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9. Dezember 2012

Kulturspiegel

„Ich schlag dich tot“: György Dragománs verstörender Roman „Der weiße König“

György Dragomán wurde 1973 als Angehöriger der in Rumänien lebenden ungarischen Minderheit in Neumarkt am Mieresch (ungarisch Marosvásárhely) geboren, wo er seine ersten 15 Lebensjahre verbrachte. Seit 1988 lebt er in Budapest. Sein erster Roman erschien 2002, der zweite, „Der weiße König“, 2005 in Ungarn, 2008 in Deutschland. Er wurde 2011 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis ausgezeichnet und liegt jetzt als Taschenbuch vor. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 9 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 09.12.2012, 08:10 Uhr (um 08:11 Uhr geändert):
    Danke für die Rezension, die ich schon seit Jahren erwartet habe. Gelesen habe ich das Buch etwa 2009 und war ebenfalls von der Sprache überwältigt. Ohne ins Detail gehen zu wollen, glaube ich, dass das Buch, was Stil, Sprache und verdichtete Atmosphäre angeht, mit Herta Müllers "Atemschaukel" und Ágota Kristófs "Das große Heft" mithalten kann oder doch zumindest vergleichbar ist.
    Ergänzen möchte ich (zur Rezension), dass der Autor trotz seiner Herkunft aus Neumarkt es schafft, im Buch ohne ethnische Zuordnungen auszukommen, das Ganze also nicht durch ein ethnisch gefärbtes Prisma zu zeigen und keine Nationalitätengeschichte zu schreiben. Das finde ich bemerkenswert. Auch die Bezeichnung des Hauptprotagonisten, "Dzsáta" ist oder soll die Kurzform des Rumänischen "sägeata" für "Pfeil" sein.
  • bankban

    2bankban schrieb am 09.12.2012, 20:59 Uhr:
    Schade, dass offenbar sonst keiner diesen hervorragenden Roman gelesen hat.
  • seberg

    3seberg schrieb am 10.12.2012, 00:39 Uhr:
    Scheint so. Neugierig bin ich jetzt aber doch geworden, nachdem ich auch auf perletaucher.de die Rezensionen gelesen habe, werde ihn lesen, vielleicht als eine Art "Beklemmungsheilungskur"... ;-)))
  • Lee Berta

    4Lee Berta schrieb am 12.12.2012, 18:08 Uhr:
    @bankban, den Vergleich mit dem Stil und der Sprache von Herta Müller fand ich etwas...mutig, dem Vergleich mit Agota Kristofs "Das große Heft" kann ich aber vorbehaltlos zustimmen.
  • cäsar

    5 • cäsar schrieb am 12.12.2012, 20:56 Uhr:
    Etwas für die Jünglinge unter euch: 1973 war er und seinesgleichen in Neumarkt in einer kräftigen Mehrheit, heute ist es nicht mehr so, leider! Die Mitici haben die Mehrheit errungen.

    ave
  • bankban

    6bankban schrieb am 12.12.2012, 21:09 Uhr:
    Und was hat das mi der literarischen Qualität des Romans zu tun? Du drückst hier wieder auf die minderheitenemotionale Tränendrüse und argumentierst durch ein ethnonationales Prisma. Durch genau jenes Prisma, das Dragomán mit seinem Roman nicht bedienen wollte und auch nicht bedient hat. Es geht im Roman um die allumfassende Gewalt in einer (überall möglichen) Diktatur und Terrorstaat.
  • Mynona

    7Mynona schrieb am 13.12.2012, 08:08 Uhr:
    Danke bankban, bin auch neugierig geworden und habe mir das Buch direkt bestellt....Auf Amazon haben die(bisher)4 Rezessionen volle Punktzahl...
  • cäsar

    8 • cäsar schrieb am 13.12.2012, 15:58 Uhr:
    Hallo Bankban,
    Nun, es ist richtig, dass ich mich nicht zur Literatur äussere.Aber, ich habe mich an die Jünglinge gewendet, sozusagen an die an Geschichte nicht interessiert sind, damit die wissen, dass Marosvasarhely wie andere Städte Siebenbürgens auch, nicht immer die Bevökerungstruktur auwiesen, die sie heute haben!

    ave
  • Lee Berta

    9Lee Berta schrieb am 16.12.2012, 22:06 Uhr (um 22:16 Uhr geändert):
    @cäsar, dein Kommentar wird die vielen Jünglinge, die nicht an der Geschichte interessiert sind, gerade in Verbindung mit der Rezension eines Romans, in welchem es ums Überleben unter brutaler Gewalt geht und eben gerade nicht um das Ausspielen von Nationalitäten gegeneinander, sowas von voll flashen... Aber: Hauptsache, du hast was gesagt... :-)

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