19. Mai 2008

Heimattag 2008: Geographische und menschliche Grenzen überwinden

Zum kollektiven Selbstverständnis der Siebenbürger Sachsen gehören nicht nur ein starkes Geschichtsbewusstsein, ihre Kultur und Gemeinschaft, sondern auch der Brückenschlag über geographische und menschliche Grenzen hinweg. Ihre Integrationsleistung in Deutschland und ihr europäisches Versöhnungswerk wurden in der Eröffnungsveranstaltung des 58. Heimattages der Siebenbürger Sachsen am Pfingstsamstag, dem 10. Mai, in Dinkelsbühl vielfach thematisiert. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein wurde für seine Verdienste um die gute Integration der Siebenbürger Sachsen und deren Einbeziehung in das Leben des Freistaates Bayern mit dem Goldenen Ehrenwappen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen geehrt.
Die höchste Auszeichnung des Verbandes wurde vom Bundesvorsitzenden des Verbandes, Dr. Bernd Fabritius, überreicht. Die meisten nach Deutschland zugezogenen Siebenbürger Sachsen seien gerne in Bayern, hier bestens integriert und loyale Bürger. Dass dieses so sei, wäre auch ein Verdienst Dr. Günther Becksteins, der schon als bayerischer Innenminister stets ein offenes Ohr und Verständnis für Anliegen der Spätaussiedler und Heimatvertriebenen gezeigt habe, betonte Dr. Fabritius.

In seiner Festrede im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung machte Dr. Günther Beckstein deutlich, „dass der Freistaat Bayern sich zu den Aussiedlern und Vertriebenen, gerade auch zu den Siebenbürger Sachsen, in einer ganz besonderen Weise bekennt“. Die Anwesenheit der Vertreter aus Rumänien wertete Dr. Beckstein als wichtiges Signal, dass „Brücken über Grenzen“ gebaut werden. Er würdigte die rumänische Regierung, die sich offen zu den Verbrechen der Vergangenheit bekenne. Wahrhaftigkeit sei eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft, betonte Dr. Beckstein. In einer globalisierten Welt nehme die Bedeutung von Heimat und Heimattagen zu, und deshalb lobte Beckstein die intensive Jugendarbeit der Siebenbürger Sachsen und ihre Kultur, die von herausragender Qualität sei (lesen Sie die Ansprache in der Siebenbürgischen Zeitung Online).
Ehrungen und Eintrag in das Goldene Buch der ...
Ehrungen und Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Dinkelsbühl, von links nach rechts: Klaus Johannis, Dr. Christoph Hammer, Dr. Günther Beckstein und Dr. Bernd Fabritius. Foto: Josef Balazs
Dr. Christoph Hammer, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl, wurde für hervorragende Verdienste um die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ebenfalls mit dem Goldenen Ehrenwappen des Verbandes geehrt. Anschließend erfolgte eine Eintragung in das Goldene Buch der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl.

Die Veranstaltung im Schrannenfestsaal hatte Alfred Mrass, Stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes und Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, Mitausrichterin des diesjährigen Pfingsttreffens, eröffnet. Mit dem Motto „Brücken über Grenzen“ wolle der Verband der Siebenbürger Sachsen auf die Beziehungen zwischen den siebenbürgisch-sächsischen Organisationen von hüben und drüben sowie zwischen siebenbürgischen und nichtsiebenbürgischen Organisationen hinweisen, die sich positiv entwickelt haben.

„Wir wollen auch künftig unseren Beitrag leisten zu einem Europa, in dem die Einheit in der Vielfalt erhalten bleibt, in dem Toleranz und Verständnis wirksam sind“, betonte Mrass. Er plädierte dafür, Brücken zwischen Parteien, Regierungen, Institutionen und Vereinen zu bauen, indem das Eigenständige, Originelle erhalten bleibt und eine Schnittmenge der Gemeinsamkeiten gefunden wird. Ein ähnlicher Gedanke wurde im Katalog der Melanchthon-Ausstellung mit einem Europa der „versöhnten Verschiedenheit“ zum Ausdruck gebracht.

