Kommentare zum Artikel

17. Dezember 2007

Kulturspiegel

Audiothek statt Schuhkarton

Als vor vierzig Jahren die Tonaufnahmen des Linguistikinstituts Bukarest entstanden sind (siehe Interview mit Heinrich Mantsch), war der Massenexodus der Siebenbürger Sachsen noch nicht absehbar. Dass die Aufnahmeleiter sich damals nicht nur auf rein linguistische Aspekte beschränkt haben, sondern die Leute in freier Rede vom Alltagsleben erzählen haben lassen, erweist sich heute als großer Gewinn, da die Aufnahmen eine Welt dokumentieren, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Der Verfall von Kirchenburgen sorgt für größeres Aufsehen und führt oft zu aufwendigen Rettungsaktionen. Hingegen scheint es vielen Landsleuten nicht bewusst zu sein, dass der Dialekt eine Kulturleistung von vielleicht höherem Rang ist. Die Mundarten sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Identität der Siebenbürger Sachsen, sie enthalten auch viel kulturspezifisches Wissen. Der Erhalt und die Auswertung der Aufnahmen trägt dazu bei, dieses Wissen im kulturellen Gedächtnis zu behalten. Die folgenden Überlegungen sollen einen Anstoß für ein Projekt zur wissenschaftlichen Erschließung dieser Sprachaufnahmen geben. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 11 mal kommentiert.

  • konradguen

    1konradguen schrieb am 18.02.2008, 23:06 Uhr:
    Ein guter Titel, der Leser anlockt. Nur stimmt nichts dran! Die Mundartaufnahmen liegen nicht im Schuhkarton, sondern werden sachgerecht für Benutzer vorgehalten. Zum Teil sind es 1990 von mir aus Bukarest nach Gundelsheim gebrachte Tonbandaufnahmen, die vor dem sicheren Verfall neben einem glühenden Kachelofen gerettet, dann im Institut für deutsche Sprache in Mannheim aufbereitet und auf CD-ROM gesichert wurden. Es gibt also schon die Audiothek und nicht den primitiiven Schuhkarton. Der nächste Schritt soll nun die Digitalisierung sein, für den die in Gundelsheim und Mannheim gelagerten Sicherungs-CD die Basis sind.
  • der Ijel

    2der Ijel schrieb am 20.02.2008, 01:24 Uhr:
    konradgun schreibt:
    Der nächste Schritt soll nun die Digitalisierung sein,---

    Auf höfliche Nachfrage nach einem "transkribierten" Text um ihn als Vorlage, oder Muster abhören zu können, erhielt ich vom IDS Mannheim die freundliche Antwort dass so und soviele Texte schon digitalisiert worden sind. Doch transkribierten Text gibt es scheinbar noch keinen einzigen--

    Richtig hätte "konradgun" geschrieben:
    Der nächste Schritt soll nun die "transkription" sage die Niederschrift einiger, oder am besten aller dieser Texte sein---
    was also falsch herein geschrieben wurde, ist dies: Leserbrief Leserecho:
    -Begrüßenswerte Initiativen-

    Teile der Bestände wurden anschließend in Mannheim im Rahmen von IDS-Projekten erschlossen und transkribiert.
    Für diese Falschmeldung ist konradgun nicht verantwortlich.
    Doch wie geht es nun wirklich weiter ?






    [Beitrag am 20.02.2008, 01:44 von der Ijel geändert]
  • Robert

    3Robert schrieb am 20.02.2008, 13:26 Uhr:
    konradgun schreibt: "Ein guter Titel, der Leser anlockt. Nur stimmt nichts dran!"
    Der Titel ist mehr als treffend. Die Tonbänder wurden vom IDS Mannheim bereits digitalisiert. Die Beschreibung der Inhalte ist jedoch mehr als dürftig. Aufgrund eines Hinweises von E.Eitel in unseren siebenbuerger.de-Foren bin ich im Jahre 2004 erstmals mit dem IDS in Verbindung getreten, mit dem Ziel diese Aufnahmen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wenn das IDS über diesen RU-Korpus im Internet nicht informiert hätte, wüssten wir heute noch nichts davon. Deswegen auch "Schuhkarton".
    Die Digitalisierung ist nicht der nächste Schritt, sondern das Rippen (mp3) und "zugänglich machen" dh die Inhalte zeit- und ortsunabh. und vor allem durchsuchbar und zeitgemäß den Studenten und Wissenschaftlern zugänglich machen. Den Rest kann man im Artikel weiter oben nachlesen. Schade dass im Kommentar nur auf den Titel und den letzten Satz eingegangen wird.
  • der Ijel

    4der Ijel schrieb am 21.02.2008, 17:31 Uhr:

    Danke Robert!
    Du schreibst: Die Digitalisierung ist nicht der nächste Schritt, sondern das Rippen (mp3) und "zugänglich machen" dh die Inhalte zeit- und ortsunabh. und vor allem durchsuchbar und zeitgemäß den Studenten und Wissenschaftlern zugänglich machen.

    Was versteht man unter Rippen ? und ???

    Die Transkripte und Tonaufnahmen können Sie nur dann fehlerfrei bzw. vollständig nutzen, wenn Ihr Rechner die technischen Voraussetzungen erfüllt.---

    Was brauche ich ausser Soundkarte, Kopfhörer und Mikrophon?

