Seit der Gründungsversammlung am 23. Mai 1987 ist Kurt Andrae Vorsitzender der Kreisgruppe Hof – mit einer Unterbrechung von 2003 bis 2007. In einer Zeit massiver Zuwanderung aus Siebenbürgen habe er Akzente in der Kreisgruppe Hof gesetzt, betonte Dr. Harald Fichtner, der als Hofer seit 22 Jahren Mitglied des Verbandes ist. „Im Übergangswohnheim wurden Neuankömmlinge empfangen, beraten, und es wurden Begrüßungsabende veranstaltet. Neben dem Ausbau der Beziehungen zu anderen Kreisgruppen und Landsmannschaften gab es die ersten Sammelaktionen für Lebensmittelpakete nach Siebenbürgen.“ Der Oberbürgermeister führte weiter aus, dass die Heimatortsgemeinschaften als selbstverständliche Gliederungen der Kreisgruppe betrachtet wurden und dass viele deren Aktiven gleichzeitig auch in ihrer Heimatortsgemeinschaft tätig seien.

Als Vorsitzender sei Kurt Andrae stets bemüht, ein attraktives Programm für die ca. 200 Mitglieder auf die Beine zu stellen, z.B. Faschingsbälle, Kinderfasching, Grillfeste, Kathreinenbälle und Weihnachtsfeiern. Jährlich werden eine Busfahrt zum Heimattag nach Dinkelsbühl und Reisen ins In- und Ausland sowie nach Siebenbürgen organisiert. Mit den benachbarten Kreisgruppen Bayreuth und Coburg finden gemeinsame Veranstaltungen statt.

Seit 1992 beteilige sich die Kreisgruppe jährlich am Hofer Volksfest mit einer Trachtengruppe, betonte Dr. Fichtner. Am 7. März 1994 wurde die Kreisgruppenfahne den Mitgliedern vorgestellt. Von Beginn an beteiligte sich die Kreisgruppe aktiv am Gemeindetag der Hofer Kirchengemeinde St. Johannes, wo die „Siebenbürgerische Singgruppe“ am 25. November erstmals auftrat. Der Kinderchor der Kreisgruppe gestaltete die Weihnachtsfeier 1990 erstmals mit. Als besondere Höhepunkte des Vereinslebens erwähnte Dr. Fichtner die Wanderausstellung „850 Jahre Siebenbürger Sachsen“, die 1991 in Hof großen Zuspruch fand, und eine zweitägige Vorstandssitzung des Landesverbands Bayern, die im März 2002 mit ca. 60 Teilnehmern in Hof stattfand. Für dieses erfolgreiche Wirken gratulierte Dr. Harald Fichtner und überreichte Kurt Andrae das Ehrenzeichen mit der dazugehörenden Urkunde.

Kurt Andrae verwies in seiner Dankesrede auf das Schicksal seiner Landsleute und ihre problemlose und erfolgreiche Integration in die neue Heimat. Am 11. Mai 1952 in Schäßburg geboren, studierte er Germanistik und unterrichtete drei Jahre lang am Industrielyzeum Costești, bevor er – zusammen mit seiner Frau – 1984 auswanderte und nach Hof kam. Seither engagiert sich Kurt Andrae in der siebenbürgischen Landsmannschaft und war auch als Aussiedlerbeauftragter des Bundes der Vertriebenen im Landkreis Hof aktiv. Seit 1988 arbeitet er als Übersetzer und Dolmetscher für die rumänische Sprache und versteht sich gleichzeitig als „Brückenbauer“ zwischen Menschen und Firmen aus Rumänien und Deutschland.

In einer Stellungnahme für die Siebenbürgische Zeitung dankt Kurt Andrea allen Mitgliedern der Kreisgruppe Hof, „die hinter dem Grundgedanken der Ehrenamtlichkeit stehen und mitmachen. Die Ehrung bedeutet daher auch, dass ich diese Auszeichnung gedanklich mit allen teilen möchte, die spüren, dass sie dazu beigetragen haben. Wer ehrenamtlich arbeitet, hört nie auf, denn immer wieder verlagern sich die Aufgaben. Man findet dauernd Leute, die Hilfe und Unterstützung brauchen.“

Siegbert Bruss