Kommentare zum Artikel

22. Oktober 2009

Rumänien und Siebenbürgen

Honterus-Denkmal in Kronstadt wieder geschändet

Nach dem Schlusskonzert des „Musica Coronensis“-Festivals am Sonntagabend, dem 18. Oktober, wurde festgestellt, dass die westliche Relieftafel am Honterus-Denkmal in Kronstadt (Brașov) teilweise aus der Halterung herausgerissen wurde. Am 19. Oktober in dere Früh stellte sich heraus, dass die östliche Relieftafel ganz verschwunden ist. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 63 mal kommentiert.

  • Robert

    1Robert schrieb am 22.10.2009, 00:40 Uhr:
    Einige aktuellen Links aus der rumänischen Presse:
    http://videonews.ro/action/viewvideo/27257/Atentie-In-Brasov-se-fura-placile-de-pe-statui/
    und
    http://www.mytex.ro/comunitare/a-fost-vandalizata-statuia-lui-johannes-honterus_235521.php
  • bosurog

    2 • bosurog schrieb am 22.10.2009, 08:42 Uhr:
    Lieber Herr Redakteur,
    da Herr Nussbächer das Wort "schänden" selbst nicht benutzt, nehme ich an, dass Sie es selbst in den Titel gebracht haben. "Nazis schänden Holocaustdenkmal" - diese Tat ist eine abscheuliche politische Manifestation. Wie auch: "Linke schänden Vetriebenen-Denkmal". Aber wenn in Kronstadt vermutlich wieder Metalldiebe unterwegs waren, solllte dieses bedeutsame Wort nicht benutzt werden - vielleicht interpretiert jemand nationalistisch: "Rumänen schänden deutsches Denkmal" - und darum ging es mit ziemlicher Sicherheit nicht. Fazit: Themaverfehlung!
  • bankban

    3bankban schrieb am 22.10.2009, 08:55 Uhr:
    Der Ansicht von bosurog bin ich nicht. Ausgehend von der Wikidefinition ("Eine Schändung ist die demonstrative Verletzung eines Tabus, wobei die Heiligkeit, Ehre und Integrität des Objekts der Schändung zerstört wird mit der Absicht, die damit in Verbindung stehenden Menschen zu demütigen.Insofern haben Schändungen hohe symbolische Bedeutung...") denke ich, dass der Begriff angebracht ist. Auch wenn, z.B., die Blumen von einem Grab geklaut werden, spricht man von Schändung. Ich denke, im vorliegenden Fall hat bosurog selbst und zwar ziemlich frei/locker, die ethnische Konnotation gemacht. Ich persönlich sehe sie nicht gegeben.
  • bosurog

    4 • bosurog schrieb am 22.10.2009, 09:09 Uhr:
    Aber bankban, noch nicht ganz wach? Wenn Sie diese Definition anwenden, ist die Essenz die: "Die Metalldiebe wollten sich nicht bereichern, sondern demonstrativ die Siebenbürger Sachsen demütigen" Huhuhuu!
  • bankban

    5bankban schrieb am 22.10.2009, 09:24 Uhr:
    Zugegeben: das ist was dran. Vll. war der Kaffee nicht stark genug...;) Eigentlich gings mir aber nur darum, dass ich finde, dass das Wort "schänden" sehr wohl einsetzbar/benutzbar ist. Daher mein Bsp. mit dem Grab. Wenn so etwas (ein Grab, ein Gebäude, ein Denkmal) in seiner Unversehrtheit durch ein Hinzufügen von etwas (Grafitti) oder die Entfernung eines Teiles (hier: Platte) beeinträchtigt wird, dann ist das an sich eine Schändung in meinen Augen. Darauf wollte ich hinaus. Ok., das Zitat kann man in der Tat gegen einen Teil meiner Argumentation verwenden.... Naja. s... happens! ;)
  • der Ijel

    6der Ijel schrieb am 22.10.2009, 12:10 Uhr:
    Schänden kommt von Schande!
    Und es ist eine Schande,
    erst recht, auch wenn der Dieb
    nur den Blechwert
    der Bronzetafel im Sinne hat----

    So wurde vor drei Jahren ein Grabstein vom Friedhof in Rode endwendet-
    Der Grabstein ist eine in Stein gehauene weibliche Figur eine Trauernde Mutter darstellend.
    Die Diebe verkaufen den Stein oder die Bronze
    und es fällt ihnen gar nicht ein darüber nachzudenken ob sie was schänden, oder einnfach im "Kavaliersdelikt" etwas klauen----
    Siehe Bild: vom Friedhof in Rode 2005
    http://www.rodevandox.de/index.php?view=catview&cat_id=24


    [Beitrag am 22.10.2009, 12:15 von der Ijel geändert]

    [Beitrag am 22.10.2009, 12:29 von der Ijel geändert]
  • VeriTass1

    7 • VeriTass1 schrieb am 22.10.2009, 18:22 Uhr:
    Würde mich nicht wundern, wenn die Bronzetafel an einem anderen Denkmal auftaucht und behauptet wird, nehmen wir mal an -Ceauşescu- wäre Johannes Honterus, damit wäre ein Stück schwarzer rumänischer Geschichte plötzlich weiß! Ich spiele auf die GEschichte mit den "rumänischen" Burgen an...
  • Georg51

    8Georg51 schrieb am 22.10.2009, 19:21 Uhr:
    - Vorschlag an das Wirtschaftsamt der Schwarzen Kirche aus Kronstadt.- Veröffentlicht bitte in Zeitungen und Internet kurze Artikel, w.z.B.- Bronzeplatten/Relief vom Denkmal des Johannes Honterus werden gesucht. - In rumänischer, deutscher und englischer Sprache, womöglich mit Bildern dazu.
    - Könnte ja sein, daß sie auf dem "Schwarzen Markt" auftauchen und als wertvolle Antiquitäten "verscherbelt" werden. Das sie nur wegen dem Metallwert geklaut wurden, kann ich schwer glauben.

