16. September 2015

Orientteppiche in Kronstadt von Schadstoffen befreit

Kronstadt – Ein zweijähriges Forschungsprojekt zur Pflege der osmanischen Teppiche in der Schwarzen Kirche in Kronstadt wurde in diesem Sommer erfolgreich abgeschlossen. Das Vorhaben wurde von der Evangelische Kirche A.B. Kronstadt in Zusammenarbeit mit den „Paz Laboratorien für Archäometrie“ aus Bad Kreuznach umgesetzt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 150000 Euro gefördert.
Dabei wurde ein material- und umweltschonendes Verfahren zur Befreiung der Teppiche von chemischen Schadstoffen entwickelt. Insgesamt 350 Teppiche aus den Beständen mehrerer evangelischer Kirchen aus Siebenbürgen waren in den achtziger Jahren mit Bioziden behandelt worden. Die chemischen Stoffe entsprachen damaligen Restaurierungsstandards und sollten die Kulturgüter vor Insekten und Mikroorganismen schützen. Später wurde jedoch nachgewiesen, dass Biozide auch die Materialstruktur der Teppiche sowie die Gesundheit angreifen können.

In der Schwarzen Kirche wurden die Textilien nun auf Schadstoffgehalt geprüft und die 70 Teppiche, die schwer belastet waren, mittels flüssigen Kohlendioxids gereinigt. Auch wurde in Kronstadt ein Konservierungszentrum gegründet, wo wertvolle Teppiche in Zukunft unter Verwendung des neuen Verfahrens von Schadstoffen befreit werden können. Die Kollektion der Schwarzen Kirche ist mit 200 Teppichen der weltweit größte Bestand an Orientteppichen außerhalb der Türkei. Die ältesten Teppiche in Kronstadt stammen aus dem 15. Jahrhundert.

CC

Schlagwörter: Orientteppiche, Kronstadt

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