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2. August 2022

Kulturspiegel

Erster Schritt in ein neues Vierteljahrhundert! 26. Carl-Filtsch-Wettbewerb-Festival

Bolizsár Csiky, der Präsident der Jury, ließ auch in diesem schwierigen Jahr nicht locker, um den Wettbewerb in ein neues Vierteljahrhundert zu führen. Zu Corona gesellte sich die internationale Lage, die das Reisen aus verschiedenen Ländern erschwerte. Die Jury, wie im Programm zu lesen war, sollte aus Matei Varga (USA) Nadjy Preisler (Deutschland), Gabor Eckhardt (Ungarn), Elisabeta Jambor (Rumänien) und den Dirigenten Tiberiu Soare und Cristian Lupes bestehen. Elisabeta Jambor, die die an Corona erkrankte Cordelia Höfer ersetzen sollte, fiel dann selbst Corona zum Opfer und der junge Klausenburger Pianist Mihai Diaconescu sprang für die Erkrankten ein. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

  • Bir.Kle.

    1Bir.Kle. schrieb am 03.08.2022, 11:51 Uhr (um 12:00 Uhr geändert):
    Es ist unendlich tragisch und schade, dass das für diesen Wettbewerb namensgebende Wunderkind und Riesentalent Carl Filtsch (1830-1845) bereits im zarten Alter von gerade einmal 15 Jahren von der Tuberkulose dahingerafft wurde.
    Frederic Chopin und Franz Liszt schwärmten einst in höchsten Tönen von seinem außergewöhnlichen Talent.
    Wäre Carl Filtsch ein längeres Leben vergönnt gewesen, damit sich sein Talent vollständig entfalten könnte, wäre aus ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ganz Großer geworden, den man heute in einem Atemzug mit Größen wie Frederic Chopin, Franz Liszt oder Sergei Rachmaninov nennen würde.
  • Bir.Kle.

    2Bir.Kle. schrieb am 04.08.2022, 01:19 Uhr (um 01:26 Uhr geändert):
    Sehr interessant finde ich übrigens die Frage, in welche Richtung Carl Filtsch sich als reifer Komponist entwickelt hätte: Hätte er den Fokus vornehmlich auf das Klavier gelegt - so, wie beispielsweise Frederic Chopin, Franz Liszt, Sergei Rachmaninov, Robert Schumann, Muzio Clementi und John Field - oder hätte er womöglich auch in anderen Gattungen wie Oper, Orchestermusik, Instrumentalkonzerte oder geistliche Musik für Furore gesorgt?
    Man kann diesbezüglich leider nur Spekulationen anstellen.
  • Bir.Kle.

    3Bir.Kle. schrieb am 04.08.2022, 03:20 Uhr (um 03:48 Uhr geändert):
    Ich bin jedes Mal hocherfreut, wenn ich gewahr werde, dass junge Menschen sich für Klassische Musik begeistern!
    Veranstaltungen wie dieser Wettbewerb belegen eindrucksvoll, dass all jene Vollpfosten gewaltig danebenliegen, die mit ihrem engstirnigen Schubladendenken der Meinung sind, Klassische Musik sei ausschließlich "Musik für alte Leute."
    Ich kann jedem Menschen nur wärmstens empfehlen, aufgeschlossen, interessiert und neugierig durch das Leben zu gehen. Die Welt, in der wir leben, ist extrem faszinierend, vielfältig und reichhaltig. Die Vielfalt fliegt uns jedoch meistens nicht einfach zu. Sie offenbart sich oftmals nur denjenigen, die bereit sind, sie zu erkunden und zu entdecken. Die Klassische Musik ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

