7. August 2021

Charta der deutschen Heimatvertriebenen bleibt zukunftsweisendes Manifest

Der Bund der Vertriebenen (BdV) erinnert an Charta-Verkündung am 6. August 1950. Zum 71. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5./6. August 2021 hat BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius, MdB, eine Presseerklärung herausgegeben, die im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben wird.
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius ...
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius
Heute vor 71 Jahren wurde auf dem Platz vor dem Stuttgarter Neuen Schloss vor mehr als 150.000 Vertriebenen und Flüchtlingen die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet. Bereits am Vortag war sie unterzeichnet und den Vertretern der Vertriebenenverbände in Stuttgart – Bad Cannstatt vorgestellt worden.

Gerade heute, da die Vorsitzenden der im Bund der Vertriebenen zusammengeschlossenen Organisationen in Berlin tagen und sich über aktuelle Anliegen austauschen, liegt es mir am Herzen, an dieses zukunftsweisende Manifest von fortwährender Aktualität zu erinnern.

Ihrer Zeit weit voraus vollzogen die Vertriebenen und ihre Verbände mit der Charta in einer Zeit großer sozialer Not und Unsicherheit erstens eine bewusste Abkehr von Rache und Vergeltung. Sie zeichneten zweitens eine der ersten modernen Visionen eines freien und geeinten Europa, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. Drittens ermutigten sie ihre Landsleute dazu, sich aktiv für den Wiederaufbau einzusetzen und wiesen damit den Weg hin zum späteren Wirtschaftswunder, zu dessen Mitgestaltern sie dann selbst wurden. Formal zentral forderten sie viertens das Recht auf die Heimat ein, das als grundlegendes Menschenrecht zu verstehen ist und das die von uns mitbestimmte Debatte über ein internationales, strafbewehrtes Vertreibungsverbot bis heute befeuert.

In ihren innen- und außenpolitischen, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Dimensionen wurde die Charta zu einem „Gründungsdokument der Bundesrepublik Deutschland“, wie es Prof. Dr. Norbert Lammert als Bundestagspräsident 2010 ausdrückte, bzw. zu einem „Grundstein unserer Demokratie“, wie es Dr. Wolfgang Schäuble im gleichen Amt im letzten Jahr sagte. Für uns ist und bleibt sie das „Grundgesetz“ der deutschen Heimatvertriebenen.

Bernd Fabritius

Schlagwörter: Bernd Fabritius, BdV, Charta der Heimatvertriebenen

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