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26. Oktober 2008

Verbandspolitik

Erste Weichen für den Heimattag 2009 gestellt

Der Heimattag der Siebenbürger Sachsen vom 29. Mai bis 1. Juni 2009 in Dinkelsbühl wird vom Verband der siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemeinschaften mit ausgerichtet. Der HOG-Verband wird unter anderem die Eröffnungsveranstaltung mitgestalten und gemeinsam mit dem Bundesfrauenreferat des Verbandes der Siebenbürger Sachsen eine Trachtenschau im Rah­men der Brauchtumsveranstaltung bieten. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 7 mal kommentiert.

  • Juergen

    1Juergen schrieb am 26.10.2008, 19:28 Uhr:
    Das klingt ja gut, dass der Trachtenumzug immer beliebter wird, aber auch in den früheren Jahren waren ähnlich viele Trachtenträger im Umzug dabei, es kommt nur darauf an, wie die Gruppen "zerflückt" werden z.B. früher Kreisgruppe kompakt - 2008 alle Einzelgrüppchen wie z.B. Kinder-TG, Jugend-TG Erwachsenen-TG, Singgruppe e.t.c. - so kommen auch viel mehr Gruppen zusammen. Oder ein anderes Beispiel - früher HOG Burzenland kompakt - heute jede einzelne HOG wird im Umzug einzeln aufgelistet. Da helfen ein paar Straßenzüge mehr auch nicht wesentlich weiter, das Problem liegt in der Organisation und Durchführung des Umzuges.
    Das muss wohl ein "Freudscher Versprecher" sein - TRACHT-ENTZUG, manchmal hat man bei vielen neu gefertigten Trachten den Eindruck des "Entzuges" der Originalität der Tracht.
  • Siegbert Bruss

    2Siegbert Bruss schrieb am 27.10.2008, 15:08 Uhr:
    Hallo Jürgen,

    du hast dich mit deiner Frau Hanne jahrelang und vielseitig im siebenbürgischen Vereins- und Kulturleben engagiert. Wie andere auch habt ihr die Erfahrung gemacht: Wer Verantwortung übernimmt, steht oft im Kreuzfeuer der Kritik, wird in Frage gestellt und leidet unter mangelnder Anerkennung. Jetzt habt ihr euch aus diversen Gründen zurückgezogen. Bedenkt, dass das Leben weiter geht. Auch eure „Nachfolger“, die heute Aktiven, brauchen Zuspruch und werden von Nörglern oder Besserwissern eher entmutigt.

    In diesem Sinne finde ich deinen Hinweis auf die Gliederung des Trachtenzuges kaum hilfreich, wenn du schreibst: „Es kommt nur darauf an, wie die Gruppen ‚zerflückt’ werden.“ So sind beispielsweise die Gemeinden des Burzenlandes in den letzten Jahren stärker beim Heimattag vertreten und möchten gerne einzeln erwähnt werden – unter dem gemeinsamen Dach der „Gruppe Burzenland“. Das ist für sie eine zusätzliche Motivation. Ähnlich verhält es sich mit einigen Kulturgruppen größerer Kreisgruppen. Es ist zu begrüßen, dass diese Wünsche von den Organisatoren des Trachtenumzuges ernst genommen und berücksichtigt werden. Die Stockungen im Trachtenzug sind also komplexer als die Gliederung der Gruppen. Der Heimattagausschuss versucht diese Probleme, die selbst beim Oktoberfestumzug in München zu beobachten sind, in Griff zu bekommen.
  • Scheibi

    3Scheibi schrieb am 27.10.2008, 17:06 Uhr:
    Hallo Siegbert,
    die schnelle Korrektur des Verschreibers im Artikel TrachtenTzug - in - Trachtenzug ist sinnvoll.
    Bleibt für mich trotzdem ein Freudscher Versprecher.

    Bei den vielen neu angefertigten Trachten hat man den Eindruck, dass da ein ENTZUG von den orignal Trachten unserer siebenbürgischen Landschaften stattfindet. Bald können wir das Wort Tracht mit Kostüm oder Uniform ersetzen.

    Es tut richtig weh, wenn man weiß wie viele alte, wertvolle Trachtenstücke bei unsern Landsleuten in der Schränken liegen, und in Kreisgruppen werden für Tanzgruppen Billigtrachten geschneidert.
    Frauenreferate, Kultureferate da gibt es Aufgabenbereiche!!!!

