6. November 2025
Tag der Heimat und Ostdeutscher Markttag in Bonn
Das in Bonn traditionell als „Ostdeutscher Markttag“ bekannte Fest konnte auch in diesem Jahr auf dem Münsterplatz stattfinden. Als bundesweit größte Freiluftveranstaltung zum „Tag der Heimat“ ist dieser Markttag zu einer Tradition geworden, die aus Bonn und dem Rheinland nicht mehr wegzudenken ist. Er wird vom Bund der Vertriebenen ausgerichtet und bringt die dort organisierten Landsmannschaften und deren Freunde zusammen.

Somit konnte dann am 21. September um 11.00 Uhr der Festtag mit der Ansprache von Dr. h.c. Bernd Posselt, MdEP a.D. und Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, eröffnet werden. Er betonte in seiner Rede, dass diese Zusammenkunft weit mehr als eine Traditionsveranstaltung der deutschen Heimatvertriebenen, Umsiedler und Spätaussiedler sowie deren Nachkommen sei. Die erfolgreiche Aufnahme und die Integration der deutschen Vertriebenen nach dem Krieg sei eine der großen gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Bundesrepublik gewesen. Der Wille zu Versöhnung und Neuanfang, festgeschrieben in der „Charta vom 05.08.1950“, stelle einen der wesentlichen Pfeiler des geeinten Europas dar, woran die Heimatvertriebenen den wichtigsten Anteil hätten – und auch daran erinnere der Ostdeutsche Markttag in der weltoffenen Stadt Bonn.
Vorausgegangen war am Samstag um 16.00 Uhr ein Gottesdienst im Bonner Münster, gehalten von Pfarrer Kemmerling. Um 18.00 Uhr lud die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen zum wissenschaftlichen Symposium „80 Jahre Flucht und Vertreibung – 75 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ in den Bonner Universitätsklub ein.
Der Markttag fand in der malerischen Kulisse der Bonner Innenstadt statt, wo die hier ansässigen Landsmannschaften ihre Stände aufgebaut hatten und eine Vielzahl von regionalen Spezialitäten, Kunsthandwerk und Informationsmaterialien anboten. In der von buntem Treiben geprägten Atmosphäre tauchten die Besucher in die Traditionen und Bräuche der verschiedenen Regionen ein. Die Marktstände präsentierten die Kultur, die Geschichte und den Lebensstil der Deutschen aus den jeweiligen Heimatgebieten. Volkstanzgruppen und die Blasmusikkapelle „Flittart“ aus Köln rundeten das Programm ab. Vor unserem Stand zeigten Stellwände und Roll-ups großformatige Abbildungen von Landkarten, unsere Kirchenburgen und Trachten. Wir mussten auch immer wieder geduldig auf die „ewigen Fragen“ antworten: Ja, Siebenbürgen liegt in Rumänien … nein, denn auch dort haben wir untereinander stets Deutsch gesprochen … ja, wir hatten immer deutsche Schulen und bereits 1722 eine allgemeine Schulpflicht … und so weiter und so fort. Die Tanzgruppe unserer Landsleute aus Dortmund half mit die Bonner Kreisgruppe und damit Siebenbürgen würdig zu repräsentieren. Sie bot schwungvolle Tänze dar, die so viel Anklang fanden, dass sich zum Schluss auch Mitglieder anderer Tanzgruppen dazu gesellten und zur großen Freude des Publikums mittanzten.
So ist der „Ostdeutsche Markttag“ 2025 für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden, das die Herzen der Menschen berührt hat und die Erinnerung an die verschiedenen kulturellen Wurzeln hoffentlich lebendig hält.
p.z.
Schlagwörter: Bonn, Tag der Heimat
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