21. Januar 2018

Johann Lauer promoviert als Politikwissenschaftler

Johann Lauer wurde im Sommersemester 2017 an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Fach Politische Wissenschaft zum Doctor rerum politicarum promoviert. Seine Doktorarbeit hat er unter dem Titel „,Methodenstreit‘ und Politikwissenschaft. Der methodologische Glaubenskrieg am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen szientistischem Establishment und phronetischen Perestroikans“ sowohl in Buchform als auch im Internet veröffentlicht.


Am 11. Juni 1959 in Heltau geboren, aufgewachsen in Reußen, wirkte Johann Lauer in den neunziger Jahren als stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg. Zu deren 50-jährigem Bestehen koordinierte er federführend 1999 die Publikation „Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg“, die trimedial veröffentlicht wurde: als Buch, auf CD-ROM und im Internet. Das Werk geht umfassend auf die Geschichte der Landesgruppe Baden-Württemberg ein, enthält ein Porträt der Siebenbürger Sachsen und wagt einen Blick in deren Zukunft.

Johann Lauer studierte von 1982 bis 1988 Philosophie im Hauptfach sowie Politische Wissenschaften und Mittlere und Neuere Geschichte als Nebenfächer an der Ruprechts-Karls-Universität in Heidelberg. Zurzeit lebt er als selbstständiger Autor und Dozent in Leimen. Folgende Themen bilden den Schwerpunkt seiner Arbeit: wissenschaftliche Politikberatung, Europäische Union, Potentiale des deutschen Sozialmodells, Internet und Informationsgesellschaft u.a.

Johann Lauer promovierte in Heidelberg mit einer ...
Johann Lauer promovierte in Heidelberg mit einer Arbeit über den Methodenstreit in der Politikwissenschaft.
In den Mittelpunkt seiner Promotionsarbeit stellt Dr. Johann Lauer den als „Methodenstreit“ in die politikwissenschaftliche Literatur eingegangenen Disput. Dessen Anfänge liegen im 19. Jahrhundert, zu Beginn des 21. Jahrhunderts spitzte er sich zu einem „methodologischen Glaubenskrieg“ zu. In seiner Monographie arbeitet der Autor mit analytischer Schärfe die Begrenztheit angewandter Methodologien, sowohl der szientistischen (normativen Rationalwahltheorie) als auch der phronetischen (angewandten Klugheit), heraus. Die phronetischen Perestroikans bilden, so Lauer, „die letzte große Rebellion gegen das szientistische Establishment und nicht gegen den Mainstream, wie in der Regel behauptet wird“.

Johann Lauer zeigt Wege auf, wie die vom ihm festgestellten Defizite der politischen und praktischen Methodologie überwunden werden können. Beide Ansätze, die empirisch-deskriptive und die empirisch-explanative Forschungsmethodologie, sind unentbehrlich für die Politikwissenschaft. Eine Entweder-oder-Entscheidung lehnt der Autor daher ab. Weiterhin plädiert er für eine praktische, nicht eine angewandte Methodologie und begründet die Notwendigkeit einer genuin praktischen (normativen, pragmatischen und technischen) Methodologie, komplementär zu einer empirischen (deskriptiven, explanativen und prognostischen).

Den Kern seiner Arbeit bilden die wissenschaftlichen Antworten auf politisch-praktische Fragen. Lauers Anspruch besteht darin, „praktische (normative, pragmatische, technische) Antworten mit wissenschaftlichen Werkzeugen (Begriffen, Sätzen, Theorien, Logiken, Argumentationsweisen, Methoden und methodischen Ansätzen) zu formulieren“. Dabei sei es notwendig, die vorhandenen wissenschaftlichen Werkzeuge zu verwenden, einige weiterzuentwickeln sowie neue zu entdecken und zu begründen.

Seine Dissertation hat Lauer, ähnlich wie die siebenbürgische Arbeit, trimedial publiziert. Seine Monographie ist erstens als Buch (heiBOOKS Verlag Heidelberg, 334 Seiten, Preis 39,90 Euro, ISBN 978-3-946531685) im Buchhandel erhältlich. Zweitens gibt es eine lineare Online-Version, bestehend aus pdf-Dateien, die für den Ausdruck auf Papier geeignet ist. Eine dritte Variante, die transiente Internetversion, bestehend aus HTML-Dateien, ist ideal für die Lektüre am Bildschirm. Die Arbeit findet man unter www.lauer.biz/methodenstreit/.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Dissertation, Politikwissenschaft, Baden-Württemberg

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  • 21.01.2018, 16:37 Uhr von Johann: Danke schiwwer! @ seberg Ich antworte im Forum, weil sich das Forum technisch für eine ... [weiter]
  • 21.01.2018, 12:44 Uhr von seberg: Mein Kommentar im Forum passt wohl besser hierhin: Ich bin positiv überrascht davon, womit sich ... [weiter]
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