    - ES IST EINE SCHANDE -

    [Beitrag am 22.10.2009, 19:23 von Georg51 geändert]
  • Götz

    9Götz schrieb am 22.10.2009, 21:36 Uhr:
    Wie könnten in Zukunft Verluste siebenbürgisch-sächsischer Kulturgüter vermieden werden? Die ideellen Werte, die unsere Vorfahren uns überließen, schwinden zusehends. Man denke z. B. auch an des Burzenländer Museum, das heuer 100 Jahre alt wäre. Wo sind die Exponate? Wie wird die nächste Hiobsbotschaft lauten? Kann das Honterusdenkmal nicht besser geschützt werden? Oder muss anstelle der Bronzetafel eine Kunststofftafel angefertigt werden, damit die Metalldiebe Ruhe geben?
    Ortwin aus Dossenheim
  • VeriTass1

    10 • VeriTass1 schrieb am 22.10.2009, 22:21 Uhr:
    Georg51, wieso bringt man diese Statue und alles was nicht mitverbaut wurde nicht einfach nach Deutschland? Wenn die Rumänen schon dabei sind unsere Burgen als ihre zu deklarieren, dann wäre es doch sinnvoll alles was klaubar wäre sofort nach Deutschland zu bringen... und hier dann alles zu archivieren, bevor da noch einiges den Flammen oder sonstwem zum Opfer fällt....
    Übrigens Georg51 habe tatsächlich wunderbar tief geschlafen..Tschüss
    VeriTass1
  • Schreiber

    11Schreiber schrieb am 23.10.2009, 00:26 Uhr:
    Auch ich teile die Meinung von Boşorog keinesfalls, es handele sich bei dieser Schändung (die es ganz ohne Zweifel ist) um das Machen einfacher "Metalldiebe". Überall in der Stadt sind sehr viel einfacher zu stehlende und wertvollere Metalle zu haben, da wäre jeder MEtalldieb sehr dumm, der dann gerade die verhältnismäßig kleinen Tafeln klauen würde.


    Interessanter die Frage: wurde diese Schändung in den rumänischen Medien publik gemacht, damit der Verkauf der Platte somit schwerer wird? sonst landet die noch auf einem Flohmarkt dort, schmückt dann einen Bordei irgendwo und keiner erfährt es.

    @ VeriTass1: meinst Du doch nicht ernst oder? In Siebenbürgen leben noch viele Landsleute, sollen die auch gleich in Deutschland "archiviert" werden?

    Grüße
  • VeriTass1

    12 • VeriTass1 schrieb am 23.10.2009, 08:29 Uhr:
    Schreiber: Ich habe das Archivieren der dort lebenden Landsleuten mit keinem Wort erwähnt!!! Anderenfalls, WAS und WEM nutzt es, wenn man Wervolles, aus Angst vor Diebstahl, durch Kunststoffe ersetzt ?????? In dieser Zeit ist Pragmatismus gefragt und äußerst Wichtig... Nostalgie oder Pragmatismus, beides beißt sich im Moment. Nun haben wir ein Denkmal ohne Tafeln..Natürlich wohnen da Landsleute, nur wenn hier unsere Kinder oder Kindeskinder in naher Zukunft nichts mit der Bevölkerung da drüben zu tun haben will? WEil sie noch NIE da waren und kennen? Wer hilft dann denen da drüben noch? Der Gedanke tut weh, ist aber eine naheliegende Option. Weil meine Kinder werden in diese Gesellschaftsstruktur keine Kinder kriegen...das haben die mir klipp und klar gesagt, und in Sbb. waren sie aus finanziellen Gründen leider auch noch nie. Sie waren in Dinkelsbühl, sie schauen sich Bilder im Internet an, sie kennen die Karpaten und das Siebenbürgerland auf der Karte. Ansonsten sind sie geschockt, wenn sie die zerfallenen Häuser sehen. Ich habe Stunden gebraucht um ihnen zu erklären, dass die Häuser früher viel schöner waren..Kinder haben noch kein Zeitgefühl! Jetzt ist guter Rat sehr teuer!!!

    Grüße zurück

    [Beitrag am 23.10.2009, 08:31 von VeriTass1 geändert]

    [Beitrag am 23.10.2009, 08:43 von VeriTass1 geändert]
  • siebenschläfer

    13siebenschläfer schrieb am 23.10.2009, 08:45 Uhr:
    @ Schreiber:
    Zum Thema Metallplattendiebstahl fand ich u. a. folgende Artikel in der rumänischen Presse:

    http://www.cotidianul.ro/statuia_lui_johannes_honterus_din_fata_bisericii_negre_din_brasov_a_fost_vandalizata-101201.html

    http://www.monitorulexpres.ro/?mod=monitorulexpres&p=eveniment&a=citeste&s_id=81457

    http://epochtimes-romania.com/articles/2009/10/article_61302.html

    Ob diese Artikel den Verkauf erschweren, bleibt fraglich. Vielleicht wurde die Platte sozusagen auf "Bestellung" entfernt.
  • getkiss

    14 • getkiss schrieb am 23.10.2009, 11:33 Uhr:
    @siebenschläfer
    Tatsächlich. 3 Zeitungen kommentieren. Im 2. Link, am besten. Nur dieser hat einen Leserkommentar:
    "Radu: 20.10.2009 16:24
    Pagubele sa fie platite de Liviu Naghi si de politia lui de rahat !!! Impreuna cu retardatii aia de la politia comunitara ,nu sunt in stare sa pazeasca nici macar centrul orasului...Iar noi platim papagalii astia tristi si retardati mintal !!!!"
    mit dem Inhalt, die unfähigen Polizisten, die nicht eimal das Zentrum schützen können, sollten den Schaden bezahlen. Und dass die rumänischen Steuerzahler diese "traurigen und mental zurückgebliebenen Papageien auch noch bezahlen".
    Obwohl der Artikel den unschätzbaren Wert des Verlustes beschreibt, bleibt der kommentierende Leser nur beim Verlust seines Steuerbeitrags...
    Und das ist der Einzige Kommentar zu den 3 Artikeln. Wo doch die Kommentare zu dem Präsidentenwahlzirkus, z.Bsp., fast Unmengen ausmachen (von deren Niveau mal abgesehen, bitterlach).

