7. August 2025

Landesverband Hessen: Ein Magnet — das sommerliche Heimattreffen in Neu-Isenburg

Es herrschte gute Laune unter den zahlreich erschienen Gästen, als Ingwelde Juchum, die Landesvorsitzende, am 13. Juli das Fest mit der Feststellung eröffnete: „Das Heimattreffen im Sportpark von Neu-Isenburg fand über 40-mal statt“. Sie hieß den Ehrengast, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, die Siebenbürger Musikanten Pfungstadt und die Siebenbürgische Tanzgruppe aus Pfung­stadt herzlich willkommen.
Juchum erläuterte den Anwesenden mit eindringlichen Worten die Wichtigkeit der Mitgliedschaft für das Fortbestehen des Verbands. Sie dankte den treuen Helfern, die durch ihren arbeitsintensiven Einsatz das Fest möglich machen. Danke an das Hessische Ministerium des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz für die finanzielle Unterstützung. Bevor sie das Mikrofon an Pfarrer i.R. Konrad Rampelt weiterreichte, wünschte sie allen ein gemütliches und frohes Beisammensein.

Konrad Rampelt baute seine Ansprache auf die Worte des Apostels Paulus auf: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.“ Er habe diese Worte vor 40 Jahren mit Kreide an das Schwarze Brett vor der Schwarzen Kirche in Kronstadt geschrieben. Er stellte fest, dass er dabei spürte: „Als Fremdling wurde ich berufen Hausgenosse im Geist Gottes zu sein“. Er bezog die Siebenbürger Sachsen in diesen Bogen mit ein, denen das Gefühl sich als Fremdlinge zu fühlen bekannt sein dürfte. Sowohl in der alten Heimat als auch in der neuen Heimat gab es solche Momente. Dann, wenn die politische Umgebung mit bedrohlichen Schlagzeilen befremdlich erschien. Doch dort, wo Gottes Geist weht, brauche sich niemand zu sorgen und zu fürchten. Dieser ewige Gott begleitete uns in Siebenbürgen und steht uns in Deutschland auch zur Seite. Abschließend sprach Pfarrer Rampelt über die Entstehungsgeschichte des Glockenturms in seiner Melanchthon-Gemeinde in Griesheim/Darmstadt. Durch hartnäckiges Durchsetzungsvermögen und mit Hilfe von großzügigen Spenden erhielt das Glockenspiel, das 50 Jahre lang unter freiem Himmel erklang, einen Schutzturm. Er gab den Zuhörenden bekannt, dass die Kollekte für den Erhalt der Siebenbürgischen Kultureinrichtung Schloss Horneck bestimmt sei. Sie brachte 500 Euro ein. Begleitet von den Siebenbürger Musikanten Pfungstadt, die die Andacht mit einer Intrade und einem Choral zum Ausklang würdigten, wurden zwei Lieder von Paul Gerhardt gesungen: „Geh aus mein Herz und suche Freud“ und „Befiehl du meine Wege“. Die Tanzgruppe Pfungstadt meisterte ihre Darbietungen auf holpriger grüner Tanzfläche bravourös. Zu den schwungvollen Klängen der Blasmusik wurde mitgesungen und sogar das Tanzbein geschwungen. Blasmusik, Volkstanz und gemeinsamer Glaube gehörten zu den Traditionen in Siebenbürgen. Das Festprogramm zeigte, dass sie beim Heimattreffen fortgeführt werden und die Besucher magnetisch anziehen. Zeitweise feierten 400 Personen auf dem Festplatz.
Helferteam des Kreisverbands Darmstadt in Neu ...
Helferteam des Kreisverbands Darmstadt in Neu-Isenburg. Foto: Klaus Reitz
Tanz und Musik erquicken die Seele, doch zu einem gesunden Körper gehören Essen und Trinken dazu. Routinemäßig wurde der Getränkewagen von Helfern des Kreisverbands Rüsselsheim herbeigefahren und bedient. Freiwillige vom Kreisverband Darmstadt grillten Jahr für Jahr Fleisch und Käse. Die Bäcker/innen vom Kreisverband Offenbach waren immer für die knusprigen Baumstriezel zuständig. Sie wurden diesmal beim Backen von etwa 250 Stück kräftig von Helfern aus Mittelhessen unterstützt. Um den Andrang an diesem Stand zu unterbinden, wurde eine neue Vorgehensweise getestet, die von den Gästen sehr gut angenommen wurde. Für zwei bestellte Baumstriezel wurden Kärtchen mit Nummern ausgegeben. Ohne anzustehen konnten die Bestellungen später abgeholt werden. Das Aufstellen der Pavillons, Bänke und Tische war stets Gemeinschaftsarbeit.

Nach dem Abbau der Stände blieb die Waldlichtung verlassen zurück, aber zu Hause wurde das Ausladen und Wegräumen fortgesetzt. Die Zufriedenheit und Freude der Gäste mit Freunden und Verwandten feiern zu dürfen, sind eine außerordentliche Wertschätzung für all die Arbeit und Mühe. Möge die Einsatzbereitschaft aller Helfer bestehen und ihre Tatkraft ungebrochen bleiben, damit das traditionsreiche und beliebte Heimattreffen erhalten bleibe.

Karin Scheiner

Schlagwörter: Hessen, Treffen, Neu-Isenburg, Heimattreffen, Juchum

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