    Wo gibt es einen transkribierten Text den ich als Vorlage nutzen könnte ?
  • Robert

    5Robert schrieb am 21.02.2008, 21:06 Uhr:
    Mit Rippen bezeichne ich den Vorgang um aus einem Audiotrack (von der Audio-CD) bspw. eine mp3 Datei zu machen.
    Hier findest du ein Beispiel Transkript. Die gleichen Transkriptionskonventionen, wie dort beispielhaft dargestellt und beschrieben, schweben uns auch bei unseren Sprachaufnahmen vor.
  • der Ijel

    6der Ijel schrieb am 22.04.2008, 13:31 Uhr:
    SPROOCHKONSERVEN
    1. "Såksesch Wält ä Wuert uch Beld"
    hun eas en weffel Schreiwer hanjderlossen
    Meerenziiker, Bäffelkea
    em siil et oalles iist erfoassen,

    2. "Dem Onofrei senj Gorr" keem uch derzea
    ålles wåt de Såksen nar geschriwen hun,
    der Stippes mat der Grunn uch des senj Fra
    um Oint keem uch der Ijel drun.

    3. Et widd jo hegt zwor viell geschriwen
    niche Mensch spuert um Papoir,
    und dennich as se viell ze klinzich bliwen
    da "Såksesch Wält" dot as e grüiss Maleur.

    4. Theoretesch wer dot nichen Frooch
    når oald Ennen braat et åf den Nuegel
    mir drehen es am da Såksesch Sprooch
    wa der Heongt sich dreht am senjen Zuegel.

    5. Sa schreiwen detsch und referieren
    der Wässenscheft noh äm Kwadrat,
    Mudart sprece sa und kommentieren
    wa wonn dot mat Såkseschem ze deaen hat.

    6. As dot net wa wonn em än de Kaller giit
    end dränkt en Beecher Woasser,ois dem Broannen
    der Kallermiister sprächt: Et diit mer Liid
    mat wot soll ech ois der Koff de Wenj gewoannen?

    7. De Koff äs zea,
    mir hun eas Sprooch uch konserviert,
    de Wässenscheft äs voll derbaa
    sa ze besoarjen wa et sich gehiirt.













  • konradguen

    7konradguen schrieb am 14.06.2008, 06:20 Uhr:
    Ich hatte nur auf ein Detail hinweisen wollen und vielleicht zu viel persönliche Betroffenheit gezeigt. Das Projekt finde ich toll und unterstütze es gerne! Hauptsache, es geht weiter und die wertvollen Sprachdokumente werden weiter genutzt und für die Sprach- und Geschichtsforschung nutzbar gemacht, von den Forschern genutzt!
    Beste Wüünsche!
    KonradGuen
  • der Ijel

    8der Ijel schrieb am 19.08.2008, 20:41 Uhr:
    Hauptsache, es geht weiter und die wertvollen-----

    und et giht doch net wegter ???
    oder villecht doch ???
  • Wittl

    9 • Wittl schrieb am 19.08.2008, 22:09 Uhr:
    Waram såll et net wegter gohn, der Härr Mantsch hut Zegt uch Mäh investiert uch net am sonst Siweberjen durchwundert!!
    Ech wet mer wänschen, dåt ihr des Såch mät der Transkription profesionell åfbaat, net nor esi ëus Spass äm Forum. Ihr segt doch e seffelt Schreewer, måcht endlich "Nägel mit Köpfen", goht des Såch arnst un.
    De Zegt liiwt ech dervun.
    Et äs durchëus wichtich, der Målderfer wet soon;
    "Iint am't Under, nast am sass".
    Ech håt äm "Stejelchen" viur longer Zegt erweent,
    de Moral vun der Geschicht;
    EINES OHNE DAS Andere GEHT GAR NICHT.
    De Sprochåfnohmen seng ohnen de Transkription nor en eafartich Såch.
    Ech dinken, dåt et uch im Sinne vun Herr Mantsch weer.

    Diinkt Ållen drun.

    Servus

    [Beitrag am 19.08.2008, 22:11 von Wittl geändert]
  • der Ijel

    10der Ijel schrieb am 21.08.2008, 11:51 Uhr:
    Name Form der Unterstützung Ortschaften, Aufnahmen
    HAUS DER HEIMAT e. V. Nürnberg Förderung des Start-Projektes ... weitere Details hier.
    Martin Hedrich Transkription und Übersetzung Rode
    Ökumenische Theatergruppe Sankt Paul und Sankt Heinrich aus Nürnberg Geldspende Langenthal, Schönau
    Doris Hutter Öffentlichkeitsarbeit Agnetheln
    Anneliese Wagner Geldspende Eibesdorf
    HOG Brenndorf Geldspende Brenndorf
    HOG Schirkanyen Geldspende Schirkanyen
    HG Wolkendorf Geldspende Wolkendorf
    HOG Zeiden Geldspende Zeiden
    HG Heldsdorf Geldspende Heldsdorf
    HOG Bartholomae Geldspende Bartholomae
    HOG Neustadt Geldspende Neustadt
    HOG Honigberg Geldspende Honigberg
    HOG Tartlau Geldspende Tartlau
    HOG Rosenau Geldspende Rosenau
  • der Ijel

    11der Ijel schrieb am 21.08.2008, 11:57 Uhr:
    Wer spendet sieht man hier--
    Wieviel ? ist tabu. Einverstanden.
    Doch wer verwaltet das Konto? und wieviel kommt unterm Strich heraus dürften wir vielleicht auch erfahren. Oder ?
    Und wie geht es nun wirklich weiter ?
    Danke

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