  • Landler

    15Landler schrieb am 23.10.2009, 12:21 Uhr:
    Die Relieftafel kann man nachbauen. Willi Roth hat es schliesslich schon einmal gemacht.
    Hier ist es dokumentiert:
    http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/alteartikel/1749-seinem-volk-zu-dienen.html
    Der Glockenturm in Bistritz wurde auch wieder aufgebaut. Doch wenn die Erlebnisgeneration weg ist, wird wohl nix mehr "nachgebaut" ...

    [Beitrag am 23.10.2009, 12:24 von Landler geändert]
  • VeriTass1

    16 • VeriTass1 schrieb am 23.10.2009, 15:01 Uhr:
    Aber Landler: Wie lange sollen wir noch alles nachbauen und ersetzen pînâ-n paşti?
    Getkiss:Obwohl der Artikel den unschätzbaren Wert des Verlustes beschreibt, bleibt der kommentierende Leser nur beim Verlust seines Steuerbeitrags...
    Damit ist gesagt:Die Sachsen und ihre Geschichte gehn uns nur dann nicht links am Arsch vorbei wenn es UNS etwas kostet ansonsten..
  • lori

    17lori schrieb am 23.10.2009, 19:44 Uhr:
    Hallo Allereits,

    Dass das Denkmal geschändet wurde, zerstört, beschädigt, wählt euch den passenden Begriff selber aus, liegt auch daran:http://www.youtube.com/watch?v=NjR_TzRiRys!

    Ich frage mich jetzt: sollen wir wieder spenden? Oder warten wir bis demnächst die "Schwarze Kirche" wieder schwarz wird!? Alles ist möglich, auch das Gegenteil!

    Ich bleibe dabei: viele sbS geben sich Mühe sind engagiert, wollen noch retten, was zu retten ist und zum Schluss kriegen sie die Quittung. Respekt gebührt denjenigen, die das durchhalten!

    Gruss
    Lori
  • Götz

    18Götz schrieb am 23.10.2009, 21:16 Uhr:
    Leider können wir das Honterusdenkmal nicht nach Deutschland bringen, obwohl hier der Großteil derer lebt, denen es de facto gehört. Der Vorschlag von VeriTass1 in Ehren, daran haben schon mehrere gedacht, wer macht den Anfang? Bin 100% dafür. Willy Roth sicher auch.
  • The history of Igor

    19The history of Igor schrieb am 24.10.2009, 01:35 Uhr:
    Das Honterus-Denkmal gehoert nach Kronstadt und nicht nach Deutschland. Die Vorsetllung, dass es rausgerissen wird um vermutlich in einem Museum zu verkommen ist grauenhaft.

    So furchtbar es auch ist, aber das Beschaedigen von Denkmalen geschieht ueberall, auch in Deutschland. Es gibt ueberhaupt keinen Grund (weder logisch gesehen, noch historisch noch kulturell) dieses Denkmal nach Deutschland zu entfuehren.
  • VeriTass1

    20 • VeriTass1 schrieb am 24.10.2009, 19:22 Uhr:
    Ich bin auch dafür, dass alle Sachen von Wert Andenken, soweit es möglich ist, hierherzukarren. CE avem, avem şi este alnostru!!
    Wenn alles Wertvolles dort bleibt, dann dürfen wir uns nicht aufregen, wenn es verschandelt oder verrumänischt wird...Tut was Ihr meint, ich habe nur meine Meinung kund getan.
    Gruß
    VeriTass1
  • Misch 39

    21Misch 39 schrieb am 25.10.2009, 09:12 Uhr:
    Ich bin derselben Meinung mit The history of Igor. Das Honterus-Denkmal in Kronstadt oder das St.L.Roth-Denkmal in Mediasch gehören an die Orte, wo diese Persönlichkeiten gelebt und gewirkt haben.
    Denkmäler, Kirchen und alles was unsere Vorfahren aus Stein gebaut haben- bleiben in Zukunft ewige "Zeugen" für unsere Geschichte in Siebenbürgen. Selbst wenn diese Kulturdenkmäler in Zukunft von der rum. Bevölkerung. vereinnahmt werden (und in unseren Kirchen orthodox. Gottesdienst gehalten wird), sollten wir uns dafür einsetzen, daß sie diese auch pflegen und in Stand halten. Die Behörden sollten wir immer daran erinnern und anmahnen, daß dieses Kulturerbe auch in der Historiographie, als ein Beitrag der Siebenbürger-Sachsen zur Geschichte Siebenbürgens, anerkannt und gewürdigt wird.
    Wir können nur hoffen, daß sich diesbezüglich, auch in der Mentalität der Rumänen was ändert. Es sind ja auch positive Beispiele zu verzeichnen (siehe die Bistritzer-Kirche).
  • VeriTass1