Der baden-württembergische Landesvorsitzende ...
Der baden-württembergische Landesvorsitzende Alfred Mrass während seiner Begrüßungsansprache. Foto: Josef Balazs
Unter den Gästen im Schrannenfestsaal konnte Alfred Mrass zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, kommunalen Verbänden und von befreundeten Organisationen begrüßen, darunter den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein, den Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl, Dr. Christoph Hammer, Bürgermeisterin Hildegard Beck, den hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann, den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Dr. Bernhard Lasotta, seitens Rumäniens den außenpolitischen Berater des Premierministers, Florin Vodiță, und die neue Generalkonsulin in München, Brândușa Predescu, die Vertreter der deutschen Minderheit in Rumänien: Klaus Johannis, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), und Dr. Zeno Pinter, Unterstaatssekretär für ethnische Minderheiten der rumänischen Regierung, die Vertreter der Föderation der Siebenbürger Sachsen: Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Siebenbürgenforums, Ehrenobmann Konsulent Dr. Fritz Frank und Bundesobmann Magister Volker Petri vom Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich; ferner Dekan i.R. Hermann Schuller, Vorsitzender des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen und evangelischen Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD, Bruno Fröhlich, Schäßburger Stadtpfarrer und Bezirksdechant, Michael Konnerth, Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, die Vertreter der Gundelsheimer Einrichtungen: Dr. Christoph Machat, Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates e.V., Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Siebenbürgischen Museums e.V., Dipl.-Ing. Bernd Schütz, Vorsitzender des Hilfsvereins „Johannes Honterus“; Manfred Kravatzky, Vorsitzender der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins, Peter Pastior, Vorsitzender des Sozialwerks, sowie seitens des Veranstalters und Gastgebers, des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, den Ehrenvorsitzenden Dr. Wolfgang Bonfert und den Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer würdigte ...
Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer würdigte die Integrationsleistung und das Versöhnungswerk der Siebenbürger Sachsen. Foto: Josef Balazs
Das Thema Flucht und Vertreibung sei über 60 Jahre nach Kriegsende ein wesentlicher Bestandteil der europäischen und deutschen Geschichte, sagte Dr. Christoph Hammer, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl, in seiner Ansprache. Nach dem Abkommen von 1945 mussten schätzungsweise 14 Millionen Menschen ihre Heimat in Ost- und Südeuropa verlassen, die meisten konnten nach und nach neue Wurzeln in Deutschland oder Österreich schlagen. Die Frage „Was können wir aus der Geschichte lernen?“ beantwortete Dr. Hammer mit dem Hinweis auf die „Brücken über Grenzen“, die es zu schlagen gilt „zu einer dauerhaften europäischen Friedensordnung, die nicht an den früheren Grenzen des Warschauer Paktes Halt macht“. Dinkelsbühl sei über Jahre hinweg ein zentraler Punkt europäischer Politik gewesen. Viele Minister, Außenminister, Konsule, Botschafter hätten sich hier zum Heimattag getroffen, immer wieder sei über das friedliche Miteinander und die europäische Erweiterung diskutiert worden. „Mich hat es immer beeindruckt, dass die Siebenbürger Sachsen immer geprägt waren von Brückenschlagen, von Versöhnung, nicht von Ressentiments, nicht von Wut und Hass, sondern ganz im Gegenteil hat ihre Landsmannschaft immer die Hand gestreckt“, betonte der Oberbürgermeister. Er regte an, gemeinsam mit den Sudetendeutschen und Siebenbürgern, ein Haus der Vertreibung, Flucht und vor allem der Versöhnung in Dinkelsbühl aufzubauen.

Dr. Bernhard Lasotto, MdL, Vorsitzender des ...
Dr. Bernhard Lasotto, MdL, Vorsitzender des Fördervereins Siebenbürgisches Museum. Foto: Josef Balazs
Dr. Bernhard Lasotta, baden-württembergischer Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Fördervereins Siebenbürgisches Museum, würdigte die Siebenbürger Sachsen als „lebendiges Beispiel für eine bereichernde Integration von Menschen in unsere Gesellschaft“. Mit Fleiß, Ausdauer und Genügsamkeit hätten sie sich selber eine neue Heimat geschaffen, ohne die alte Heimat zu vergessen. Zudem seien sie„echte Brückenbauer in Europa“, die ihren Auftrag darin sehen, nicht nur Brücken zu schlagen, sondern auch Mittler zu sein, Austausch zu pflegen und damit auch die europäische Integration zu fördern. Die Landesregierung Baden-Württemberg habe signalisiert, die kulturelle Breitenarbeit über den Verband genauso zu unterstützen wie den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat sowie Projekte der Siebenbürgischen Bibliothek und des Museums in Gundelsheim. Diese Förderung dürfe nicht von Haushaltslagen abhängig gemacht werden, sondern müsste dauerhaft gesichert werden, betonte der CDU-Politiker.

