12. August 2025
Leserecho: In die Sprache der bildenden Kunst „übersetzte“ Tonfolge
Zum Nachruf auf den Kronstädter Künstler Kaspar Teutsch in Folge 10 vom 24. Juni 2025, S. 17

Etwa ab Mitte der 1970er Jahre war Kaspar Teutsch als Berater und Mitarbeiter der Kronstädter Staatsphilharmonie „Gh. Dima“ in Sachen Werbegraphik aktiv. Die Plakate und die Umschläge der Programmhefte dieser Institution schmückten eine von Kaspar Teutsch geschaffene Graphik, die man vielleicht als stilisiertes Tonfrequenzdiagramm oder als eine in die Sprache der bildenden Kunst „übersetzte“ Tonfolge bezeichnen kann. Auf der letzten Seite der Programmhefte wurde jedes Mal vermerkt, wer für deren graphische Gestaltung (prezentare grafică) zuständig war: Kaspar Teutsch. Daraus ging implizit hervor, dass Teutsch der Urheber der die Programmheft-Umschläge und Plakate der Kronstädter Philharmonie zierenden Graphik war. Bemerkenswert ist nun, dass diese graphische Arbeit, die Kaspar Teutsch der Kronstädter Philharmonie gewidmet hatte, auch nach der Umsiedlung des Künstlers in die Bundesrepublik Deutschland (1980) auf den Programmheften und Plakaten der von den Kronstädter Philharmonikern gebotenen Konzerte weiterhin Verwendung fand, wobei allerdings auf den Vermerk über die Urheberschaft der graphischen Gestaltung verzichtet wurde. Noch viele Jahre nach seiner Wohnsitznahme in Deutschland – sowohl vor als auch nach der politischen Wende vom Dezember 1989 – erinnerten die Konzertplakate in Kronstadt den eingeweihten Musik- und Kunstfreund daran, dass es mal in Kronstadt einen geschätzten, den schönen Künsten mit Hingabe dienenden Graphiker namens Kaspar Teutsch gegeben hat.
Wolfgang Wittstock, Kronstadt
Schlagwörter: Leserecho, Künstler, Kronstadt
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