18. Mai 2021

Corona-Lage in Rumänien

Bukarest – Seit letzter Woche sank die Corona-Inzidenz für sämtliche Landkreise unter drei Fälle pro 1000 Einwohner in 14 Tagen, keiner der Kreise befindet sich damit mehr im „roten Szenario“. Vier Kreise fallen noch unter das „gelbe Szenario“ (Inzidenz über 1,5): Bukarest mit 1,78, gefolgt von Ilfov mit 1,67, Klausenburg mit 1,65 und Alba mit 1,55. Dennoch gibt es noch vereinzelte Ortschaften mit Inzidenzen bis über 7 (Stand 8. Mai). Nach den Osterferien konnten die meisten Schüler am 10. Mai wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren. In den Schulen wird fortan mit Antigen-Schnelltests getestet.
Am 8. Mai wurden landesweit noch rund 1300 Neuinfektionen gemeldet, täglich werden um die 100 Todesopfer verzeichnet. Die Zahl der auf den Intensivstationen behandelten Erkrankten ist mit über 1000 im Vergleich zu den offiziellen Fallzahlen vergleichsweise hoch. Die Impfkampagne hat weiter an Fahrt aufgenommen: Letzte Woche konnten sich Impfwillige auch ohne Termin in allen Militärkrankenhäusern rund um die Uhr impfen lassen. Eine erfolgreiche Strategie insbesondere im Hinblick auf die orthodoxen Osterfeiertage war die Einbindung der Rumänischen Orthodoxen Kirche (BOR) in die Impfkampagne. Patriarch Daniel riet den Gläubigen in der Ostermesse persönlich zur Impfung und verwies dabei auf Israel, wo aufgrund hoher Durchimpfungsrate bereits Pilgerreisen wieder möglich seien. Allerdings gibt es auch Impfgegner unter den orthodoxen Klerikern, wie die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) berichtet: Vasile Bănescu, Sprecher der BOR, zeigte sich am Ostermontag in einem Fernsehinterview erschüttert über die Aussage des Bukarester Pfarrers Vasile Ioana, der während der Ostermesse die „heilige Kommunion als beste Covid-19-Impfung“ bezeichnet und damit zahlreiche Gläubige entmutigt habe, sich impfen zu lassen. In Bukarest, wo die Inzidenzrate seit Wochen unter 3 liegt, dürfen seit dem 4. Mai Restaurants, Theater, Kinos und Veranstaltungsräume wieder betrieben werden, allerdings mit einer Auslastung von nur 30 Prozent. Sobald die Inzidenz unter 1,5 fällt, sollen 50 Prozent Auslastung möglich sein. Präfekt Alin Stoica stellt dann auch die Wiederaufnahme von Freiluftveranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmern in Aussicht.

NM

Schlagwörter: Rumänien, Corona, Politik, Gesellschaft, Gesundheit, Kirche

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