    22 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 09:40 Uhr:
    The history of Igor: Dann schlage ich vor, dass alle die, die dafür sind, dass die Denkmäler da bleiben wo sie hingehören, auch für die Schäden aufkommen. Du schreibst...."Geschichte in Siebenbürgen. Selbst wenn diese Kulturdenkmäler in Zukunft von der rum. Bevölkerung. vereinnahmt werden (und in unseren Kirchen orthodox. Gottesdienst gehalten wird), sollten wir uns dafür einsetzen, daß sie diese auch pflegen und in Stand halten. Die Behörden sollten.." Wie willst Du, oder wie wollen wir das aus Deutschland aus auf ewig? bewerkstelligen? Die Denkmäler gehören dem VOLK und nicht der Geschichte. Wenn die Denkmäler da bleiben, warum regt sich dann die Mehrheit über die "rumänischen" Burgen auf. Die Burgen sind ja Zeitzeugen unserer Geschichte. Sind sie das, wenn Rumänen behaupten es wären ihre? Und mich soll der Teufel reiten, wenn diese Burgen, Kirchen und Denkmäler, spätestens dann wenn der letzte SbS gestorben ist, nicht doch noch verromanisiert werden....Zumindest die prächtigen Denkmäler gehören zu uns, VOR das Gundelsheimer Museum!! Geschichte in der "Ferne" gerät in Vergessenheit...Wenn ich J.Honterus wäre, wäre ich stinksauer, wenn man mich "muttersellenallein" "denwölfenzumfrass" in der Ferne lassen würde. Ich wäre dem Sachsenvolk nie wieder ein J.Honterus..:-))))

    [Beitrag am 25.10.2009, 09:45 von VeriTass1 geändert]
  • bosurog

    23 • bosurog schrieb am 25.10.2009, 10:32 Uhr:
    Der Verdacht verdichtet sich zu etwas Entsetzlichem, doch es liegt auf der Hand, wenn man liest, was sie hier wollen: Ein Sachse war der Dieb, ach was, Retter!, und die Tafel wird bald den Eingang zum Caminul Drabenderhöhe schmücken. Honterus´ Hhand wird folgen, dann der Fuß ... Honterus, du wirst nie wieder mutersellenalleinsein!
  • Joachim

    24Joachim schrieb am 25.10.2009, 10:34 Uhr:
    OK, dann bauen wir die Burgen auch alle ab und bauen sie in Gundelsheim wieder auf.....
  • VeriTass1

    25 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 10:43 Uhr:
    bosurog: ....seinen Kopf hoffentlich auch?
    WAS? Ihr wollt Honterus zerlegen? Geht das nicht im Ganzen? Zumindest den Sockel extra und den Korpus extra, aber ganz zerlegen? Mir ist shcon klar, das der Transport nicht mit der Concord von Statten gehen kann ....oder mit dem Pferdewagen, aber ganz zerlegen? Der arme Mann...
  • VeriTass1

    26 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 10:47 Uhr:
    Joachim: Es geht doch nicht um die BAUTEN, klar, dass man die nicht herkarren kann, aber Denkmäler, Kirchenbücher, oder was auch immer an Wert, der mitgenommen werden kann...Ich halte das für Falsch, wenn man dem Unwert hinterherjagt oder -heult, aber das Wertvolle unbedacht dort läßt!!
  • The history of Igor

    27The history of Igor schrieb am 25.10.2009, 10:52 Uhr:
    VeriTass,

    Du zitierst jemand anderes, naemlich Misch (dem meine Zustimmung zusteht).

    Das Denkmal gehoert nicht dem "VOLK", sondern der Geschichte (mal ganz abgesehen davon, dass das Denkmal unter ungarischer Herrschaft gebaut wurde). Es waere genauso absurd den Hauptplatz von Klausenburg nach Budapest umzulagern oder die Alhambra nach Algerien zu 'repatriieren'.

    Das Honterus-Denkmal gehoert genau dahin wo es im Moment steht.

    Misch, eine Sache nur: Ich glaube nicht, dass es darum geht die Mentalitaet der Rumaenen zu aendern (wie ich bereits angedeutet habe: Das Beschaedigen von Denkmaelern geschieht leider ueberall). Viel problematischer finde ich die Einstellungen von VeriTass, Lori et al, die letztendlich die Nachricht nach Rumaenien schicken, dass ihnen diese Denkmaeler eigentlich nicht gehoeren. Es ist nicht verwunderlich, dass sich einige Rumaenen weniger hingezogen fuehlen sich um diese Kulturschaetze zu kuemmern (auch wenn die Lage eigentlich nicht so katastrophal ist wie oft dargestellt), wenn staendig aus Deutschland das alte Lied kommt, dass sich Rumaenen nicht darum kuemmern koennen und dass ihnen das ganze sowieso nicht gehoert. Das ist wirklich nciht die beste Nachricht, die man verbreiten kann.

    Ansonsten stimme ich Dir zu.
  • VeriTass1

    28 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 11:00 Uhr:
    Außerdem und übrigens: Wir vergessen darüber hinaus, dass in diesem Werk auch die Prachtarbeit von Harro Magnussen, welcher die prächtige Statue erschaffen hat. Alles liebevolle Detailarbeit. WEr so eine Statue dort läßt, weiß den Wert dieses "Schatzes" nicht zu schätzen. Diese Statue steht seit mehr als einem Jahrhundert da wie eine Eins!!! Danke Harro!
  • siebenschläfer

