27. Mai 2014

Heiterer Heimattag: Muse und Ritter lassen uns lachen

Feierlich, ernst und getragen geht es traditionell bei den Preisverleihungen am Pfingstsonntag ab 17.00 Uhr in der St.-Pauls-Kirche zu. Als Kontrastprogramm erwartet uns kurz zuvor, um 15.30 Uhr, im Ev. Gemeindehaus (2. Stock) in der Nördlinger Straße die Veranstaltung Humor bei den Siebenbürger Sachsen – eine Lesung von Dr. h. c. Hans Bergel und Doris Hutter, moderiert von Siegfried Habicher. Laut Bundeskulturreferent Hans-Werner Schuster ist zum ersten Mal beim Pfingsttreffen ein Programmpunkt eigens dem Humor gewidmet. Premiere. Moment mal: Huu … moor – wat äs na dot? – Das kann ja heiter werden.
Es gilt dem Ernst des Lebens lustige Aspekte abzugewinnen. Der Autor Hans Bergel, seines Zeichens Siebenbürgischer Ritter wider den tierischen Ernst, liest dazu aus seiner unveröffentlichten Arbeit „Das Donnerwetter am Kap der guten Hoffnung“. 1925 in Rosenau geboren, ist Hans Bergel der wohl produktivste siebenbürgisch-sächsische Schriftsteller, der mit südosteuropäischen Themen auch als Journalist und Publizist in Rumänien wie in Deutschland Anerkennung gefunden hat, u.a. als Ehrenbürger von Rosenau, Ehrendoktor der Universität Bukarest, Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 1988, aber auch als Siebenbürgischer Ritter wider den tierischen Ernst des Jahres 1989. Die Lesung des Doctor humoris causa am Pfingstsonntag 2014 ist gleichsam Bergels Beitrag zum 25-jährigen Jubiläum seines „Ritterschlags“.
Humor ist ebenso Trumpf, wenn die „Muse um und von der Steinburg“, Doris Hutter, eigene Texte liest: Überliefertes, Erlebtes, Gereimtes – auch siebenbürgisch-sächsisch. Die 1957 in Agnetheln geborene, heute in Nürnberg lebende Geschäftsführerin des Hauses der Heimat Nürnberg, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Kulturreferentin des Landesverbandes Bayern, nahm seit 1979 an den Mundartdichtertreffen in Siebenbürgen teil und veröffentlichte in den deutschsprachigen Zeitungen Rumäniens. Als die Gymnasiallehrerin in den Jahren vor der Ausreise 1989 nicht unterrichten durfte, verfasste sie Theaterstücke und Sketche, die sie mit Laiengruppen inszenierte – und das tut sie bis heute. Sie schreibt meistens im „städtischen“ Dialekt, um besser verstanden zu werden, obwohl sie mit ihren Kindern Agnethlerisch spricht. 2009 wurde Doris Hutter als erste Siebenbürgische Ritterin wider den tierischen Ernst mit dem „Adelsprädikat“ bzw. Titel „Muse um und von der Steinburg“ gekürt.

Die Einführung und Moderation übernimmt Siegfried Habicher. Seine thematischen Schwerpunkten werden die Festschrift „25 Jahre Foederatio Saxonica Transsilvana“ sowie die Rubrik „Sachen zum Lachen“ in der Siebenbürgischen Zeitung sein. 1944 in Hermannstadt geboren, studierte Habicher Germanistik, Rumänistik und Literaturwissenschaften in Klausenburg und Bukarest und war Hochschullehrer an den Universitäten von Jassy und Klausenburg, Zweigstelle Hermannstadt, dem nachmaligen Hochschulins­titut Sibiu. 1978 erfolgte seine „Republikflucht“ nach Deutschland. Aus Habichers Feder stammen Lehrwerke, wissenschaftliche Arbeiten, Buchbesprechungen. Als Publizist veröffentlichte er zahlreiche Zeitungsbeiträge, als Herausgeber Kataloge, Programmhefte, Festschriften und Sachbücher. Seit über zwei Jahrzehnten betreut der Kulturreferent und Stellvertretende Landesvorsitzende in Baden-Württemberg die Stuttgarter Vortragsreihe. 1985 gründete er den Kulturverein Foederatio Saxonica Transsilvana, der seither regelmäßig humor- und verdienstvolle Persönlichkeiten der Siebenbürger Sachsen mit einer heiteren Ehrung in den Ritterstand erhebt. Seit diesem Jahr betreut Habicher die Rubrik „Sachen zum Lachen“ in dieser Zeitung.

Schlagwörter: Heimattag 2014, Humor, Lesung

Bewerten:

10 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.