3. Juni 2009

Comenius-Programm: Schulen der Siebenbürger Sachsen

Das Comenius-Programm der Europäischen Union verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und –formen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern. Es ist Teil des Sokrates-Programms, das neben Schulpartnerschaften auch Schul- und Erwachsenenbildung fördert.
Im Rahmen des Comenius-Treffens in Günzburg fand am 5. Mai eine Veranstaltung zum Thema „Die Schulen der Siebenbürger Sachsen“ an der Dominikus-Zimmermann-Schule statt. Die Initiative war von der Schulleitung und dem aus Siebenbürgen stammenden Schüler Robert Keintzel ausgegangen.

Das Programm trägt den Namen des großen humanistischen Philosophen und Pädagogen Johann Amos Comenius, der im 17. Jahrhundert in Mähren, der Slowakei, in Schlesien und vielen anderen Teilen Europas gelebt und unterrichtet hat. Comenius forderte in seinen Vorlesungen und in seinen Schriften den zwangfreien Unterricht, erkennbar auch im Motto auf der Titelseite seines Werkes „Orbis sensualium pictus“ („Die sichtbare Welt“): „Alles fließe aus eigenem Antrieb, Gewalt sei fern den Dingen“. Comenius sah „Bildung zur Weisheit der Heranwachsenden als den rettenden Weg, auf dem die Menschheit aus ihren verderblichen Irrtümern heraustreten werde...“. Dass Comenius’ Thesen auch heute von hohem Wert sind, ist wohl unbestritten. Das Comenius-Programm der EU bringt Lehrer und Schüler aus ganz Europa durch gegenseitigen Austausch näher. In Bayern ist auch die Dominikus-Zimmermann-Schule am Programm beteiligt.
Hansgeorg v. Killyen während seines Vortrages in ...
Hansgeorg v. Killyen während seines Vortrages in Günzburg.
An dem Comenius-Treffen in Günzburg nahmen u. a. Lehrer aus Belgien, Italien und der Türkei teil. Die Günzburger Schüler hatten im Vorfeld am diesjährigen Schülerwettbewerb des Bayrischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zum Thema „Europa im Karpatenbogen“ teilgenommen.

Bei der Veranstaltung „Die Schule der Siebenbürger Sachsen“ bot Hansgeorg v. Killyen zunächst eine Power-Point-Präsentation, basierend auf Bildern aus der vor einigen Jahren in Nürnberg gezeigten Ausstellung zum selben Thema. Schüler und Lehrer verfolgten die Präsentation mit großem Interesse. Im Anschluss folgten spannende Diskussionen. Auch die Gäste aus Belgien, Italien und der Türkei bekundeten großes Interesse an der Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Schulen in Siebenbürgen und Rumänien. Für Verblüffung sorgte die Tatsache, dass gegenwärtig nahezu 20 000 junge Menschen an deutschsprachigen Bildungsstätten des Landes lernen.

HvK

Schlagwörter: Schule, Schulgeschichte

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