Der hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann ...
Der hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU) stammt väterlicherseits aus Hetzeldorf in Siebenbürgen. Foto: Josef Balazs
Der hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann betonte, dass wir Siebenbürger Sachsen „eine zutiefst europäische Geschichte“ hätten. Er selbst habe stets versucht, mit der jungen und anderen Generationen über Europa zu reden, ein Thema, das den meisten in der Presse negativ begegne. Immer wieder müsse gesagt werden, dass Europa zuallererst den Frieden sichert, das sei am Wichtigsten. Es sei zum Teil erschreckend, wie wenig gewusst wird über die Länder und Völker in Europa und schon ganz und gar über die Siedlungsgebiete der Deutschen. Und wenn man diese verbinde auf einer Landkarte mit Strichen, dann werden einem die Netzwerke und Brücken bewusst. Diese Brücken werden in Rumänien dankbar angenommen, wie der hessische Politiker bei zahlreichen Gesprächen im Karpatenland erfahren durfte. Das gute Verhältnis der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben zu ihrem Herkunftsland sei ebenso erfreulich wie die vielseitigen Kontakte, die Bund und Länder zu Rumänien pflegen.

Florin Vodiță, außenpolitischer Berater des Premierministers und ehemaliger Generalkonsul von Rumänien in Bonn, bezeichnete die deutsche Bevölkerung als "lebendigen Teil der rumänischen Geschichte".

Florin Vodiță, außenpolitischer Berater ...
Florin Vodiță, außenpolitischer Berater des rumänischen Premierministers, übermittelte Grüße seitens der rumänischen Regierung. Foto: Josef Balazs
Nach der Wende in Rumänien hätten sich nicht nur die deutsch-rumänischen Beziehungen, sondern auch die Rahmenbedingungen für ethnische Minderheiten verbessert. Die rumänische Verfassung garantiere den nationalen Minderheiten das Recht auf Bewahrung, Entwicklung und Äußerung ihrer ethnischen, kulturellen sprachlichen und religiösen Identität. Ein interministerieller Rat zum Schutz der Minderheiten in Bukarest sorge für Einhaltung der Minderheitenpolitik. In diesem Jahr wurden 1,2 Millionen Euro für die kulturellen, wirtschaftlichen und bildungspolitischen Aufgaben der deutschen Minderheit zugeteilt, das sind um 30 Prozent mehr als 2007.

Vodiță dankte den Siebenbürger Sachsen für die starke Unterstützung und ihren Beitrag, dass Rumänien heute Mitglied der Europäischen Union sei. Rumänien sei ein europäisches Land mit einer liberalen Wirtschaft, in dem die private Initiative geschützt und unterstützt werde. Deutschland sei 2007 zu dem wichtigsten Wirtschafts- und Handelspartner Rumäniens avanciert. Das Handelsvolumen werde bis Ende 2008 etwa 14 Milliarden Euro erreichen.

Grüße seitens der in der Heimat verbliebenen ...
Grüße seitens der in der Heimat verbliebenen Landsleute überbrachte der Vorsitzende des Siebenbürgensforums (DFDS), Dr. Paul Jürgen Porr. Foto: Josef Balazs
Der Vorsitzende des Siebenbürgensforums (DFDS), Dr. Paul Jürgen Porr, überbrachte einen herzlichen Gruß seitens der in der Heimat verbliebenen Landsleute und lud für den 20. September 2008 zum Sachsentreffen nach Birthälm ein. Mit Blick auf die Europäische Union mute das diesjährige Motto „Brücken über Grenzen“ auf den ersten Blick anachronistisch an. Aber Grenzen bestünden in Köpfen weiter, räumte Porr ein. Eine Grenze sei möglicherweise beim letzten Verbandstag überschritten worden, als die Landsmannschaft ihren Namen in „Verband“ geändert habe. Die Siebenbürger Sachsen seien schon immer Brückenbauer gewesen. Diese ihre Rolle sei auch heute aktuell: „Wir vom Forum versuchen diese Brückenfunktion mit Leben zu erfüllen, einerseits zwischen Rumänien und dem deutschsprachigen Mitteleuropa und andererseits zwischen der rumänischen Majorität und den anderen ethnischen Minderheiten in Rumänien.“ Zudem lobte Porr die Brücken, die im Rahmen der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen weiterhin begangen werden, auch wenn die Grenzen unter den Ländern inzwischen verschwunden sind.

