27. Juli 2023

Projekt „Karpatensteig“ mit Themenwand im Schloss Horneck erfolgreich realisiert

Posaunenklänge ertönen am 8. Juli im Festsaal zur Einweihung der brandneuen Themenwände: „Die Karpaten in Siebenbürgen“ die ab 6. Juli den Treppenaufgang („Karpatensteig“) im Schlosshotel bereichern. Ein großes, länderübergreifendes Projekt hat somit seinen Abschluss gefunden. Der Treppenaufgang wurde 2020 in Vorleistung des Schlossvereins restauriert, eingeweiht, die ersten Spender 2021 gewürdigt. Bis 2023 konnte nicht nur die Restauration der Treppe, sondern auch die 16 Meter langen Themenwände aus Spenden refinanziert und finanziert werden. Hotelgäste aus Nah und Fern werden ab jetzt mit diesen wunderbaren Bildern in die Karpaten Siebenbürgens gelockt.

Treppenaufgang im Schloss wird zum „Karpatensteig“

„Ich fühle mich so, als hätte ich die Karpaten bestiegen.“ Dieser Satz von Rosel Potoradi, als sie 2018 zu Fuß etwas keuchend die Treppe im Schloss hochstieg, wurde zur zündenden Idee. Im Jahre 2020 fehlten jegliche Mittel für die Restauration der Schlosstreppe, diese war aber sehr abgenutzt, renovierungsbedürftig und nicht mehr repräsentativ. Der Treppenaufgang sollte 2020 zur Eröffnung fertig sein, wurde aber nicht von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Bund gefördert. Mit der Restaurierung der Treppe ging der Schlossverein in Vorleistung und ein Spendenprojekt wurde geschaffen. Rosel Potoradis Aussage brachte Herta Daniel zur Namensidee „Karpatensteig“ für das große Spendenprojekt zur Refinanzierung der Treppe. Heidrun Negura baute die Idee aus: als Dank für Spenden ab 5000 Euro wurde allen Spendern eine Themenwand Karpaten im Treppenhaus und ihr Name auf einer Spendertafel versprochen. Die Treppe wurde 2020 fertig, die Spendenaktion dauerte noch an. 2023 übernahm Heidrun Negura die Leitung der Themenwand Karpaten. Die noch fehlenden Spenden, um diese große Themenwand zu erstellen, kamen gerade rechtzeitig im Frühling 2023. Die Themenwand konnte nun mit knappem Budget über zwei Stockwerke geplant werden. Viele Arbeiten rund um die Konzeption wurden ehrenamtlich ausgeführt. Hochwertiges Bildmaterial in Druckqualität wurde gespendet.

DANKE: Wir danken folgenden Spendern für jeweils 5000 Euro für die Restaurierung des Treppenaufgangs und die Finanzierung der Themenwand Karpaten: Doris Wagner-Prica; Dusko Prica; Walter König; Familie von Hochmeister; Hans-Georg Bogeschdorfer (verstorben); Inge und Hermann Schobel; Gerlinde Pechar; Dagmar und Helmut Bonfert; Alliance of Transylvanian Saxons, USA; Familie Werner Bonfert mit Sigrid Wannagat; Liane Binnen; HOG Abtsdorf bei Agnetheln; und anonyme Spender, die nur bei der Einweihung geehrt werden wollten. Danke auch für alle kleineren Spenden, die genau so wertvoll sind.
Spender des „Karpatensteigs“, Mitwirkende an der ...
Spender des „Karpatensteigs“, Mitwirkende an der Themenwand, Fotografen stehen auf dem „Karpatensteig“ vor der Themenwand „Die Karpaten in Siebenbürgen“ im 2. Obergeschoss. Fotos: Volker Plattner
Das Projekt „Siebenbürgen im Schlosshotel“, initiiert von Heidrun Negura, begann 2020 als Großprojekt zur Finanzierung des Innenausbaus des Hotels. Der Innenausbau und die Innenausstattung wurden nicht über Fördergelder abgedeckt, sondern sind komplett über dieses Projekt finanziert worden. Hotelzimmer bekamen siebenbürgische Ortsnamen, die von je einem Spender der jeweiligen Zimmerausstattung ausgesucht wurden. Das Projekt wurde von Übernachtungszimmern auf die Seminarräume und auf das Treppenhaus erweitert, weitere Spender gefunden. Anreiz war, zu jeder Großspende die passenden Themenwände zu Kultur und Geschichte Siebenbürgens zu erstellen, alles in mühsamer ehrenamtlicher Arbeit. Somit erreichte das Projekt zusätzlich zur Finanzierung der Innenausstattung des Schlosses zwei weitere wichtige Ziele: Siebenbürgen bekannt und sichtbar zu machen bei Hotelgästen und den siebenbürgischen Gästen ein Heimatgefühl im Schlosshotel zu vermitteln.

Themenwand: Die Karpaten in Siebenbürgen

Die Themenwand bedeutete viele ehrenamtliche Stunden der Mitwirkenden: Stunden des Suchens von passenden hochauflösenden Fotos mit entsprechenden Rechten, Stunden der Konzeptionserstellung, der Strukturfestlegung, des Textens. Rund 1000 Fotos wurden gesammelt, 82 ausgewählt und ein professionelles Design in Klausenburg erstellt.