    29siebenschläfer schrieb am 25.10.2009, 11:15 Uhr:
    VeriTass: Noch ist die Ev. Landeskirche der rechtmässige Besitzer der meisten Kirchen- und Kulturgüter. Wir in D. dürfen zwar Gelder für Innstandhaltung- und Renovierungsarbeiten sammeln, dieses ist sogar erwünscht, aber das letzte Wort hat immer noch die Landes- bzw. Bezirkskirche.
    Leider ist in der letzten Zeit viel zerstört oder entwendet worden. Ijel erwähnt weiter oben die verschwundene Friedhofstatue aus Rode. In meiner Gemeinde Nadesch wurden im Jahr 2005 26 Grabsteine umgestossen ... in Zendersch ein Altarbild geklaut. Ein Altarbild (ich glaube es war in Dunnesdorf) wurde sogar von einem Messerwerfer als Zielscheibe benutzt. Es gibt bestimmt noch viele andere Beispiele.
    Wir können leider nicht viel dagegen tun, als zu protestieren bzw. nach den Gründen zu rätseln. Bis 1990 konnte man kaum unbeobachtet in eine sächsische Kirche eintreten. Darüber hinaus wurden alle Kirchen, auch von den Andersgläubigen, als eine Art Heiligtum angesehen. Allem Anschein nach hat ein Teil der in Rumänien heranwachsenden Generation diese Ehrfurcht verloren. Auch die Angst vor den Behörden bzw. Strafen scheint nicht mehr so gross zu sein wie früher.

    [Beitrag am 25.10.2009, 11:15 von siebenschläfer geändert]
  • Joachim

    30Joachim schrieb am 25.10.2009, 11:31 Uhr:
    "Allem Anschein nach hat ein Teil der in Rumänien heranwachsenden Generation diese Ehrfurcht verloren".
    Da gibt es dann doch "Gemeinsamkeiten" zwischen Ost und West.
  • VeriTass1

    31 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 11:44 Uhr:
    The history of Igor: Die Ägypter juckt die Alhambra überhaupt nicht. Die regen sich bestimmt nicht auf, weil sie ja auch geschichtlich immer noch ein Teil dieser Spanischen Kultur sind. Wir regen uns auf wenn an unserem Kulturgut Schaden angerichtet wird. Wenn Du sagst, dass die Statue zur Geschichte gehört, dann frage ich Dich: Macht die Geschichte das Volk, oder das Volk die Geschichte? Und wenn sowieso alles zur Geschichte gehört- wieso fordern wir wiedergutmachung, ersatz, reparatur uswusf? Es ist ja sowieso alles "nur Geschichte" Story. Natürlich ist es nicht die beste Nachricht die wir verbreiten da gebe ich dir recht, aber dann dürfen wir uns andererseits auch nicht mehr darüber aufregen wenn da was beschädigt wird, durch wen oder was auch immer....es ist doch nur geschichte, ist doch nur mord, ist doch nur diebstahl, ist doch nur krieg..
  • VeriTass1

    32 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 11:51 Uhr:
    siebenschläfer:Na dann haben wir doch die Lösung- der Herr Bischof Klein, bzw. die Kirche sollte sich dann auch persönlich um ihrem beschädigten Kirchlichem Besitz einsetzen, wenns in ihrem Besitz ist.. ohne auf unsere Spendengelder zu hoffen. Na soweit kommt´s noch!
  • The history of Igor

    33The history of Igor schrieb am 25.10.2009, 12:13 Uhr:
    VeriTass,

    Ich hab Algerier gesagt, nicht Aegypter. Wie dem auch sei, das ist genau der springende Punkt: Es waere absurd wenn es nun 'zurueck'verlangt werden wuerde.

    "Und wenn sowieso alles zur Geschichte gehört- wieso fordern wir wiedergutmachung, ersatz, reparatur uswusf?"

    Was heisst hier 'wir'? Ich verlange gar nichts. Auf jeden ist es so, dass Reparationen etc einen anderen Tatbestand darstellen als kulturelle Umwaelzungen.
  • seberg

    34seberg schrieb am 25.10.2009, 12:22 Uhr:
    Zufällig habe ich mich gerade in Kronstadt aufgehalten, als die eine Relieftafel vom Hontersusdenkmal nachts abmontiert wurde (nein, ich war es nicht! ;)). Am nächsten Tag habe ich es aus dem rumänischen Fernsehen erfahren, freilich wurde die Nachricht darüber nicht gerade an erster Stelle gebracht und auch ohne explizit darauf hinzuweisen, dass es ein SÄCHSISCHES Denkmal ist, das geschändet wurde.

    Tasache ist aber, dass immer mehr für den Erhalt der alten Bauten und Denkmäler getan wird (zumindest, soweit ich es in Kronstadt erkennen konnte). Freilich kenne ich auch so etwas wie ein Kränkungsgefühl, wenn der ausdrückliche Hinweis auf "UNSERE" sächsische Geschichte und die Leistungen der SbS von ofizieller rumänischer Seite fehlt und sich einem der Eindruck aufdrängt, "UNSERE" Geschichte und Leistungen würden von "DEN RUMÄNENEN" vereinnahmt, ja "gestohlen": das passt natürlich genau zu "unseren" Leidenserfahrungen, die wir uns stark "sächsisch" identifizieren. Gleichzeitig kommen mir dabei Bedenken. Und fast beneide ich Leute, die so eindeutig und bedenkenlos (wie z.B @VeriTass1) von WIR SbS und UNSeren Denkmalen und UNSERE Geschichte reden und sich damit von IHNEN, DEN Rumänen unterscheiden, die uns halt ständig Böses wollen.