    Ich bin 42 und habe bereits vor knapp zwanzig Jahren die Welt der Klassischen Musik für mich entdeckt. Bevor ich mich für diese Musik interessierte, dachte ich, es gäbe lediglich eine Handvoll Komponisten, nämlich jene, von denen fast jeder schon einmal gehört hat: Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Peter Tschaikowsky, Frederic Chopin. Auch die Namen Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Johann Strauß und Jacques Offenbach hatte ich schon gehört. Es waren mir damals jedoch sogar viele bedeutende Komponisten wie Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Johannes Brahms und Felix Mendelssohn Bartholdy unbekannt.
    Heute weiß ich, dass es Hunderte von Komponisten gibt. Um den Überblick nicht zu verlieren, habe ich mir eine Excel-Tabelle angelegt. Jedes Mal, wenn ich beispielsweise im Zuge von Recherchen auf einen mir bis dato unbekannten Komponisten stoße, trage ich ihn mit Geburts- und Todesjahr ein. Die Liste umfasst mittlerweile etwas über 700 Einträge.
    Dank Labels wie cpo oder BrilliantClassics muss man sich heutzutage nicht allein mit "Mainstream-Klassik" begnügen, sondern hat auch Zugang zu den Werken vieler - zu Unrecht - vergessener Komponisten wie beispielsweise Carl Heinrich Reinecke, Friedrich Gernsheim, Ferdinand Ries, Ignaz Pleyel, Friedrich Kiel, Heinrich von Herzogenberg, Franz Anton Hoffmeister, Julius Röntgen, Andreas Romberg und viele andere. Einer sei noch genannt: Wilhelm Georg Berger (1929-1993), Siebenbürger Sachse, geboren in Reps.

    Die Komponisten sind nur eine von mehreren Komponenten, die die Vielfalt in der Klassischen Musik ausmachen. Denken wir beispielsweise an die Musikinstrumente: Mir fällt kein Musikgenre ein, in dem auch nur annähernd so viele Instrumente verwendet werden wie in der Klassischen Musik. In der Klassischen Musik gibt es bereits in den einzelnen Instrumentengattungen jeweils mehr Instrumente als in manch anderem Genre insgesamt.
    Beispiel Holzblasinstrumente: Zu den Standardinstrumenten gehören Klarinette, Oboe, Fagott und Querflöte. Hinzu kommen die Piccoloflöte, Panflöte, Blockflöte, Bassetthorn, Englischhorn, Kontrafagott und andere.
    Nicht zu vergessen die historischen Instrumente wie Schalmei, Chalumeau, Dulzian, Pommer (Bombarde) u.a.
    Das waren gerade einmal die Holzblasinstrumente wohlgemerkt! Bei den anderen Instrumentengattungen (Streichinstrumente, Zupfinstrumente, Tasteninstrumente, Blechblasinstrumente, Schlaginstrumente) ist die Vielfalt jeweils ähnlich groß.
    Ähnlich groß wie bei den Musikinstrumenten ist die Vielfalt auch bei den musikalischen Gattungen. Während es in fast allen anderen Genres nur das Lied ("Song") gibt, gibt es in der Klassischen Musik eine Vielzahl an Gattungen.
    Man unterscheidet unter anderem zwischen geistlicher und weltlicher Musik. Beispiele für geistliche Gattungen: Kantate, Motette, Messe, Passion, Oratorium
    Beispiele für weltliche Gattungen: Oper, Operette, Madrigal, Symphonie (Sinfonie), Kammermusik, Instrumentalkonzert, Suite, Sonate, Serenade, Divertimento, Nocturne u.v.a.
    Instrumentalkonzerte gibt es für nahezu alle Instrumente, die zur Besetzung eines Sinfonieorchesters gehören, selbst für Instrumente, die als Soloinstrumente untypisch sind, beispielsweise für Kontrabass (u.a. Giovanni Bottesini).
    Darüber hinaus existieren auch Konzerte für weitere Instrumente, z.B. für Mandoline (Antonio Vivaldi) oder Gitarre (Mauro Giuliani, Ferdinando Carulli).

    Denjenigen, die noch immer nicht neigierig darauf sind, die Welt der Klassischen Musik zu entdecken, ist nicht mehr zu helfen!

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