15. März 2006

"Ostwesteuropäer" Schlesak liest in Leipzig, Berlin und Düsseldorf

Der Der aus Siebenbürgen stammende Lyriker, Essayist, Romancier und Übersetzer Dr. h.c. Dieter Schlesak wird vom 17. März bis 2. April 2006 vier Lesungen auf der Leipziger Buchmesse sowie in Berlin und Düsseldorf bestreiten. Politisches und menschliches Exil, die Vergänglichkeit, Liebe, Eros und der Tod sind die großen Themen in seinen beiden neuen Gedichtausgaben „Herbst Zeit Lose“ und Grenzen Los“. Als geistiger Vermittler zwischen den Kulturen versteht sich Schlesak in seiner Essayistik und Übersetzertätigkeit.
17. März, 18.00 Uhr, auf der Leipziger Buchmesse im Gohliser Barockschlösschen. Moderation Dr. Peter Motzan.
Dieter Schlesak stellt an diesem Abend seine Liebesgedichte "Herbst Zeit Lose" (buch&media, München) und seine neue, in Pisa erschienene deutsch-italienische Lyrik-Werkauswahl "Grenzen Los. Oltre Limite" vor (Edizioni ETS, Pisa). Der Ostwesteuropäer Schlesak, der mit und zwischen drei Ländern und Kulturen, Deutschland, Rumänien und Italien im selbst gewählten Exil bei Lucca lebt, ist, so der junge Herausgeber Stefano Busellato, ein "Experte des Dazwischen, nicht nur Erkennender, sondern einer, der sich praktisch einem Selbstexperiment ausgesetzt hat:" Als Boden bleibt nur noch die Sprache und - die Liebe; einem, "der sein Geheimnis erfahren will", könne dieser Autor "mit einem Lächeln anvertrauen : amo ergo sum."
Der neue Herausgeber Norbert Hummelt stellt Autoren der Lyrikedition 2000 vor. Es lesen: Jan Kuhlbrodt: »Verzeichnis«, Norbert Lange: »Rauhfasern«, Nathalie Schmid: »Die Kindheit ist eine Libelle« Außerdem: Dieter Schlesak: »Herbst Zeit Lose«

18. März, 13.30 Uhr, ebenfalls auf der Leipziger Buchmesse, "Kleine Sprachen, große Literaturen". Halle 4, D 403. Moderation Dr. Peter Motzan.
Vorgestellt wird der in Deutschland kaum bekannte große rumänische Lyriker Nichita Stanescu (1933-1983), dessen "Elf Elegien" Dieter Schlesak neu übertragen und in einer umfangreichen Studie "Metapoesie der roten Zeit" im Pop Verlag Ludwigsburg vorgestellt hat. Stanescu ist ein Pendant zu seinem Landsmann Celan; Celan sublimierte das Trauma der Nazizeit zur abgründigen Metapoesie, Stanescu das Trauma der Stalinzeit; er bringt einen neuen Ton in die Weltlyrik, der im Westen noch entdeckt werden muss.
Vorgestellt wird auch der neue Essayband Dieter Schlesaks, der eben erschienene umfangreiche Band "Zeugen an der Grenze unsere Vorstellung"( IKGS Verlag München). Studien , Essays und Portraits zum abgründigen Geschichts- und Exilproblem.

21. März, 19.30 Uhr, Rumänisches Kulturinstitut in Berlin, Königsalle 20 A, Berlin, Telefon: (030) 89 06 19 87, Moderation: Dr. Stefan Sienerth.
Schlesak spricht über seine geistige Vermit-tlertätigkeit und liest dem umfangreichen Band "Zeugen an der Grenze unsere Vorstellung", es sind Studien, Essays und Portraits über rumänische und rumäniendeutsche Persönlichkeiten, die unter zwei der blutigsten und grausamsten Diktaturen der Menschheitsgeschichte leben, leiden und schreiben mussten. Manche dieser Autoren waren Diktaturfolgeopfer im schmerzlichen Exil, wie Emile Cioran, Paul Celan oder Norman Manea, der als Fünfjähriger das KZ erlebte, der Bukowiner Moses Rosenkranz, der die Hölle beider Diktaturen und dann das Exil erfuhr, der Lyriker und Essayist Benjamin Fondane, der in Auschwitz in der Gaskammer starb; und viele andere Augenzeugen, die das 20. Jahrhundert zerbrach oder ermordete. Zu Wort in einem Interview mit dem Autor kommt auch eine Stimme der Täter in dieser Hölle, der siebenbürgische Auschwitzapotheker Victor Capesius.

Literarischer Abend am 3. April, 19.00 Uhr, im Gerhart Hauptmann-Haus in Düsseldorf, Bismarckstraße 90, Telefon: (02 11) 16 99 10.

Dieter Schlesak stellt seine Liebesgedichte "Herbst Zeit Lose" und seine neue, in Pisa erschienene deutsch-italienische Lyrik-Werkauswahl "Grenzen Los. Oltre Limite" vor. Schlesaks großses Thema ist das politische und im biblischem Sinne das menschliche Exil, die tödliche Zeit und Geschichtszeit, dann Eros und Thanatos.
Der "Zwischen­schaftler" Schlesak wird an diesem Abend auch über seine geistige Vermit-tlertätigkeit sprechen und aus dem Band "Zeugen an der Grenze unsere Vorstellung" lesen. Es sind in München erschienene Studien, Essays und Portraits zum abgründigen Geschichts- und Exilproblem, wo es um rumänische und rumäniendeutsche Persönlichkeiten, die unter zwei der blutigsten und grausamsten Diktaturen der Menschheitsgeschichte leben, leiden und schreiben mussten, geht.

Dieter Schlesak wurde in 1934 in Schäßburg geboren. Der Lyriker, Essayist, Romancier, Übersetzer und Herausgeber lebt in Agliano/Italien und in Stuttgart. Er schrieb und übersetzte, gab zahlreiche Bücher heraus, zuletzt:
Nichita Stanescu, Elf Elegien, Übersetzung aus dem Rumänischen, mit einem Nachwort: Metapoesie der roten Zeit im Pop Verlag Ludwigsburg;
Zeugen an der Grenze unserer Vorstellung, Studien, Essays, Porträts, IKGS Verlag München;
eine zweisprachige Werkauswahl seiner Gedichte (italienisch-deutsch) Oltre limite. Grenzen los im Verlag Edizioni ETS, Pisa;
Herbst Zeit Lose, Liebesgedichte, Edition 2000 München.
Schlesak wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, im Herbst 2001 erhielt er die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung. 2005 wurde er Ehrendoktor der Universität Bukarest. Er ist Mitglied des deutschen PEN.

Schlagwörter: Lesungen, Schriftsteller

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