Bundesobmann Volker Petri will Brücken zur Jugend ...
Bundesobmann Volker Petri will Brücken zur Jugend und den Einheimischen schlagen. Foto: Josef Balazs
Magister Volker Petri, Bundesobmann des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, überbrachte die Grüße der Landsleute in Österreich und lud für den 26.-28. September 2008 zum 12. Heimattag nach Wels (Oberösterreich) ein. „Brücken über Grenzen“ lautet das Motto des diesjährigen Heimattages, und Porr habe es schon gesagt: Der europäische Kontext braucht dieses Motto eigentlich nicht. „Ich möchte aber, dass wir die Brücke auch über andere Grenzen bauen und damit die Wege in die Zukunft offen halten. Die tragenden Bausteine sind wir, jeder Einzelne von uns, und der Mörtel, der diese Steine zusammenhält, ist die Liebe, das Gottvertrauen und das Zusammengehörigkeitsgefühl.“ Petri wünschte seinen Landsleuten „die Tragkraftfähigkeit, Liebe, Vertrauen, viel Phantasie beim Weiterbau der Brücken über alle Grenzen“. Vor allem ginge es darum, „unsere siebenbürgisch-sächsischen Brücken weiterzubauen hinüber zu der nächsten Generation, die hier groß wächst in einer anderen Welt und Umgebung und unter anderen Umständen“. Und Petri wünschte, „dass es uns gelingt, die Brücken zu unseren neuen Landsleuten zu bauen, deren Teil wir geworden sind und in deren Mitte wir glücklich leben dürfen“.

Dekan i.R. Hermann Schuller ging auf das ...
Dekan i.R. Hermann Schuller ging auf das ökumenische Miteinander ein. Foto: Josef Balazs
Dekan i.R. Hermann Schuller brachte seitens des Hilfskomitees folgenden Gedanken ein: Die Melanchthon-Ausstellung, die am Samstagmorgen in Dinkelsbühl eröffnet worden sei, habe und diesen Humanisten und Reformator, der ein Brückenbauer war, in beeindruckender Weise nahe gebracht. 1530 wurde beim Reichstag in Augsburg das evangelische Glaubensbekenntnis erarbeitet, und zwar hauptsächlich seitens der Reformatoren durch Philipp Melanchthon. Die Kirchenhistoriker seien sich einig: So nahe wie in Augsburg 1530 waren die reformatorischen Gruppierungen zur römisch-katholischen Kirche nie mehr. Dekan Schuller sagte: „Im letzten Jahr hat in Hermannstadt die dritte Ökumenische Europäische Versammlung stattgefunden, und ich meine, dass sich mit diesem Ereignis die Christenheit Europas zumindest so nahe gekommen ist wie 1530 in Augsburg.“ Und gerade auch durch die Arbeit und Bemühungen der klein gewordenen Evangelischen Kirche in Siebenbürgen sei das ökumenische Miteinander im Wesentlichen vorangekommen, sagte der Vorsitzende des Hilfskomitees.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsveranstaltung vom Trio Jakob-Birthelmer, dem Panflötenduo Hermann und dem Sächsischen Quartett Seiwerth-Wonner. Durch das Programm führte souverän Astrid Sutoris, Föderationsreferentin der SJD. Es war der Auftakt zu einem sehr erfolgreichen Heimattag, der vielseitige Zeichen der Öffnung setzte und über den in dieser Zeitung weiter berichtet wird.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Heimattag 2008, Verband, Politik, Dinkelsbühl

Bewerten:

12 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.