21. Oktober 2021

Künstlerfamilie Mattis-Teutsch im Nürnberger Internationalen Haus

„Ich bin sehr froh und zufrieden, dass ich heute eine solche Gelegenheit habe, eine Art Familienausstellung mit Werken meiner Frau, meiner Tochter und von mir hier erleben zu dürfen. Eigene Arbeiten in einer Ausstellung zu sehen, ist sehr wichtig für jeden Künstler. Außerdem ist diese Familienausstellung etwas Besonderes. Sowas haben wir noch nie gehabt“, äußert Waldemar Mattis-Teutsch im Interview nach dem offiziellen Teil der Eröffnung der Ausstellung „Die Unendliche Geschichte“ am 6. Oktober im Nürnberger Internationalen Haus.
Dr. Cristina Simion präsentierte alle drei ...
Dr. Cristina Simion präsentierte alle drei Künstler, anwesend waren Waldemar und Mariana Mattis-Teutsch (von links nach rechts). Foto: Horst Göbbel
Die drei ausgestellten Künstlerinnen und Künstler Waldemar, Mariana und Agnes Mattis-Teutsch führen den Weg ihres berühmten Vorfahren Hans Mattis-Teutsch in unterschiedlicher Form mit Werken der digitalen Kunst, Fotografie und Malerei fort. Der Künstler Hans Mattis-Teutsch, 1884 in Kronstadt geboren, wirkte Anfang des 20. Jahrhunderts als Maler, Grafiker, Kunsttheoretiker, Kunstpädagoge und Dichter. Mit seiner Kunst des frühen Expressionismus hat er maßgeblich zum künstlerischen Umbruch in Osteuropa beigetragen. Die modernen Visionen der Künstlerfamilie Mattis-Teutsch verdeutlichen die Entwicklung der abstrakten Kunst in Rumänien und geben dem gemeinsamen Suchen nach einer absoluten, der Gegenständlichkeit enthobenen Kunst Ziel und Richtung.
Plakat der Ausstellung Mattis-Teutsch in Nürnberg ...
Plakat der Ausstellung Mattis-Teutsch in Nürnberg
Dr. Cristina Simion, Initiatorin und Kuratorin der Ausstellung, sagte in ihrer Einführung: „Diese Begegnung dreier Künstler derselben Familie ist nicht nur eine Namens- und Familienvereinigung, sondern eine Gemeinschaft dreier künstlerischer Visionen, die unterschiedlich und einheitlich ausgedrückt werden.“ Anschließend präsentierte sie die drei Künstler und ihr Werk einzeln. „Waldemar Mattis-Teutsch (* 1950) revolutionierte die künstlerische Welt von Kronstadt, indem er 1996 zu Hause ein privates Labor mit holographischer Kunst einrichtete und inzwischen als anerkannter Künstler in digitaler Kunst und holographischer Technik auf zahlreichen Ausstellungen präsent ist. In Nürnberg in der Ausstellung „Die Unendliche Geschichte“ präsentiert Waldemar Mattis-Teutsch fünf Stereogramme – Digitaldrucke und fünf abstrakte Kompositionen, auf Acrylgalssplatten, mit Acrylfarben und Glaspulver in einer speziellen Technik hergestellt. Mariana Mattis-Teutsch (*1957) ist eine Künstlerin mit Leidenschaft für den Minimalismus in der Fotografie, die durch Überbelichtung zu einer immer fragileren und entbehrlicheren Kommunikationsumgebung geworden ist. Die Künstlerin sucht und findet das Wesen des Bildes und integriert ihren visuellen Diskurs in eine moderne Konzeption, die die Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel problematisiert und vulgäre Paradeästhetik verleugnet. Mariana Mattis-Teutsch hat bemerkenswerte internationale Anerkennungen und Auszeichnungen erhalten. Agnes Mattis-Teutsch (1980), die die vierte Generation repräsentiert, berichtet, wie sie in der Nähe ihres Großvaters und Vaters – beide Künstler – und im Schatten des berühmten Urgroßvaters deren Kunst absorbiert hat. Sie fand eine eigene Stimme und einen eigenen künstlerischen Ausdruck. Sie kehrt nur scheinbar zur Malerei zurück, denn ihre abstrakten Arbeiten integrieren volumetrische Effekte in komplexen Strukturen, verwenden moderne Farben, nutzen die Reflexion, die Brechung und Beugung des Lichts und suggerieren eine ganz „neue Welt“, die in der gemalten Oberfläche zusammengefasst ist.“

Die Ausstellung „Die Unendliche Geschichte“ ist bis zum 11. November 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich. Besonderer Dank gilt Christina Plewinski, Sylvie Preußer, Christine Schüßler und dem gesamten Team des Amtes für Internationale Beziehungen, das sich um die Freundschaftsverbindung Nürnberg – Kronstadt kümmert, ebenso Doina Dolbea und Georg Bota und allen Kollegen/innen vom Romanima-Verein und allen Interessierten an Kunst.
Vernissage der Künstlerfamilie Mattis-Teutsch in ...
Vernissage der Künstlerfamilie Mattis-Teutsch in Nürnberg. Foto: Horst Göbbel
Zum Schluss einige Worte aus dem Fazit von Mariana Mattis-Teutsch: „Ich habe auf diesen Augenblick lange gewartet und bin wirklich glücklich, ja sogar stolz, hier in Nürnberg in einer familiären Umgebung auch Werke, die ich geschaffen habe, ausstellen zu können. Wir sind der Einladung der Kuratorin Dr. Cristina Simion gerne gefolgt.“

Horst Göbbel

Schlagwörter: Ausstellung, Künstler, Mattis-Teutsch, Nürnberg

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