12. März 2021

Übermenschliche Leistung in schwierigen Zeiten/Stierstorfer würdigt Frauen

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März würdigte die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL, die Leistungen, das Engagement und die Empathie, mit der die Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder später als Aussiedlerinnen zu uns kamen, die großen Probleme jener Zeit bewältigt, ihre Familien zusammengehalten, zum Wiederaufbau Bayerns beigetragen und sich erfolgreich in die Gesellschaft eingegliedert haben.
Die Beauftragte Sylvia Stierstorfer 2018 im ...
Die Beauftragte Sylvia Stierstorfer 2018 im Kreise siebenbürgisch-sächsischer Frauen, neben ihr die Ehrenvorsitzende der Landsmannschaft Herta Daniel (r.). Bildquelle: Archiv
„Was die Frauen damals geschafft haben, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sie hatten viel gesehen und erlebt, waren brutaler Gewalt ausgesetzt, wurden oft von ihren Angehörigen getrennt oder zur Zwangsarbeit verschleppt. Trotz dieser traumatischen Erfahrungen haben sie sich nicht unterkriegen lassen“, so die Beauftragte. Um diese außergewöhnlichen Leistungen angemessen zu würdigen, plant Stierstorfer, sich gemeinsam mit Vertreterinnen der Landsmannschaften verstärkt mit der Rolle und dem Schicksal von Frauen und Kindern während und nach der Vertreibung auseinanderzusetzen. „Ich möchte hier einen Gesprächskreis einrichten“, so die Beauftragte, „denn viel zu lange wurde darüber geschwiegen, was die Frauen während Flucht und Vertreibung erdulden mussten und wie zentral ihre Rolle dafür war, dass ihre Familien in Bayern erfolgreich angekommen sind.“ Den vertriebenen Frauen und Aussiedlerinnen gebühre Wertschätzung und eine Würdigung ihres Schicksals.

Bei dieser Gelegenheit erinnerte Stierstorfer auch daran, welch bedeutende Frauen aus den deutschen Siedlungsgebieten in Ostmittel- und Südosteuropa stammen. „Leider wissen die meisten Menschen heute gar nicht mehr, wo diese Frauen ihre Wurzeln haben. Dabei haben sie Weltruhm erlangt“, so die Stimmkreisabgeordnete aus dem Landkreis Regensburg. „Ich denke da an die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller aus dem Banat, die auf eindringliche und berührende Weise über das Leben unter einem kommunistischen Regime geschrieben hat. Oder an die deutschböhmische Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die sich zeitlebens für den Frieden eingesetzt hat, und an die herausragende Publizistin, ZEIT-Mitherausgeberin und Friedenspreisträgerin Marion Gräfin Dönhoff aus Ostpreußen.“ Aber auch im Entertainment sind deutsche Frauen mit Wurzeln im östlichen Europa nicht wegzudenken. „Die erfolgreiche Schauspielerin Hanna Schygulla stammt aus Schlesien und die bekannte Sängerin Helene Fischer hat russlanddeutschen Wurzeln“, ergänzte Stierstorfer.

Schlagwörter: Stierstorfer, Bayern, Vertriebene und Aussiedler, Frauen, Weltfrauentag, Würdigung

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