23. März 2014

Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis 2014

Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis, die höchste von Siebenbürger Sachsen vergebene Ehrung für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, wurde für das Jahr 2014 zu gleichen Teilen dem Historiker Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch (Oldenburg) sowie dem Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat (Köln) zuerkannt. Der Preis wird in feierlichem Rahmen am Pfingstsonntag während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl verliehen.
Die Entscheidung des Preisgerichts ist auch als ein Zeichen der Hochachtung für den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat zu werten, handelt es sich doch bei den Preisträgern um den Vorsitzenden des Kulturrates sowie um seinen Vorgänger.

Die beiden Preisträger haben in Lehre und Forschung, als Autoren und Mitverfasser, als Herausgeber und Mitherausgeber von jeweils über 20 Buchpublikationen und zahlreichen Studien und Aufsätzen aber ebenso als Mitglieder wissenschaftlicher Kollegien und Einrichtungen entscheidende Beiträge insbesondere zur Geschichte und Kunstgeschichte Siebenbürgens erbracht.

Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch, 1948 in Hermannstadt geboren und durch die Familientradition geprägt, hat sich einen exzellenten Ruf als Ost- und Südosteuropa-Historiker erworben. Das tat er insbesondere durch seine Forschungs- und Lehrtätigkeit an den Universitäten in Klausenburg, Tübingen und Oldenburg sowie an der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, am Siebenbürgen-Institut, am Bundesinstitut für Kul­tur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa und am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Universität Mün­chen. Dabei hat er sich in erster Linie um die Erforschung der mittelalterlichen Geschichte Siebenbürgens verdient gemacht. Das zeigen auch die zahlreichen Werke und Beiträge, die Gündisch als Autor und Herausgeber veröffentlicht hat. Stellvertretend dafür seien das Standartwerk „Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen“ und mehrere Bände des „Urkundenbuchs zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen“ genannt, und stellvertretend für seinen vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz der Vorsitz im Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat. In dieser Funktion war Christoph Machat sein Vorgänger.

Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat, 1946 in Schäßburg geboren, wird für Verdienste geehrt, die er sich als Denkmalpfleger, Wissenschaftler und Kulturmanager für den Erhalt und die Pflege siebenbürgisch-sächsischer Kultur erworben hat. Allerdings wirkt Machat weit darüber hin­aus, wobei sich dieses Wirken immer wieder für Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen positiv auswirkt. Insbesondere Machats Erfahrungen als Leiter des zentralen Denkmälerarchivs im Rheinischen Amt für Denkmalpflege schlagen sich in den Großprojekten zur „Dokumentation siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes“ nieder, deren Ergebnisse seit 1995 in der zweisprachigen Reihe „Denkmaltopographie Siebenbürgen“ veröffentlicht werden. Ebenso positiv wirkt sich Machats Tätigkeit im Rahmen von ICOMOS (Inter­nationaler Rat für Denkmalpflege der UNESCO) – seit 2005 als Präsident des Wissenschaftlichen Rates – für die Aufnahme von sechs Kirchenburgen in Siebenbürgen, der Gemeinde Birthälm sowie der Altstadt von Schäßburg in die UNESCO-Welterbeliste aus. Zu diesen Leistungen kommen noch jene in der Lehre (Universitäten und Institute in Bonn, Köln, Rom, Klausenburg und Bukarest), als Autor und Herausgeber und als Denkmalpfleger, Leistungen, für die ihm zahlreiche internationale Ehrungen zuteil wurden. In der Sitzung des Preisgerichts vom 16. März wurde in München auch über die für den Ernst-Habermann-Preis eingereichten Arbeiten auf der Grundlage von Fachgutachten befunden. – Dar­über informiert die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung gesondert. Auch der Ernst-Habermann-Preis wird am Pfingstsonntag während des Heimattag der Siebenbürger Sachsen in feierlichem Rahmen verliehen ebenso wie der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis und der Ehrenstern der Föderation.

H.-W. Schuster

Schlagwörter: Kulturpreis, Heimattag 2014

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