachsen in Hessen

Es galt, nach 20 Jahren an den in der Region sehr beliebten Siebenbürger Ball anzuknüpfen. Siebenbürger Ball und Hugenottenhalle-Herbst waren bei Alt und Jung jahrelang die Schlagwörter für Blasmusik, siebenbürgische Trachten und Tänze, Begegnung mit Freunden und ausgelassene Stimmung. Die Sterne standen günstig, da Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, als Schirmherr gewonnen werden konnte.
Die Gespräche in der festlich geschmückten Hugenottenhalle in Neu-Isenburg verstummten am 5. Oktober beim Klang des schwungvollen Konzertmarsches „Die Sonne geht auf“, den die Siebenbürger Musikanten Pfungstadt erklingen ließen. Beifall brandete auf beim Anblick der schmucken Trachtenträger, die stolzen Schrittes Einzug hielten. Vor der Bühne nahmen sie Aufstellung und boten so zusammen mit den Musikanten einen farbenfrohen Rahmen für Ingwelde Juchum, die Vorsitzende des Landesverbandes, die das Mikrofon ergriff. Sie begrüßte die Ehrengäste und die erwartungsvollen Landsleute. Die Zentrale Kulturveranstaltung (ZKV) soll der Auftakt zur Wiederbelebung des in den 80er Jahren beliebten Heimatfestes sein. Einen extra Willkommensgruß richtete sie an die drei Kulturgruppen, die das Programm bestritten. Mit ihren Darbietungen wecken sie heimatliche Gefühle und stärken und fördern den Gemeinschaftssinn. Beifall erntete Juchum für ihre Abschlussworte: „Gemeinsam sind wir stark!“
Zentrale Kulturveranstaltung in Hessen: Ingwelde ...
Zentrale Kulturveranstaltung in Hessen: Ingwelde Juchum mit Dr. Bernd Fabritius. Foto: Hans Schuller
In seinem Grußwort brachte Dr. Fabritius seine Freude über die Ehre der Schirmherrschaft zum Ausdruck. Als Bundesbeauftragter nehme er viele Termine wahr, aber die Begegnung mit Landsleuten bei Veranstaltungen, in denen Kultur mit Heimat verbunden werden, seien für ihn stets etwas Besonderes, „sind sie doch ein Bekenntnis zu unseren gemeinsamen Wurzeln und Werten“, sagte Fabritius. Der frühere Verbandspräsident würdigte das Engagement des Landesvorstands von Hessen als Bindeglied zwischen den Kreisverbänden und dem Bundesvorstand. Insbesondere hob er die Teilnahme der siebenbürgischen Kulturgruppen beim Hessentag und beim Heimattag in Dinkelsbühl hervor. Mit ihrer starken Präsenz leisteten die Landsleute in Hessen einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der sächsischen Gemeinschaft. Sie seien Kenner und Botschafter, Mittler und Bewahrer. Als Schirmherr eröffnete Fabritius offiziell die Kulturveranstaltung und wünschte allen stimmungsvolle und erbauliche Stunden mit Musik und Tanz.

Herbert Hunkel, Bürgermeister von Neu-Isenburg, bekräftigte seine Sympathie für die Siebenbürger Sachsen, da er stets mit Freude den Einladungen zu ihren Festen gefolgt sei. Dass Kultur Brücken schlage, habe man bereits 1974 erfahren, denn aus einer musikalischen Begegnung zweier Chöre habe sich ein dauerhaftes Kulturabkommen zwischen Neu-Isenburg und Schäßburg entwickelt. Mit dem Stück „Wir sind wir“ verstärkte die Blaskapelle die beeindruckenden Worte der Festredner. Anita Krafft-Daniel übernahm die Moderation des nun folgenden Programms und gab die Bühne frei für die Siebenbürgische Tanzgruppe Mittelhessen, geleitet von Regina Homm, die zwei Tänze präsentierte. Auch die zehn Paare der Siebenbürgischen Tanzgruppe Pfungstadt zeigten mit zwei Tänzen ihr Können. Geleitet wird sie von Anita Krafft-Daniel und Marc-Alexander Krafft.
Die Siebenbürgische Tanzgruppe Pfungstadt. Foto: ...
Die Siebenbürgische Tanzgruppe Pfungstadt. Foto: Hans Schuller
Herausragend war „Der Figuren-Ländler“, ein aus schwierigen Tanzfiguren zusammengesetzter Showtanz. „Die Sternpolka“, als Gemeinschaftstanz mit Tänzern aus dem Publikum aufgeführt, gestaltete sich zum Höhepunkt des Abends. Sogar Mitglieder des Landesvorstandes reihten sich in den immer größer werdenden Kreis ein. Nach einer kurzen Pause trat die Band „Akustik 3“ auf der Seitenbühne in Aktion.

Wer wagt, gewinnt. Hauptgewinner waren mit Sicherheit diejenigen Landsleute, die sich auf den Weg gemacht hatten und gemeinsam mit Gleichgesinnten einen wunderbaren Abend erlebten. Der Landesvorstand wünscht sich, 2020 für das Fest zum 70-jährigen Bestehen des Landesverbandes Hessen noch mehr heimatbewusste Landsleute und ihre Freunde zu gewinnen.

Karin Scheiner

Schlagwörter: Hessen, Kulturveranstaltung, Juchum, Bernd Fabritius, Aussiedlerbeauftragter

Bewerten:

23 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.