    Vielleicht hilft die Überlegung, ob wir heutigen SbS wirklich noch die Selben sind, wie diejenigen von vor hunderten von Jahren und ob das Gleiche nicht auch für DIE "Rumänen" gilt. Diese strikte Unterscheidung kann ich schon nicht mehr so eindeutig treffen, wenn ich z.B. in Kronstadt mit rumänischen Freunden zusammen bin (und ich sie natürlich auf meine Bedenken anspreche und dabei - oh Gott! - feststelle, mit welcher Selbstverständlichkeit sie auf die bestehende historische Bausubstanz stolz sind), Unterscheidung die sich in Zukunft sicher weiter relativieren wird.
  • seberg

    35seberg schrieb am 25.10.2009, 12:26 Uhr:
    PS: Natürlich macht nicht nur das Volk die Geschichte, sondern ebenso die Geschichte das Volk.
  • VeriTass1

    36 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 13:43 Uhr:
    @seberg: genau zu "unseren" Leidenserfahrungen, die wir uns stark "sächsisch" identifizieren. Gleichzeitig kommen mir dabei Bedenken. Und fast beneide ich Leute, die so eindeutig und bedenkenlos (wie z.B @VeriTass1) von WIR SbS und UNSeren Denkmalen und UNSERE Geschichte reden und sich damit von IHNEN, DEN Rumänen unterscheiden, die uns halt ständig Böses wollen. Vielleicht hilft die Überlegung, ob wir heutigen SbS wirklich noch die Selben sind, wie diejenigen von vor hunderten von Jahren und ob das Gleiche nicht auch für DIE "Rumänen" gilt. Diese strikte .. " Dann ist der Satz "Mir wollen bleiwen,wat mir senj" nicht mehr Zeitgemäß, veraltet, relativiert? SOX, mit diesem Gedankengut sind auf dem besten Weg zur Globalisierung! Nicht schlecht! Keine Grenzen, keine Barrieren Liebet Eure Feinde! Zeit wird´s!! Die Diskussionen helfen, wie auch immer, sich mit der Vergangenheit, Gegenwart auseianderzusetzen bzw. sie zu verarbeiten.....

  • siebenschläfer

    37siebenschläfer schrieb am 25.10.2009, 14:33 Uhr:
    @ Joachim: Dieses "Gemeinsamkeiten" zwischen Ost und West gibt es leider viel zu oft. Ich wollte - aus meiner Sicht - nur auf die Zustände in Siebenbürgen hinweisen.
    @VeriTass: Ich glaube dass die Landeskirche nicht gerade glücklich über diese Entwicklung ist. Mehrere wertvolle Besitztümer werden aus Schutz vor Diebstahl oder Verwüstung in Archiven, Museen oder alarmgesicherten Kirchen aufbewahrt. Allerdings hat die Landeskirche auch einige Orgeln, Taufbecken etc. verkauft, was ich bedauernswert finde.
    Nicht zuletzt befindet sich so manches Kirchengut, wie z. B. Abendmahlgeräte, Kirchenbuchunterlagen, ... auch im Besitz von Privatpersonen, sowohl in Siebenbürgen als auch in Deutschland und wer weiss wo sonst noch.
  • VeriTass1

    38 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 16:04 Uhr:
    seberg: ..wenn ebenso die Geschichte das Volk schreibt, erkläre mir mal die Geschichte des Mondes? Ohne Volk keene Geschichte! Hätten die SBS eine Geschichte in Rumänien zu verzeichnen wenn diese nicht nach SB ausgewandert wären? NEIN, natürlich nicht.
    zu siebenschläfer: auf diese Nachricht brauche ich jetzt einen Schnaps!!!
  • Joachim

    39Joachim schrieb am 25.10.2009, 18:42 Uhr:
    Hallo Siebenschläfer,
    das war nicht als Kritik Dir gegenüber gemeint. Aber festzustellen bleibt, das wir in Ost wie West einen Werteverfall haben.
    Sicherlich mögen das die jungen Leute Ost wie West ganz anders sehen.
    Wo fängt Moral an, wo hört sie auf ?
    Honterus würde sich im Grabe umdrehen, wenn er nach Gundelsheim müsste. Er kennt Gundelsheim gar nicht und es ist nicht seine Heimat.Er ist auch kein Asylant.
    Gruß
    Joachim
  • VeriTass1

    40 • VeriTass1 schrieb am 25.10.2009, 19:59 Uhr:
    Hallo Joachim,
    sind wir etwa Asylanten? jetzt brauch ich noch mal einen schnaps!!! Das Leben ist kompliziert komplex. Im Endeffekt, zählteigentlich nur der Augenblick!! die Vergangenheit kann man nicht retten/ändern, die Gegenwart hat ihre eigenen Capricen, und die Zukunft kennen wir nicht. Wobei Honterus´s Geist ja nicht im Grabe liegt...aber dat is ne andere gschicht...
    a gut´s Nächtle allerseits
  • rhe-al

    41rhe-al schrieb am 31.10.2009, 18:37 Uhr:
    Die Bronzediebe haben wieder zugeschlagen, diesmal in Rom.
    Zwei Rumänen haben versucht eine Statue des Heiligen Franziszus aus einem Springbrunnen zu stehlen.

    http://www.ziare.com/actual/diaspora/10-31-2009/doi-romani-au-incercat-sa-fure-statuia-sf-francesco-din-roma-937796
  • guni

    42guni schrieb am 02.11.2009, 06:51 Uhr:
    Honterus in Krakau, Nürnberg, Basel aber vor allem in Kronstadt, der Stätte seines Wirkens und seiner Heimatstadt. Vielleicht sollte man wirklich eine Lösung anstreben, die nur auf ideelen Wert setzt - also keinen materiellen Wert für Altwarenhändler hat.
  • Olli

    43Olli schrieb am 03.11.2009, 09:00 Uhr:
    Es heißt ja nicht umsonst: "Wenn du einem Rumänen die Hand gibst, musst du anschließend deine Finger zählen".

