23. Mai 2013

Sektion Pädagogik und Schulgeschichte des AKSL tagte in München

Am 4. und 5. Mai 2013 fand im Haus des Deutschen Ostens in München die 13. Jahrestagung der Sektion Schulgeschichte des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) statt. Die Veranstaltung wurde aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert.
35 Teilnehmer hatten sich eingefunden, um das von Prof. Walter König initiierte Projekt „Dokumentation der siebenbürgisch-sächsischen Schulgeschichte“ fortzusetzen. In Berichten und Mitteilungen wurden Aspekte der siebenbürgisch-sächsischen Schulvergangenheit aus verschiedenen Zeiträumen vertieft und z.T. neue Sichtweisen des Umgangs mit den Schulen Siebenbürgens zur Sprache gebracht. Nach den einzelnen Referaten blieb Zeit für anregende Diskussionen und einen wertvollen Informationsaustausch, den Dr. Erwin Jikeli, Duisburg, Leiter der Sektion, mit Kompetenz moderierte.

Professor Dr. Andreas Möckel, Würzburg, brachte in seinem Vortrag das aktuelle Thema „Wem gehört die Geschichte der Siebenbürger Sachsen im Jahr 2013 und wie kann man sie lehren?“ zur Sprache. Möckel argumentierte für ein Paradigmenwechsel in der Geschichtsbetrachtung, inklusive in der Analyse der Vergangenheit siebenbürgischer Schulen.

Hansgeorg v. Killyen, Lahr, zeigte in seinem Vortrag zum Thema „Die schulische Situation Kronstadts in den Jahren 1914-1935“ auf, wie wichtig es ist, historische Details unserer Schulvergangenheit exemplarisch zu vertiefen und zu durchleuchten.

Der Vortrag von Marco Handrick, Leipzig, zum Thema „Siebenbürgisch-sächsische Schulbücher: Selbstverortung der Siebenbürger Sachsen“ widerspiegelte gründliche Recherchen über Schulbücher aus der Perspektive der siebenbürgisch-sächsischen Autoidentifikation. Ihr Autor erläuterte damit einen wertvollen Neuansatz in der Betrachtung unserer Schulgeschichte.

Eine interessante familienhistorische Sichtweise brachte Heinz Bretz, Köln, in seinem Referat „Über 400 Lehrer-Dienstjahre in der Familie Bretz“. Für eine neue Betrachtungsweise der Schulgeschichte argumentierte auch Raoul Landt/Eppelheim in seinem Vortrag „Plädoyer für eine handlungszentrierte Schulgeschichtsforschung, mögliche Wege zu einem Paradigmenwechsel“.

Waltraud Hermann, Backnang, hielt das Referat „Das humanpädagogische Erbe der Siebenbürger Sachsen am Beispiel der Schulordnungen“, in dem eine neue Richtung der Pädagogik, die Humanpädagogik, anhand von Bespielen aus dem Wirken und den Werken großer siebenbürgischer Lehrerpersönlichkeiten erläutert wurde.

Martin Bottesch, Hermannstadt, verdeutlichte anhand von zahlreichen Graphiken und Statistiken „Die aktuelle Situation des deutschsprachigen Unterrichts in Rumänien“, so der Titel seines Vortrages.

Die Arbeit der Sektion Schulgeschichte muss in den nächsten Jahren einige Änderungen erfahren. Wir wünschen uns, so wie es auch in einigen der Referate durchklang, einen Paradigmenwechsel und eine breitere Basis der historischen Recherchen über das Schulwesen in Siebenbürgen, wobei nicht nur das siebenbürgisch-sächsische, sondern auch das der anderen Ethnien dieser Kulturlandschaft behandelt werden sollte. Auch wünschen wir neue und auch jüngere Mitstreiter in der Sektion Schulgeschichte. Wir bitten alle, die sich mit der Schulgeschichte Siebenbürgens befassen möchten, Kontakt mit Dr. Erwin Jikeli, Lindemanshof 6, 47179 Duisburg, Telefon: (02 03) 49 62 22, E-Mail: erwinjikeli[ät]gmx.de, aufzunehmen.

Dr. Erwin Jikeli, Hansgeorg v. Killyen

Schlagwörter: Tagung, München, AKSL, Schulgeschichte, Pädagogik

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