    Siegbert, du hast recht, wir haben unsere Erfahrungen gemacht, sehr wohl und schmerzlich!!!!!!
    Wir haben uns nicht wegen diversen Gründen zurückgezogen, sondern sehr konkreten, weil wir uns mit der Art und Weise, wie man mit unserem Einsatz von seiten des Verbandes umgegangen ist, nicht mehr abfinden konnten und hatten nur noch die Möglichkeit uns aus den Funktionen zurück zu ziehen. Wir haben keine Verantwortung gescheut, keine Anerkennung eingefordert und haben uns der Kritik gestellt.

    Das Leben geht weiter. Das Recht zu "kommentieren" lassen wir uns nicht nehmen, es sei denn unsere Beiträge werden gekappt. Alles ist möglich.

    Jürgen hat auf sachliche Inhalte hingewiesen.
    Es ist sinnvoll genau zu lesen was er in seinen Zeilen vermittelt.

    Das Erwähnen der einzelnen Gliederungen, ob in Kreisgruppen oder HOG- Regionalgruppen, ist sicher sinnvoll und wichtig und wurde IMMER so praktiziert. Im Wissen, dass dies der Motivationspunkt für die Teilnehmer am Umzug ist. Jede/r will hören, das seine Gruppe würdigend erwähnt wird.
    Durch das Aufsplitten einer Kreisgruppe in: SinggruppeN, TanzgruppeN, etc. wird die Liste der teilnehmenden Gruppen, mit der man aufwartet, zwar schön lang.... das bedeutet aber nicht das unbedingt mehr Teilnehmer am Umzug dabei sind/waren als in der Vergangenheit.

    Die Anzahl der Trachtenteilnehmer und der Gruppen ist aber nicht verantwortlich für die vielen Staunugen beim Trachtenumzug ,so wie das aus Berichten von Teilnehmern 2008 zu entnehmen ist. Du hast richtig festgestellt, dass die Stauungen KOMPLEXER sind als die "Gliederungen der Gruppen" zur Erklärung brauchen wir nicht den Vergleich mit dem Oktoberfestumzug in München.

    Wir sind keine Besserwisser und Nörgeler, wir sind Mitglieder des Verbandes, denen die Öffentlichkeitsarbeit der siebenbuerger Sachsen auch ohne Funktion am Herzen liegt.

    Zum Nachdenken:
    Elke Heidenreich trennt sich vom ZDF oder DF von ZDF von Elke Heidenreich - WARUM???.




    [Beitrag am 27.10.2008, 17:20 von Scheibi geändert]

    [Beitrag am 27.10.2008, 17:21 von Scheibi geändert]
  • spatzken

    4spatzken schrieb am 27.10.2008, 20:49 Uhr:
    Ich finde Siegbert hat es genau auf den Punkt gebracht.

    Elke Heidenreich WAR Angestellte beim ZDF. Dass Sie gefeuert wurde, hat damit zu tun, dass Sie quasi Ihren Arbeitgeber schlecht gemacht hat. Warum soll eine "Firma" einen Mitarbeiter behalten, der nicht hinter dieser steht - sie wird ja schließlich für die Arbeit "bestimmt gut" bezahlt.

    Beim Verband arbeiten fastALLE ehrenamtlich. Also sollten wir doch froh sein, dass sich fachkundige junge Leute engagieren. Das ständige Genöle motiviert nicht wirklich.
    Kritik ist auch erlaubt, aber doch bitte konstruktiv und nicht destruktiv.

    Was den Stau beim Umzug angeht: Wer sich schon mal den Umzug bei der Kinderzeche in Dinkelsbühl (damit wir auch in der betroffenen Stadt bleiben) angesehen hat, hat sicher auch festgestellt, dass sich dieser genauso staut wie auch der Trachtenzug zu Pfingsten.
  • Scheibi

    5Scheibi schrieb am 27.10.2008, 22:00 Uhr:
    Spatzken, Kritikfähigkeit zählt aber noch nicht zu den Kompetenzen dieser Fachlichkeit, oder????

    Die Erkenntnis und Feststellung, dass beim Verband fast ALLE ehrenamtlich arbeiten ist fast neu.