    [Beitrag am 03.11.2009, 09:00 von Olli geändert]
  • bankban

    44bankban schrieb am 03.11.2009, 10:07 Uhr:
    Auch heißt es nicht umsonst, die Ungarinnen seien heißblütig, die Spanier Machos, die Engländer Teetrinker und die Italiener Spaghettifresser und die Polen Autodiebe. Denn das alles sind bestimmt Tatsachen und keine Stereotype, die entstanden sind, indem man von Einzelfällen auf die Gesamtheit schloss.
  • Adine

    45Adine schrieb am 03.11.2009, 10:54 Uhr:
    @bankban, ich hoffe, Sie haben das ironisch gemeint?
  • bankban

    46bankban schrieb am 03.11.2009, 11:54 Uhr:
    Nein, nicht doch ....;) Das war mein voller Ernst.
    Natürlich war das Ironie, sorry, wenn das nicht als solche und als ironische Antwort auf die vorherige Meinung rüberkam.
  • Lavinia

    47Lavinia schrieb am 03.11.2009, 11:56 Uhr:
    Bronze, Kupfer...what's next?

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,211401,00.html
  • bankban

    48bankban schrieb am 03.11.2009, 12:00 Uhr:
    Naja, solange keine Katzendiebe unterwegs sind...;) !
  • The history of Igor

    49The history of Igor schrieb am 03.11.2009, 17:41 Uhr:
    Tja, Lavinia, das muessen wohl Rumaenen gewesen sein...ganz klar! Denn - wie wir nun spaetestens seit diesem Thread wissen - sind Rumaenen bekannt fuer ihre langen Finger. Deutsche koennen es ja de facto nicht gewesen sein, weil Deutsche ja genau das Gegenteil darstellen.

    Und andere Nationalitaeten schon gleich gar nicht, denn - wie bankban bewiesen hat - sind diese zu sehr mit teetrinken, spaghettifressen und flirten beschaeftigt; und Polen haben sich ja auf den Autodiebstahl spezialisiert.

    Was wuerde nur unser Honterus von all dem halten...
  • Lavinia

    50Lavinia schrieb am 03.11.2009, 18:24 Uhr:
    @The History of Igor, ich bin sicher, Honterus,("fromm, demuethig, lehrhaftig, ehrerbietig, niemand verschmaehend") würde sich einen schönen Holundertee machen und darüber nachdenken, warum alles so furchtbar schief gelaufen ist...wieso z.B. der Buchdruck sich anscheinend so wenig hat durchsetzen können...
  • HaiMatt

    51HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 19:23 Uhr:
    Kann einem das wirklich ein Trost sein, dass auch andere Kulturdenkmäler verunstaltet werden und dass Langfinger auch in Deutschland ihr Unwesen treiben?

    Was einige von uns so betroffen macht, wenn sie nicht die Abgebrühtheit besitzen, darüber zu schmunzeln, ist der Umstand, dass wir Siebenbürger Sachsen Symbole unserer Identität in der Heimat zurück lassen mussten und jetzt erst fesstellen, dass diese Relikte vergänglich sind und eine leichte Beute der mutwilligen Zerstörung.

    Wenn die Vereinnahmung unserer Kulturdenkmäler (abgesehen von diesem Bubenstreich mit der Honterus-Relieftafel) seitens der Siebenbürger-Sachsen-Vertuscher (die es in Rumänien nun einmal gibt) weiter voranschreitet, werden in einigen Jahrzehnten nur noch Experten wissen, dass es ein kleines, verwegenes, moselfränkisches Völkchen gab, welches angelockt durch die Rufe von Rattenfängern, zuerst von Nordwesten nach Südosten und 900 Jahre später in umgekehrter Richtung unterwegs war und der Nachwelt einige Kirchenumfriedungen hinterlassen hat.
  • Joachim

    52Joachim schrieb am 03.11.2009, 20:23 Uhr:
    Verwegen ?
    Tja sie gehen halt immer den Rattenfängern auf den Leim.
    Das kommt davon, wenn man sich von Geld und Konsum locken lässt.
  • The history of Igor

    53The history of Igor schrieb am 03.11.2009, 20:56 Uhr:
    HaiMatt, ich habe groessten Respekt vor dieser kulturell-existenziellen Angst, die Sie ansprechen.

    Was ich allerdings nicht ausstehen kann ist das was weiter oben im Thread angedeutet wird, naemlich, dass 'die Rumaenen' so-und-so sind und dies und das tun. Es gibt ebenso Bewegungen in Rumaenen, die sich sehr wohl um die Erhaltung der saechsischen Kultur kuemmern - ich hab sogar mit solchen zu tun.

    D.h. diese (oftmals ethno-zentrischen) Klischees von den rueckstaendigen und anti-deutschen Rumaenen sind ebenso problematisch wie die physische Verschandlung von Denkmaelern (die eh nur Einzelnen zugeschrieben werden kann und nicht an nationalen Grenzen aufhoert).
  • HaiMatt

    54HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 20:57 Uhr:
    @ Joachim:

    Wohl wahr; – jedoch nur die Hälfte der Wahrheit: Man hat sie auch arg geknechtet, was den Rattenfängern sehr zupass kam.
  • HaiMatt

    55HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 21:10 Uhr:
    @ The history of Igor:

    Danke für Ihre Richtigstellung, die mir erlaubt, selbst dazu Stellung zu beziehen: Die Leugner und Verunglimpfer fremden Kulturguts sind stets diejenigen, die zu wenig Selbstbewußtsein besitzen und anderen das ihre neiden. Wer ein gewisses kulturelles Niveau erlangt (wozu auch das Glück einer umfassenden Bildung gehört) wird niemals die Errungenschaften anderer in Frage stellen oder zu verleugnen trachten. Vielmehr wird ein solcher Mensch, welcher Kultur er auch immer entstammen mag, mit Ehrfurcht und Anerkennung vor den Leistungen anderer Zivilisationen als der seinen stehen und – menschheitlich betrachtet – sich liebevoll mit ihr identifizieren. Nur: Davon sehe ich die Kulturverantwortlichen in Rumänien um Lichtjahre entfernt; – was mir Gott vergeben möge, was ich aber erst revidiere, sobald ich Manifestationen solchen Großmuts wahrnehmen kann.

