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4. August 2021

Verschiedenes

Leserecho: Sind die Kirchenburgen noch zu retten?

Zum Bericht „Gemeinsam Hand anlegen – aber richtig!“ von Nina May, Folge 11 vom 5. Juli 2021, Seite 4 (veröffentlicht auch in der SbZ Online unter dem Titel "Kirchenburgengespräch: Die essenzielle Rolle der HOGs und freiwilligen Helfer beim Erhalt der siebenbürgischen Kirchenburgenlandschaft"). mehr...

Kommentare

Artikel wurde 4 mal kommentiert.

  • Ursula Hummes

    1Ursula Hummes schrieb am 04.08.2021, 19:21 Uhr (um 19:24 Uhr geändert):
    Arkeden wird als erfolgreiches Restaurationsprojekt dargestellt. Das ist gut so. Was aber auch nicht verschwiegen werden darf sind die Baukosten von 200.000 EURO, die im Rahmen des EU-Projektes "18 Kirchenburgen" im Zeitraum 2010 -2014 durch Fördermittel der EU in die Sanierung von Arkeden flossen.

    Der Autor des Artikels macht viele, zum Teil brauchbare Vorschläge zur Herangehensweise von Sanierungen von Kirchenburgen, viele dieser Wege sind aber sicherlich bereits von der EKR beschritten worden.

    Die EU / Deutschland stellt nicht nur für Siebenbürgen sondern auch für andere ehemalige deutsche Ostgebiete Geldmittel zur Verfügung.

    Nicht jede Kirchenburg / Kirche in Siebenbürgen kann erhalten werden, bereits bestehende Kirchenruinen (auch Ruinen sind reizvoll) haben keine Daseinsberechtigung mehr.

    Wir sollten nicht nur denken, lass' die Anderen machen, lass' die Anderen bezahlen. Selbst aktiv werden, wenn kein Geld von Anderen zu erwarten ist. Heißt, HOGs sollten sich verstärkt einbringen, wenn der Wunsch besteht, dass ihre Heimatkirche erhalten werden soll. Ist dieses Interesse nicht vorhanden, muss man auch mit den Folgen zurecht kommen.

    Eine Strategie zum Geld scheffeln / Spenden sammeln ist vonnöten (ohne Consultingunternehmen), und alles braucht einen langen Atem und Durchhaltevermögen.
  • Melzer, Dietmar

    2Melzer, Dietmar schrieb am 05.08.2021, 08:52 Uhr (um 09:03 Uhr geändert):
    Es ist schade um jede einzelne Kirche und Kirchenburg in Siebenbürgen/Rumänien.
    Reparieren, restaurieren und Instandsetzung für alle Kirchen und Kirchenburgen, egal, wo sie in Siebenbürgen VORHANDEN sind, aber es wird schon seit langer Zeit, große Unterschiede gemacht z. B. Kirchenburg aus Streitfort im Repser Ländchen. Die Kirchenburg aus Großschenk im Harbachtal wird endlich nach vielen Jahren repariert, in Petersberg im Burzenland auch und so kann es in dieser Liste der Kirchen und Kirchenburgen aus Siebenbürgen weitergehen.
    Die HOGs tun sehr viele Tätigkeiten, auch wenn sie noch so kleine Mitgliederanzahlen haben, aber das EU-Geld, die Fördermittel und die Finanzierung wird trotzdem so oder so fehlen.
    Ehrenamtlich geht es auch, wie z.B. Die Kirchenburg FELLDORF im Weinland-Kokelgebiet. AUS ASCHE ENTSTAND DIESE KIRCHENBURG WIEDER NEU - GEGNER UND BESSERWISSER GIBT ES IMMER und wird es auch in Zukunft geben!!!!
  • Ursula Hummes

    3Ursula Hummes schrieb am 06.08.2021, 15:38 Uhr:
    In meinem Sprachgebrauch, Herr Melzer, werden Sie GEGNER und BESSERWISSER nicht finden. Es sind Personen mit anderen Sichtweisen auf die Dinge, hier Kirchenburgen, was durchaus legitim ist. Ich möchte nicht weiter FORTSTREITEN, wünsche Ihnen aber von ganzem Herzen für Streitfort ein FELLDORFER UPDATE. Georg Fritsch hat Bewundernswertes geleistet, und das alles gänzlich ohne EU-Mittel, aber mit Geld-, Sachspenden und Muskelkraft.
  • Kaini

    4Kaini schrieb am 07.08.2021, 19:23 Uhr:
    Renaturierung. Die Natur verlangt zurück, wo der Mensch keine Hand mehr bewegt. Diesen Begriff habe ich vor Jahren zu erstem Mal gehört. Im Zusammenhang mit einem Dorf, wo schon viele Jahre kein Bewohner mehr gelebt, keiner Mensch mehr seine Hand mehr dort „drangetan“ hat. Jedes sächsische Dorf hatte seine Kirche. Egal ob es weit weg von den wichtigen Handelswegen auf Königsboden oder in Lehnarbeit auf fremden Boden lag. Diese abgelegenen Dörfer sind die ersten gewesen, wo in den letzten Jahrzehnten kein Sachse mehr gelebt hat. Wo ihr Eigentum an andersprachige, anderskonfessionelle veräußert wurde. Und wo es auch keine HOG gibt, die sich um Kirche und Friedhof kümmert. Dort hat das Dorf den sächsischen Charakter verloren. Begonnen hat es schon 1944 rund um Bistritz, wo ganze Dörfer mit dem Rückzug der deutschen Armee, mitgezogen sind und wo die ersten Kirchen orthodox wurden. Wo dies nicht der Fall war, hat die Renaturierung begonnen, und im Laufe der nächsten Jahrzehnte wird es auch weiterhin passieren. Aber es wird auch Ausnahmen geben. Dort, wo die Andersprachigen, Anderskonfessionellen sich mit dem Sachsentum als ihre Geschichte identifizieren. Bistritz. 2008 hat der Kirchturm gebrannt. Nur die Mauern sind noch geblieben und doch hat Gott seine Hand über dieser Kirche gehalten. Heute steht der Turm wieder, wird die Kirche mit EU-Geld renoviert und dem Beitrag der HOG, dem rumänischen Staat, den vielen privaten Spendern im In- und Ausland, denn die evangelische Kirche gehört nicht nur den Sachsen, sondern der ganzen Stadt, dem ganzen Land, ganz Europa. Am anderen Ende Dobring. Dort, abseits jeglichen touristischen Interesses, wo kein Sachse mehr lebt und eine Gruppe einheimischer sich in einem Quasi rechtsfreien Raum bewegt, wird die Kirche wohl oder übel in den nächsten Jahren der Renaturieung zum Opfer fallen. Ein Mal ist sie wieder mit ausländischem Geld teilweise renoviert worden. Wärend des Einweihungsgottesdienstes flogen die ersten Steine gegen die Kirche. Monate später, war sie wieder eine Ruine. Ein zweiter Versuch ging auch daneben. Die geklaute Dachplane die zum Schutz des Inneren gedacht war, wird wohl veräußert worden sein.
    Und so kann man auch heute schon Erzählungen mit „ es war einmal“ beginnen. Und solche Erzählungen werden noch viele folgen.

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