Das Kennenlernen des Klausenburger Mediendesigners Dr. Radu Nebert mit Heidrun Negura und Dr. Axel Froese auf Initiative von Dr. Horst Müller war ausschlaggebend für Neberts Wahl, dieses Projekt aus dem fernen Klausenburg zu begleiten. Es gab mindestens zehn Online-Meetings „München /Klausenburg“ der beiden Hauptmitwirkenden Negura und Nebert, unzählige Mails, Whatsapps. Dr. Nebert kannte das Schloss nur über Fotos, Videos, Zeichnungen oder aus Beschreibungen Neguras. Eine Herausforderung und Hochleistung zugleich, etwas so genau und gut zu planen, ohne vor Ort gewesen zu sein!

Es waren auch Zufälle, die Heidrun Negura geholfen hatten: einer davon war die Vermittlung von Dan Dinu, dem jetzigen Starfotografen aus Rumänien über Erika Stanciu; oder das Entdecken eines Karpatenfotos auf Facebook, dadurch Kontaktaufnahme und Kennenlernen von Pfarrer Uwe Seidner, der weitere professionelle Fotos lieferte und letztlich bei der Eröffnung dabei war.
Posaunenduo Kronstadt: Michael Schmidt und Horst ...
Posaunenduo Kronstadt: Michael Schmidt und Horst Guist bei der Einweihung des „Karpatensteigs“ mit Themenwand
Eine der Schwierigkeiten war, dass es zwar viele passende Fotos gab, aber oft ohne Titel, einige mit GPS und Koordinaten hinterlegt, was bei anderen komplett fehlte. Herbert Horedt stand nicht nur als Fotograf mit Bildern aus seinem Buch „Die Südkarpaten“, sondern auch als Geograf und Fachmann oft zu Antworten bereit. Aber auch Dr. Radu Nebert befragte Kollegen und Freunde und half über das Design hinaus mit. Texte entstanden in bewährter Weise in Zusammenarbeit von Heidrun Negura und Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch. Dr. Axel Froese stellte die Verbindung zu den bauausführenden Firmen her.

Der Schlossverein dankt für das ehrenamtliche Engagement: Konzeption: Heidrun Negura, Dr. Radu Nebert; Texte: Heidrun Negura, Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch; Fachberatung: Herbert Horedt; Koordination der Firmen: Dr. Axel Froese. Danke für das professionelles Mediendesign an Dr. Radu Nebert.
Dr. Axel Froese erklärt die Restauration der ...
Dr. Axel Froese erklärt die Restauration der Treppe (links im Bild), daneben Sütö Elek aus Schäßburg, der die Treppe aus Schäßburger Eiche gebaut hat.
Ein großes Dankeschön gilt allen Fotografen, die kostenlos ihr Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben und bei dieser Aktion mitgemacht haben. Der Dank gilt folgenden Fotografen oder Sammlern: Stefan Bichler, Archiv IKGS München, Archiv Siebenbürgischer Karpatenverein (SKV), Claudiu Alexandru Ciucă, Dan Dinu, Martin Eichler, Hermann Fabini, Klaus Fleischer, Ciprian Giurgiu, Sammlung Klaus Gündisch, Dietmar Gross, Hannelore Halmen, Herbert Horedt, Radu Munteanu, Dr. Radu Nebert, Volker Plattner, Egin Scheiner, Eduard Schneider, Uwe Seidner, Sektion Karpaten des Alpenvereins in Deutschland, Dorin Stoica, Feri Teglas, Radu Tompa, Karl Untch, Sammlung Dr. Volker Wollmann. Besonders hervorzuheben sind die wunderschönen Fotos des Filmemachers Dan Dinu, dessen Film „Wildes Rumänien“/„România sălba­tică“ in der Zwischenzeit in 30 Ländern ausgestrahlt und mit einigen Preisen geehrt wurden. Danke auch an Vermittler für Fotos und Rechte: Reinhold Kraus, Manfred Kravatzky, Dr. Hansotto Drotloff, Helga Lutsch, Erika Stanciu, Eduard Schneider und Dr. Horst Müller.

60 Mitwirkende und Unterstützer

Dies Projekt ist das größte länderübergreifende Projekt im Rahmen von „Siebenbürgen im Schlosshotel“, ein Gemeinschaftsprojekt mit Beteiligung von rund 60 Menschen. Es waren 15 Großspender: Siebenbürger Sachsen aus Deutschland und aus den USA. Mitwirkende bei der Restauration der Treppe: Architekturbüro Peter Schell aus Stuttgart, Sütö Elek mit der Schäßburger Schreinerfirma (die Treppe ist aus Schäßburger Eiche gebaut), Handwerkerfirmen aus dem Umkreis Gundelsheim, Dr. Axel Froese, mit ehrenamtlicher Koordination des Umbaus. Mitwirkende bei der Themenwand: 25 Fotografen, aus Rumänien und Siebenbürger Sachsen aus Deutschland; vier Hauptmitwirkende an der Themenwand aus Deutschland und Mediendesigner Dr. Radu Nebert aus Klausenburg; neun Vermittler von Fotos und Rechten.

„Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass länderübergreifende Projekte und Projekte mit der Beteiligung vieler Menschen, wenn sie auf Vertrauen basieren, sehr gut funktionieren können. Das zeigt das Ergebnis“, so Heidrun Negura, die sehr froh und dankbar ist, dass ein wichtiges Projekt abgeschlossen wurde. Dr. Radu Nebert ist zufrieden mit der guten Zusammenarbeit mit dem Schlossverein und freut sich sehr, „dass Siebenbürgen in Deutschland an so einem schönen Ort präsentiert werden kann.“

Der Schlossverein

Schlagwörter: Schloss Horneck, Gundelsheim, Projekt, Karpatensteig, Schlossverein

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