Schlagwort: Rezension

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14. März 2018

Kulturspiegel

Eine Züricher Affäre: „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“ von Dana Grigorcea

Anna und Gürkan begegnen einander an der Seepromenade in Zürich. Strahlen der ersten Frühlingssonne lassen das Wasser glitzern, Boote mit weißen Segeln und ein Schwan ziehen vorbei – ein perfekter Tag „in einer der schönsten Städte der Welt“ bildet den Einstieg in Dana Grigorceas Ende Januar erschienene Novelle „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“. Fünf kurze Sätze, mehr braucht sie nicht, um eine postkartengleiche Szenerie zu entwerfen, und als Leser kann man fast die kühle Brise vom See, die schon kräftige Sonne auf der Haut spüren und das Wasser plätschern hören. mehr...

1. März 2018

Kulturspiegel

Greifbar nah: Film der rumänischen Regisseurin Adina Pintilie gewinnt den Goldenen Bären

Die langsame Kamerafahrt über einen schlafenden Menschen, die von dunklen Härchen auf der Haut bis zum unverhüllten männlichen Geschlecht nichts mehr verbirgt, ist ein Einstiegs-Statement, mit dem der Film der rumänischen Regisseurin Adina Pintilie offenbar zeigen will, dass Prüderie hier fehl am Platze ist. Das Langspielfilm-Debüt „Touch Me Not“ (Nu mă atinge-mă) der jungen rumänischen Regisseurin hat am 24. Februar bei der 68. Berlinale den Goldenen Bären gewonnen. Die Reaktionen in der Presse gehen von Lob über die wegweisende Rolle dieses experimentellen Films, der zwischen Fiktion und Dokumentarismus schwankt und eine Meta-Ebene mit einbaut, bis hin zum Verriss. mehr...

28. Januar 2018

Kulturspiegel

Geschichten erzählen Geschichte

Diese Überschrift ist das Leitmotiv einer neuen, umfangreichen Erzählsammlung des österreichischen Volkskundlers Anton-Joseph Ilk, der sich über vierzig Jahre der Erforschung der Lebenswelt und Kultur des Wassertales in den nordrumänischen Waldkarpaten widmete und nun ein abschließendes Ergebnis vorlegt: 200 ausgewählte Erzählungen verschiedener epischer Gattungen im Idiom der Oberwischauer Zipser und auch auf Hochdeutsch. mehr...

8. Januar 2018

Kulturspiegel

Das "Katzendorfer Tagebuch" des Dorfschreibers Jürgen Israel

2013 wurde dem aus der Oberlausitz stammenden Autor und Publizisten Jürgen Israel (geboren 1944) der Preis des „Dorfschreibers von Katzendorf“ zuerkannt. Er beinhaltet einen einjährigen kostenlosen Aufenthalt im Turmzimmer der Kirchenburg von Katzendorf (Cața), zwischen Kronstadt und Schäßburg gelegen. Der/die jeweilige AutorIn soll darüber in der beschaulichen Atmosphäre des Dorfes einen Bericht verfassen und ihn in Buchform veröffentlichen. So entstand das 2016 erschienene „Katzendorfer Tagebuch“ von Jürgen Israel. mehr...

7. Januar 2018

Kulturspiegel

Gedichte von der Stange

Rein äußerlich stellt sich das von Klaus F. Schneider in der Stuttgarter Edition Peter Schlack herausgegebene Bändchen „prêt-à-porter“ mit 15 Gedichten minimalistisch unauffällig dar: Ein graubrauner Umschlag, konventionell beschriftet, geschmückt durch eine Replik auf den binären QR-Code aus schwarzen und weißen Quadraten, hier in der rechteckigen iQR-Variante, die Daten in 15 Formaten verschlüsselt. Also doch nicht gar so bescheiden, sondern hintergründig wohlbedacht? mehr...

4. Januar 2018

Kulturspiegel

Richard Wagners neuer Gedichtband: "mit den Worten, den immerwährenden"

Endlich!, könnte man sagen, erscheint wieder ein Gedichtband von Richard Wagner, denn im Vergleich zu seinen über 20 Romanen, Geschichten und Essays ist das erst der siebente des Banater Schriftstellers in der Bundesrepublik. Vor kurzem ist im Aufbau-Verlag sein Band „Gold“ erschienen, eine Sammlung von bereits publizierten und noch unveröffentlichten Gedichten aus den Jahren 1972-2016. mehr...

7. Dezember 2017

Kulturspiegel

Geistreich und ironisch: Geschichte der Deutschen Abteilung des Staatstheaters Hermannstadt

Schon einige Autoren haben sich mit der Geschichte des deutschen Theaters in Siebenbürgen auseinandergesetzt. Es ist ein Kapitel, das in der Geschichte der Siebenbürger Sachsen selten detailliert behandelt wird, obwohl die darstellende Kunst ein wesentlicher Teil der Kultur der Siebenbürger Sachsen ist. Nun liegt uns ein Kompendium (Abriss) des der Deutschen Abteilung des Staatstheaters Hermannstadt (DASS) von Christian Maurer vor. mehr...

23. November 2017

Kulturspiegel

Die Welt der Heimat in einem Buch: "Hermannstadt. Fakten, Bilder, Worte"

Um es gleich vorwegzunehmen: Dieser Prachtband, herausgegeben von der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt und ihrer Vorsitzenden Dagmar Zink Dusil im hora-Verlag in Hermannstadt, vereinigt auf seinen Seiten alles, was die Siebenbürger Sachsen im Gang ihrer Geschichte je „Gutes und Taugliches erfahren haben“ und was hier, zumindest für Hermannstadt, bleibend hinterlegt worden ist. Eine Anthologie, die geistig wirkt, aber auch geistig verpflichtet durch ihre teils ungewöhnlichen, aber stets sorgfältig erarbeiteten Materialien. mehr...

7. November 2017

Kulturspiegel

Neue Themenbereiche zur Industriegeschichte in Rumänien

Volker Wollmann: Patrimoniu preindustrial și industrial în România [Vorindustrielle und industrielle Denkmäler in Rumänien], Band VI, Sibiu/Hermannstadt, Honterus Verlag 2016; ISBN 978-606-8573-65-6, 318 Seiten. mehr...

27. Oktober 2017

Kulturspiegel

Steilvorlage für Diskussionen: Birgit Kelles neues Buch "Muttertier"

Birgit Kelle hat wieder zugeschlagen. „Muttertier. Eine Ansage“ heißt ihr neuestes Werk, und es schwant einem Böses bei dem Titel und dem dazugehörigen Buchumschlag, von dem die Autorin den Leser in sehr selbstbewusster, gar angriffslustiger Pose direkt anblickt. Nach der Lektüre aber stellt man fest: Dieses dritte Buch der in Heltau geborenen Publizistin ist gar nicht so laut, krawallig und ironisch überzogen wie seine Vorgänger „Dann mach doch die Bluse zu“ und „Gendergaga“. Die vierfache Mutter Kelle schreibt diesmal über etwas, mit dem sie seit der Geburt ihrer ersten Tochter vor 18 Jahren ununterbrochen beschäftigt ist: Mutterschaft – und auf diesem Gebiet hat sie einige Erfahrungen vorzuweisen. mehr...

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