4. Februar 2007

Jugendliche für Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Mundart

Vielseitig gestaltete sich am 11. Januar der Nachmittag in der Fürther Nachbarschaft der Kreisgruppe Nürnberg der siebenbürgischen Landsmannschaft. Siebenbürgisch-sächsische Stickereien, bunte Teller und Vasen, Trachtenpuppen und Bilder von Kirchenburgen empfingen die Besucher des ersten Vortragsnachmittages im neuen Jahr. Nachdem Nachbarschaftsmutter Rosel Potoradi alle recht herzlich begrüßt hatte, folgten im Programm Neujahrslieder und Gedichte.

Die Spinnerinnenlieder „Dreh dich, dreh dich Rädchen“, „Si schnur nor, me Spälchen“ und Grete Lienert-Zultners „Spänn-Liedchen“ leiteten harmonisch zum Vortrag „Wenn der Klang einer Sprache verstummt“ von Stefanie Kepp über. Die aus Siebenbürgen stammende Gymnasiastin der 12. Klasse stellte ihre Facharbeit in der Kreisgruppe vor und begründete diese Themenauswahl so: „Ich sehe, dass ich zu den wenigen in Siebenbürgen geborenen deutschen Jugendlichen gehöre, die noch den siebenbürgischen Dialekt sprechen, dass ich mich mit immer weniger Gleichaltrigen auf Sächsisch unterhalten kann. Daher mache ich mir Gedanken darüber, wie der siebenbürgische Dialekt weiterhin erhalten werden kann.“ Ihre Gedanken über die Bedeutung unserer Mundart, ihre Schönheit und Ausdruckskraft, Sprache als Identifikationsfaktor entfaltete sie ausdrucksvoll und gekonnt mit Hilfe von Wort, Tonträger und Projektionen. Stefanie Kepp erntete sehr großen Beifall. Wir danken der auch in der Theater -und Jugendtanzgruppe sehr aktiven Steffi für ihre Leistungen. Mach weiter so!

Bunter Nachmittag in Fürth. Fotos: Roswitha Kepp
Bunter Nachmittag in Fürth. Fotos: Roswitha Kepp

Rosel Potoradi stellte anschließend das im Dezember 2006 erschienene Buch „Und wonn hie dennich kit“ der Schriftstellerin Maria Haydl vor. In ihm haben Sohn Uwe Hatzack und seine drei Schwestern Gedichte, Lieder und die fünf beliebtesten Bühnenstücke herausgegeben, die schon kurz nach ihrer Entstehung in Siebenbürgen beim Publikum hohen Zuspruch gefunden hatten. Gemeinsam sang man noch das Lied „Zeisken huet se klinzich Näst än den Ajreschbirnen“ und trennte sich mit dem guten Gefühl, wieder einen schönen Nachmittag erlebt zu haben.

R. Potoradi

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 2 vom 31. Januar 2007, Seite 15)

Schlagwörter: Jugendinitiativen, Mundart, Jugend

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