23. Juni 2025
Gute Vernetzung durch die Föderation
Die Föderation der Siebenbürger Sachsen schafft durch Heimattage, Sachsentreffen, den Jugend- und Kulturaustausch viele Möglichkeiten der Begegnung, die den weltweiten Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen stärken und die Jugend motivieren, die Gemeinschaft fortzuführen. Über diese Tätigkeiten beriet der Föderationsrat, der am 27. Mai 2025 im fünften Jahr in Folge online tagte.

Bischof Reinhart Guib dankte für die gute Kooperation und den Zusammenhalt, der im Rahmen der Föderation praktiziert werde. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch künftig so bleiben werde. Die Jahreslosung „Kirche und Demokratie“, die die Heimatkirche für 2025 ausgerufen hatte, habe eine unerwartete Brisanz erhalten. Die Präsidentschaftswahl in Rumänien habe gezeigt, dass die Demokratie in Gefahr sei. „Wir hoffen, dass wir zum europäischen Weg beigetragen haben“, sagte der Sachsenbischof. Wie in dieser Zeitung berichtet, hatten das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien, die EKR und der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland vor der Stichwahl vom 18. Mai 2025 den Landsleuten empfohlen, für den proeuropäischen Kandidaten zu stimmen. Die hohe Wahlbeteiligung in Rumänien und in der Diaspora sei entscheidend gewesen und habe das Verantwortungsbewusstsein der Bürger bezeugt, sagte der neue Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), Radu Nebert, der erstmals am Föderationsrat teilnahm.
Der Präsident der Föderation Rainer Lehni freute sich, dass im vorigen Jahr vier große Treffen stattgefunden haben, „bei denen der Gemeinschaftssinn spürbar war: die Heimattage in Dinkelsbühl, Kitchener und Wels und das zweite Große Sachsentreffen in Hermannstadt“. Letzteres war ein „Welttreffen der Siebenbürger Sachsen“, wobei sich alle Mitgliedsverbände der Föderation organisatorisch einbrachten. Krönender Abschluss war das von der M & V Schmidt Stiftung finanzierte Konzert von Peter Maffay am 4. August 2024 auf dem Großen Ring. Mit 20000 Besuchern sei es „das größte Fest der Siebenbürger Sachsen“ gewesen, „das jemals in der Neuzeit in Siebenbürgen stattgefunden hat“, so Ilse Welther. Das Ziel, die Verbindung der Siebenbürger Sachsen aus der ganzen Welt untereinander und zu Siebenbürgen zu stärken, sei voll erfüllt worden. Zudem wurden 45 Heimattreffen organisiert, die viele Siebenbürger Sachsen, Jung und Alt, veranlassten, ihre Heimatorte in Siebenbürgen zu besuchen.

Eine Priorität des Forums sei nach wie vor der Unterricht in deutscher Muttersprache, berichtete Radu Nebert. Im Schuljahr 2023-2024 waren über 23000 Kinder und Jugendliche in Kindergärten, deutschen Schulen oder deutschen Abteilungen in Rumänien eingeschrieben. Rund 950 Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher sorgten für den Unterricht. Der Forumsvorsitzende lud zum Sachsentreffen vom 19.-20. September 2025 in Zeiden ein. „Freiheit macht den Unterschied“ sei das Motto, das die thematischen Schwerpunkte des Treffens verbindet: Flugpionier Albert Ziegler, 80 Jahre seit der Deportation in die Sowjetunion und Deutscher Ritterorden.
Die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde erfolgreich fortgeführt. Im Rahmen des Föderationskulturaustausches war die Siebenbürger Nachbarschaft Traun aus Österreich 2023 zu Gast in Kanada und den USA. 20 Tänzerinnen und Tänzer der Cleveland Saxon Dance Group werden vom 18. Juni bis 1. Juli 2025 in Österreich und Deutschland erwartet. Die Gäste aus den USA werden an zahlreichen siebenbürgischen Veranstaltungen teilnehmen, Auftritte bestreiten und gemeinsam mit ihren Landsleuten vor Ort die siebenbürgisch-sächsische Kultur pflegen (siehe Folge 9 vom 3. Juni, S. 3 und 10).
Nach der coronabedingten Pause wurden auch die Jugendlager wieder aufgenommen. Vom 5. bis 19. Juli 2024 kamen 27 Jugendliche aus den fünf Ländern der Föderation in Kanada zusammen. Sie nahmen auch am Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Nordamerika vom 12.-13. Juli in Kitchener teil, berichtete John Werner, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen. Er war auch die treibende Kraft des „Kameradschaftsabends“, der „Jugendlager Reunion“, am 12. Juli, wobei zahlreiche Teilnehmer der bisherigen Jugendlager seit 1971 ein Wiedersehen feierten. Ziel der Föderationsjugendlager sollte es auch künftig sein, dass die jungen Leute ihre siebenbürgisch-sächsische Kultur gemeinsam pflegen, die siebenbürgische Gemeinschaft vor Ort kennenlernen und sich als Gruppe zusammenfinden. Diese Ziele sollten in den Einladungen an die Jugendlichen deutlich kommuniziert werden, damit Einzelne sich nicht von der Gruppe absondern.
Gastgeber des nächsten Föderationsjugendlagers im Sommer 2026 wird Deutschland sein.
Bundesobmann Manfred Schuller freute sich, dass der Heimattag in Österreich ebenfalls erfolgreich gefeiert wurde. Das Begegnungsfest vom 20. bis 22. September 2024 in Wels stand unter dem Motto „80 Jahre Siebenbürger Sachsen in Österreich“. Der Kulturherbst in Oberösterreich wurde schon zum 14. Mal veranstaltet, zudem sei es gelungen, den traditionellen Keramikmalkurs neu aufzustellen, berichtete Schuller.
Denise Crawford, Präsidentin der Alliance of Transylvanian Saxons (ATS), lud für den 11.-13. Juli zum Heimattag in Nordamerika in Youngstown, Ohio (USA) ein.
So konnten im Föderationsrat wichtige grenzüberschreitende Veranstaltungen geplant und aufeinander abgestimmt werden. Der Austausch im Rahmen der Föderation erwies sich erneut als hilfreiches Instrument, um den weltweiten Zusammenhalt zu fördern sowie die Verbände in den jeweiligen Ländern in ihrem Einsatz für die siebenbürgisch-sächsische Kulturpflege zu stärken.
Siegbert Bruss
Schlagwörter: Föderation, Tagung, Online-Veranstaltung
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