Kühlzelle für Pelze: Siebenbürgisches Museum in Gundelsheim bittet um Spenden
Julia Mayerhöffer feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Die Museologin ist seit zehn Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin am Siebenbürgischen Museum auf Schloss Horneck in Gundelsheim. Am 28. März wird ihre erste, selbst kuratierte Ausstellung eröffnet. Mayerhöffers Arbeitsplatz ist jedoch nicht im Schloss, sondern in der Schlossstraße 28 in Gundelsheim, denn dort befindet sich die textile „Schatzkammer“ des Museums: das Depot für Textilien und die Kühlzelle für Pelze aus Siebenbürgen. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, den Bestand an Textilien zu sichten, zu ordnen und zugänglich zu machen.
Das Siebenbürgische Museum auf Schloss Horneck bittet dringend um Spenden für eine weitere Kühlzelle im Keller des Depots, da in die alte kaum noch etwas reinpasst.„Das Depot ist professionell angelegt“, sagt die Fachfrau und zeigt stolz auf die Rollregale, die beim Umzug von dem alten Museumssitz in Gundelsheim in das ehemalige Alte Rathaus überführt wurden. Sie sind staubdicht und die darin archivierten Textilien sind nach Themen geordnet. Es gibt Regalteile für Borten, Spitzen, Bänder, Trachtenhemden für Frauen und für Männer, Krawatten, Kleider, Coetusuniformen, liturgische Gewänder wie Kasel und Talare, Kindertrachten u.v.m. Die Objekte in diesem Bereich sind zum Großteil verschlagwortet. Dann aber folgt das große Aber: Der Zugang zu den Rollregalen und jeder freie Platz im Raum ist zugestellt mit Kartons, Paketen und in Seidenpapier verpackten Stapeln. „Das Depot platzt aus allen Nähten, wir haben Schwierigkeiten, wenn uns neue Objekte angeboten werden“, so Mayerhöffer. „Wir brauchen mehr Platz“, bestätigen auch Dr. Irmgard Sedler, die Vorsitzende des Trägervereins, und Dr. Markus Lörz, der Leiter des Siebenbürgischen Museums. Dabei wäre es genau jetzt äußerst wichtig, Objekte aufzunehmen, denn die Generation der Siebenbürger Sachsen, die in den 90er Jahren nach Deutschland gekommen ist, hat ihre historischen Trachten mitgebracht. Wenn diese jetzt nicht aufgenommen werden, sind sie für immer verloren.
Alle weiteren Kirchenpelze und alle wertvollen Wolltextilien, die jetzt nicht fachmännisch im Museum untergebracht werden, sind für immer verloren! Die Fachleute empfehlen deswegen dringend den Kauf einer neuen Kühlzelle. Fotos: Margrit Csiky
Das Gleiche gilt auch für die wertvollen Kirchenpelze. Damit sie vor Mottenfraß geschützt werden, muss man sie in Kühlzellen aufbewahren. Das Museum besitzt bereits eine zehn Quadratmeter große Kühlzelle. Aber sie ist schon voll. In der Not haben die Fachleute des Museums Pelze auch auf dem Fußboden der Kühlzelle gestapelt. Für den Moment gilt: Besser als gar nicht! Aber das ist keine Lösung für die Zukunft. Zum Glück ist in dem Keller des Depots noch genügend Platz für eine weitere Zelle. Da solche Ausstattungsobjekte weder vom Bund noch vom Land gefördert werden, bitten alle Beteiligten um Spenden aus der Gemeinschaft, denn das Siebenbürgische Museum ist derzeit wohl die wichtigste Institution, die die kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Artefakte unseres Daseins in Siebenbürgen für die Zukunft aufbewahrt.
Margrit Csiky
Weitere Informationen: Margrit Csiky, Schatzmeisterin des Trägervereins Siebenbürgisches Museum, Mobiltelefon: (0 15 78) 3 27 83 50
Kontonummer für Spenden:
Siebenbürgisches Museum Gundelsheim e.V.
IBAN: DE22 6635 0036 0007 1589 01
Sparkasse Kraichgau, BIC: BRUSDE66XXX
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