8. Juli 2025

Notizen zu Tomas Inszenierung „Das Gastmahl“ in München

Besser hätte der Ort für „Das Gastmahl“ nicht gewählt sein können, das in der Antikensammlung am Königsplatz in München zur Aufführung kam.
Theaterregisseur Ioan C. Toma im entspannten ...
Theaterregisseur Ioan C. Toma im entspannten Austausch mit den Gästen. Foto: Ulrike Zielonka
Freundlichst eingeladen zum „Gastmahl“, war das Publikum mit Wasser und Wein versorgt; es war beinahe Teil des gemeinsamen Umtrunks von sechs prominenten Männern der Antike auf der Bühne. Der 1953 in Kronstadt geborene Regisseur Ioan C. Toma hat mit seinem Gespür und großer Begeisterung für einen der bedeutendsten Texte der Antike eine großartige Aufführung in Szene gesetzt.

Dem Geschehen auf der Bühne leidenschaftliches Leben eingehaucht hat der brillante Konstantin Moreth, der mit scheinbarer Leichtigkeit, großer Wandelbarkeit und faszinierender Textsicherheit den unterschiedlichen Charakteren ein Gesicht und einen Ausdruck gab. Mit Hilfe weniger, markanter Requisiten versetzte er den Zuschauer in die Lage zu erkennen, welcher der prominenten Männer Athens gerade seine Gedanken über Gott Eros, die Farben der Liebe, deren Wirkung in Natur und Schöpfung preisgab. Immer kurzweilig, überraschend und humorvoll zieht Moreth das Publikum in seinen Bann, steigt von der Bühne herab, stößt mit seinem Weinglas mit den Zuschauern an und erweitert so das Gastmahl der berühmten Athener Männer elegant in den Zuschauerraum der Antikensammlung. Gespannt erfahren die Gäste das überlieferte Ende des Treffens. So wird berichtet, dass der hochangesehene Bürger Alkibiades recht angetrunken zu der Versammlung stieß und eine leidenschaftliche, schwärmerische Rede über seine Liebe, Hingabe und sehnsuchtsvolles Werben um die Gunst und Zuneigung von Sokrates hielt.

Und damit war nicht nur der Theaterabend erfüllt, sondern auch die Gedanken zu unterschiedlichen Farben der Liebe im Regenbogen vollkommen.

Ulrike Zielonka

Schlagwörter: Theater, Toma, München

Bewerten:

11 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.