    Elke Heidenreich hat den Mut gehabt, Kritik wegen Niveauverfall von Beiträgen in ihrem Sender anzuprangern, genau wie Marcel Reich-Ranicki dies in der Sendung bei Gottschalk mit Recht getan hat.
    Dies ist leider der Zahn der Zeit. Mit dem Unterschied dass der öffentliche Sender aus einem großen Pool an TOP-Angeboten schöpfen kann und unser Verband bald austrocknet.

    Aber... ich vergaß....wir haben ja fachkundige, engagierte Ehrenamtliche, die das Steuer fest in beiden Händen haben. Um die kulturelle Zukunft brauchen die Siebenbürger Sachsen sich keine Sorgen machen, nur um die Qualität dieser.

    Ich verstehe nicht, warum ihr Euch andauernd so angegriffen fühlt und mit Motivationsverlust argumentiert und agiert, wenn man inhaltlich auf andere Sichtweisen mit Sachlichkeit hinweist, bzw. Tatsachen die von vielen Besuchern des Heimattages so berichtet wurden. Ich vergaß, Harmoniebedürfnis ist und wird ganz groß geschrieben. Verzeihet mir!!!!
  • der Ijel

    6der Ijel schrieb am 02.05.2009, 08:00 Uhr:
    Bald können wir das Wort Tracht mit Kostüm oder Uniform ersetzen.
    --dieser Trend wird nicht aufzuhalten sein.

    6.burez aus dem piratenzagerl grapt
    mit betrug und nicht gedacht
    der hot penin mat recht urech
    bälge ab, die gicht von folter kracht.

    7.an gezwider wungen laufer stall
    thausen liter lauter lachten
    untreu was er brach, ist rula rein
    nicht warte, trag er rufus wein.

    8.winkel draus krapaten stachen an
    gegen dem un altu sprei
    der die ziehet derfen sogen an
    kragen sacht zu rachen brachten
    eine shwaben fern, as ob opa steueman
    fersenseil der limes lachte.

    Nanu was ist das hier? es könnte vielleicht Oskar Pastior Literatur sein----?
    nein es ist ein kleiner
    Auszug aus:
    unser trachten
    (Satirische Fachsimpelei mit Homonymen)

    "Übersetzung" dazu


    6.zu recht aus dem karpaten bogen
    mitgebracht
    und mit bedacht
    tragt die tracht in voller pracht,
    der häupling rief: zurechtgebogen

    7.ungezwungen widerrief er laut
    lauter, lauter
    ist all unser trachten
    nicht alles was wir brachten
    tragen wir auf unserer haut.

    8.aus dem winkel der karpaten sprachen
    gegen uns die alten sagen
    ziehet an der trachten steifen kragen
    zu europas farbenfrohen sachen.


    (man lese reis und achte
    ob dieser leim was brachte.)

    die alten sagen
    die tracht ist wohl zu tragen
    doch höret was die alten sagen
    tragt sie nicht mit steifem kragen

    wonach die mannschaftslandler trachten
    alles zeigen was sie brachten
    sie brachten was im koffer mit
    was unten blieb
    wasser mit dem sieb

    die sagen um die burgen
    worin die sagen sie begruben
    die alten sagen was sie trugen
    in die burgen sie begruben

    um die Mauer um die Burg wir zogen
    hat niemand uns betrogen

    die tracht ist wohl zu tragen
    tragt sie nicht mit steifem kragen

    altes bauerngeschlecht
    schauderhaft
    der häuptling sprach
    wilder eber auch, schauderacker brach,

    der häuptling sprach
    wilde rebe rauch, schau der acker brach,

    [Beitrag am 02.05.2009, 08:10 von der Ijel geändert]
  • welo

    7welo schrieb am 05.05.2009, 23:30 Uhr:
    Brauchen Sachsen und Sächsinnen so viel Mut, um nicht nur zu kritisieren?

    Ich habe von meiner Oma etwas gelernt: eine Suppe, die sauer geworden ist, schüttet man am besten weg. Sie immer wieder aufwärmen, bringt auch dem besten Fest nichts. Es ist gut, auch mal etwas Neues zu kochen. Das hat sich in Berlin gezeigt.

    Vielleicht fahre ich auch mal wieder nach Dinkelsbühl.



    [Beitrag am 05.05.2009, 23:32 von welo geändert]

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