26. November 2023

„Die Jugend ist die Brücke zur Zukunft“/Martina Schorsten spricht am Volkstrauertag an der Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl

Zum Volkstrauertag fanden sich am 19. November in Dinkelsbühl zahlreiche Teilnehmer auf der Alten Promenade ein, darunter Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, seine Stellvertreterin Nora Engelhardt und mehrere Stadträte der Stadt Dinkelsbühl. Von der Kreisgruppe Dinkelsbühl – Feuchtwangen waren der Vorsitzende Georg Schuster und seine Stellvertreter anwesend. Als jüngste Rednerin hatte Martina Schorsten, Stellvertretende Landesjugendleiterin der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland, Landesgruppe Bayern, sowie Stellvertretende Kreisgruppenvorsitzende der Kreisgruppe München, die Ehre, an der Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen zu sprechen. Lesen Sie im Folgenden ihre Rede zum Volkstrauertag.
Martina Schorsten beim Volkstrauertag an der ...
Martina Schorsten beim Volkstrauertag an der Gedenkstätte in Dinkelsbühl. Foto: Sofia Schuster
Sehr geehrte Herr Oberbürgermeister Dr. Hammer, liebe zweite Bürgermeisterin Frau Engelhardt, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, sehr geehrter Herr Schuster, meine Damen und Herren, liebe Landsleute, letztes Jahr stellte sich Christa Wandschneider, Bundesfrauenreferentin und Frauenreferentin des Landesverbandes Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, die Frage: „Ist unser gemeinsames Gedenken am Volkstrauertag noch zeitgemäß?“ Und ich kann Ihnen sagen, ja, das ist es und zwar gerade in dieser Zeit. Am Volkstrauertag wird in Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Er wurde in Deutschland 1919 eingeführt und wird seit 1952 zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen. An diesem Tag wird in Deutschland halbmast geflaggt. Heute, an diesem Volkstrauertag, versammeln wir uns, um der Opfer des Krieges, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker zu gedenken und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir erinnern uns an die traurigen Kapitel der Geschichte der Welt, in denen Menschen Leid und Zerstörung erlebten. Doch wir stehen hier nicht nur, um in der Vergangenheit zu verharren, sondern auch, um die Botschaft des Friedens und der Hoffnung in die Zukunft zu tragen.

Siebenbürgen, ist eine Region von bemerkenswerter kultureller Vielfalt und historischer Bedeutung. Diese Region hat im Laufe der Geschichte viele Wandlungen und Herausforderungen erlebt, insbesondere im Zusammenhang mit Konflikten und Kriegen. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde Siebenbürgen erneut zum Schauplatz von Gewalt und Zerstörung. Viele Menschen in dieser Region haben ihr Leben verloren, Familien wurden auseinandergerissen, und Gemeinschaften waren gezwungen, die Last des Krieges zu tragen.

Doch heute stehen wir hier, um nicht nur der Vergangenheit zu gedenken, sondern auch um die Zukunft zu gestalten. Der Volkstrauertag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, aus den Fehlern und Tragödien der Vergangenheit zu lernen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Opfer des Krieges umsonst gestorben sind. Stattdessen ist es unsere Pflicht, für eine bessere Zukunft einzutreten, in der Frieden, Toleranz und Versöhnung an erster Stelle stehen.

In der heutigen Welt gibt es nach wie vor viele Konflikte und Unruhen, die uns daran erinnern, dass der Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Die Menschen auf der ganzen Welt haben die Fähigkeit, aus der Geschichte zu lernen und sich für eine Welt des Friedens und der Solidarität einzusetzen. In unserer globalisierten Welt sind wir miteinander verbunden wie nie zuvor, und es liegt in unserer Verantwortung, gemeinsam für eine bessere Zukunft zu arbeiten.

Wir müssen Brücken der Verständigung und des Respekts zwischen den verschiedenen Kulturen und Nationen bauen, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Unsere Welt braucht mehr Dialog, Zusammenarbeit und Empathie, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.

Die Jugend ist die Brücke zur Zukunft. Ihr Enthusiasmus, ihre Kreativität und ihre Entschlossenheit sind die Antriebskräfte für positive Veränderungen. In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, sind es die jungen Menschen, die Innovationen vorantreiben und eine bessere Welt gestalten können. Wir müssen sicherstellen, dass sie die Ressourcen und Möglichkeiten haben, ihre Talente zu entfalten und ihre Visionen für eine friedliche Zukunft zu realisieren.

Die digitale Welt bietet der Jugend von heute ungeahnte Chancen, aber auch Herausforderungen. Gleichzeitig sollten wir, die Jugend ermutigen, die Potenziale zu fördern und die Kultur am Leben zu halten.

Lasst uns heute, an diesem Volkstrauertag, unser Engagement für den Frieden bekräftigen und uns verpflichten, für eine bessere Zukunft zu arbeiten. Wir gedenken der Opfer des Krieges auf der ganzen Welt und tragen ihre Erinnerung in unseren Herzen. Möge ihr Opfer nicht vergeblich gewesen sein, sondern uns dazu inspirieren, eine Welt des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu schaffen. Möge der Volkstrauertag uns dazu inspirieren, Brücken der Verständigung zu bauen und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, in der das Leid, das durch Kriege und Konflikte verursacht wird, vermieden wird.

In dieser Zukunft, die wir gemeinsam gestalten können, sollten die Lehren der Vergangenheit uns stärken, und die Botschaft des Volkstrauertages sollte in unseren Herzen einen festen Platz finden. Lassen Sie uns die Erinnerung an die Opfer des Krieges ehren, indem wir für eine Welt arbeiten, in der der Frieden siegt.

Unser Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier sagte in seiner Rede vergangenes Jahr: „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“

Deswegen: „Frieden entsteht nicht von heute auf morgen. Es ist ein langer Weg zum Frieden, den wir täglich einüben müssen. Lasst uns diesen Weg gehen! Es lohnt sich!“ (Verfasser: Pfarrer Christian Lorösch). Vielen Dank.

Schlagwörter: Volkstrauertag, Rede, Dinkelsbühl

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Neueste Kommentare

  • 27.11.2023, 00:45 Uhr von Bir.Kle.: Was die junge Frau in ihrer Rede angeführt hat, ist alles schön und gut. Aber es ist leider nichts ... [weiter]

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