18. Januar 2024

Konzert in memoriam Ernst Irtel in München schon ausverkauft

Auf Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar wird das Andenken an den Musikpädagogen, Musiker und Komponisten Ernst Irtel (1917-2003) hochgehalten. Der Salon zur Musikgeschichte Siebenbürgerns trägt beispielsweise seinen Namen und ein Teil seines Nachlasses befindet sich im Archiv des Siebenbürgen-Instituts, das ebenfalls im Schloss untergebracht ist. Ein Zeichen für die Wertschätzung durch die Siebenbürger Sachsen ist auch die Bronzeplastik, die Kurtfritz Handel von ihm angefertigt hat und die heute ebenfalls auf Schloss Horneck steht.
Ernst Irtel steht im Mittelpunkt eines Konzertes, ...
Ernst Irtel steht im Mittelpunkt eines Konzertes, das von siebenbürgischen Künstlern, Verwandten und Weggefährten im Münchener Haus des Deutschen Ostens aufgeführt wird. Foto: Familienbesitz
So war es folgerichtig, dass eine Gruppe von Künstlern und Weggefährten am 8. Juli 2023, also auf den Tag genau 20 Jahre nach Irtels Tod, in den Festsaal des Schlosses zu einer Gedenkveranstaltung einlud. Dieses vom Siebenbürgischen Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. veranstaltete Konzert (Heinz Acker berichtete in der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 13 vom 7. August 2023, S. 6, siehe auch SbZ Online vom 11. August 2023) wird in der gleichen hochkarätigen Besetzung (außer Walter Hutters Vortrag) am Samstag, dem 3. Februar, um 16.00 Uhr, im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München noch einmal aufgeführt. Das Konzewrt wurde in der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 1 vom 15. Januar 2024, Seite 6, angekündigt und ist inzwischen ausverkauft!

Ernst Irtel, Jahrgang 1917, wirkte nach seinem Musikstudium an der Klausenburger Musikakademie als Musiklehrer und Chorleiter zuerst in seiner Heimatstadt Mühlbach, danach in Hermannstadt, Schäßburg und Mediasch. Nach seiner Aussiedlung nach Deutschland lebte er bis zu seinem Tod 2003 im damaligen siebenbürgischen Altenzentrum auf Schloss Horneck.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung in München stehen seine Kompositionen und Werke. Christian Duca, ein Neffe Irtels, wird den Lebensweg seines Onkels mit bisher teilweise unveröffentlichten Fotos und Dokumenten nachzeichnen. Der Star des Abends ist die Koloratursopranistin Marlene Mild, geboren in Mediasch, heute auf den großen Opernbühnen Deutschlands zu Hause. Sie wird einige von Irtels Kunstliedern vortragen, die er bei der Uraufführung 1997 speziell für sie bearbeitet hatte. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, z.B. „Stern des Jahres 2007“ der Nürnberger Abendzeitung. Konzerte mit Werken von Mozart (c-moll Messe) und Orff (Carmina Burana) führten sie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz.

Ernst Irtel bei einem Liederabend am 27. April ...
Ernst Irtel bei einem Liederabend am 27. April 1997 in Gundelsheim. Tuschezeichnung von Dr. Walter Hutter
Auf dem Programm steht auch der ehemalige Solo-Cellist der Staatsphilharmonie Hermannstadt Georg Ongert. Nach seiner Ausreise 1984 arbeitete er in verschiedenen Orchestern und feierte Erfolge als Mitglied der Albrecht-Dürer-Symphoniker, des Eybler-Trios, des Soirée-Trios und der Pocket Opera Nürnberg. Mit dem Esterházy-Quartett Nürnberg ging er auf internationale Konzertreisen, u.a. nach China.

Begleitet werden sowohl Marlene Mild als auch Georg Ongert von Angela Seiwerth. Die Pianistin stammt, wie Ernst Irtel, aus Mühlbach. Sie ist Absolventin der Klausenburger Musikhochschule und war an dem Hermannstädter Musikgymnasium und danach an der Jugendmusikschule Zollernalb als Klavierlehrerin tätig. Eine langjährige kammermusikalische Tätigkeit, die unter Ernst Irtels Anleitung begann, sowie Korrepetition bei mehreren Opernproduktionen runden ihr musikalisches Wirken ab.

Ernst Irtel hat jedoch nicht nur als Komponist Bleibendes hinterlassen, sondern auch als Musikhistoriker. Mit dem Buch über Carl Filtsch sorgte er dafür, dass das „siebenbürgische Wunderkind“ nicht vergessen wurde. Der Pianist Rolf Binder wird eine „Romanze“ und eine „Barcarole“ des Chopin-Schülers Filtsch spielen, in denen die Anleihen an den Lehrer zu hören sind.

Last but noch least werden Karl Heinz Piringer, Hans Seiwerth und Michael Gewölb als „De Līdertrun“ die siebenbürgisch-sächsischen Volkslieder „Ech gohn af de Bräck“, „Ech geng ä menjes Vuéters Guérten“ und „Kli wäld Vijelchen“ mit dem Irtel-Chorsatz vortragen. Das Konzept des Abends hat Hans Seiwerth, in Siebenbürgen Lehrer am Brukenthal-Lyzeum Hermannstadt, erarbeitet. Für die Moderation sorgt seine ehemalige Brukenthal-Kollegin Margrit Csiky.

Dieses Projekt wird vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

Margrit Csiky

Schlagwörter: Irtel, Musik, Gedenken, München

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