    [Beitrag am 03.11.2009, 21:11 von HaiMatt geändert]
  • The history of Igor

    56The history of Igor schrieb am 03.11.2009, 21:28 Uhr:
    HaiMatt:

    "was ich aber erst revidiere, sobald ich Manifestationen solchen Großmuts wahrnehmen kann."

    Z.B. Hermannstadt 2007, z.B. Restaurierungsarbeiten in saechsischen Doerfern, z.B. Bistritz.

    Dass es an Geld mangelt schlaegt sich nicht nur in saechsischer Kultur nieder sondern auch andernorts. ads hat nichts mit irgendwelchen anti-detuschen Verschwoerungstheorien zu tun (ganz im Gegenteil: Vieles von dem was als 'deutsch' gesehen wird, wird natuerlich glorifiziert), sondern schlicht und ergreifend mit wirtschaftlichen Realitaeten.

    Und es tut mir Leid, aber die Anmerkung ueber das 'kulturelle Niveau' mangelt selbst an Niveau. Es ist einfach nur ein ignorantes, kulturloses Klischee.
  • Lavinia

    57Lavinia schrieb am 03.11.2009, 21:45 Uhr:
    Könnte es sein, dass jemand keine Manifestationen von Großmut, Achtung, Anerkennung von Leistungen anderer- an 'fremdem' Kulturgut- wahrnimmt, weil er selbst jenen anderen nur Geringschätzung entgegenbringt?
    Den natürlich sehr bedauenrnswerten Klau zur Schändung zu stilisieren, also diesen moralischen Aspekt reinzubringen, den Vorfall dann auch noch als sympthomatisch für ein ganzes Volk anzusehen...geht's noch?
    Es gibt ein Bewußtsein für den Erhalt von kultureller Leistung in Rumänien und es gibt Anstrengungen in dieser Richtung. Es wird viel getan und viel auch unterlassen, weil immer alles auch letztendlich eine Frage des Geldes ist. Sich hinzustellen und großherrlich zu urteilen finde ich...:-(((((



    [Beitrag am 03.11.2009, 21:47 von Lavinia geändert]
  • HaiMatt

    58HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 21:50 Uhr:
    @ The history of Igor:
    Sie wissen ja: „Das Niveau ist hoch, aber keiner ist drauf.“ (Karl Kraus, 1874-1936) –> Siehe auch den vorigen Kommentar.

    [Beitrag am 03.11.2009, 21:52 von HaiMatt geändert]
  • HaiMatt

    59HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 22:09 Uhr:
    @ Lavinia:
    Es könnte so sein. Ist aber nicht so!
    Vielmehr muss ich immer wieder feststellen, dass die Bezeichnung „Saşii transilvăneni“, „Siebenbrüger Sachsen“ oder „Transylvanian Saxons“ in rumänischen Broschüren und Buchpublikationen, auf Hinweistafeln vor Bauwerken der Siebenbürger Sachsen und in Touristenführern systematisch vermieden wird. Dracula kommt, – und das werden Sie schwerlich leugnen können –, immer noch unverhältnismäßig größer heraus (was aber schon der Fall wäre, wenn man seinen Namen bloß andeutete).
  • The history of Igor

    60The history of Igor schrieb am 03.11.2009, 23:32 Uhr:
    HaiMatt,

    Da muessen Sie aber ganz besondere Broschueren lesen. Waren Sie in letzter Zeit in Hermannstadt or Schaessburg?
  • HaiMatt

    61HaiMatt schrieb am 03.11.2009, 23:45 Uhr:
    @ The history of Igor:

    Ja, z.B. in Schäßburg:

    Die neuen Broschüren „Sighişoara - Muzeul de istorie“ und „Cetatea de vis“ sind nicht nur gestalterisch sondern auch inhaltlich (Zitat: „liebevoll Perle Târnavas genannt“) ein Riesen Blödsinn.
  • Lavinia

    62Lavinia schrieb am 04.11.2009, 00:16 Uhr:
    Meinen Sie das, HaiMatt? Wo gleich in den ersten Zeilen auf "Nuernberg" und die "deutschen Kolonisten" verwiesen wird?

    http://www.ici.ro/romania/ro/orase/sg_1.html

    [Beitrag am 04.11.2009, 00:16 von Lavinia geändert]
  • seberg

    63seberg schrieb am 04.11.2009, 00:23 Uhr:
    Was fehlende Bildung, Kulturlosigkeit und Neid so alles macht! Schrecklich!
    Und da sagt der deutsche Philosoph N.L. auch noch, Kultur sei einer der schlimmsten Begriffe, die je gebildet worden sind. – Kann ich wirklich gar nicht verstehen als Siebenbürger Sachse, wo doch die Rumänen nicht einmal in fernster Zukunft von vielen Lichtjahren mittelalterliche Kirchenburgen wie UNSERE als kulturelle Leistung werden VORWEISEN können. Ein dickes Dankeschön also an den Kulturbegriff und den daraus blitzabgeleiteten Kurz-Schluss auf die Psychologie mit der fein säuberlichen Aufteilung in sächsisches Selbstbewusstsein und rumänischem Neid! (Ich hoffe, wenn man die Kultur des Juden Karl Kraus versteht, versteht man auch Humor und Ironie).

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.