2. Juli 2002

Kinderheim in Karlsburg eingeweiht

Westfälische Stadt Arnsberg pflegt seit 28 Jahren intensive Partnerschaft mit Karlsburg (Alba Iulia) in Siebenbürgen / Glocke für Evangelische Kirche gestiftet
Das auf eine Arnsberger Initiative zurückgehende Kinderheim in Karlsburg (Alba Iulia) wurde am 11. Mai nach langer Planungs- und Bauzeit in feierlichem Rahmen eingeweiht. Kreispräsident Popa, Viorel Parvu vom rumänischen Gesundheitsministerium, Heinz Heppelmann, Vorsitzender des „Fördervereins Alba Iulia in Arnsberg e.V.“ und Bürgermeister Ioan Hava durchschnitten das Band zum Eingang des neuen Gebäudes. Die kirchliche Weihe nahmen sodann der orthodoxe Bischof von Karlsburg und der Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde, Gerhard Wagner, vor.

In ihren Ansprachen brachten die rumänischen Vertreter ihren Dank für die finanzielle Unterstützung durch den Förderverein mit 300 000 DM in bar und Sachmitteln in Höhe von 380 000 DM zum Ausdruck. Diese hervorragende Leistung bildete die Grundlage für die Beteiligung der Europäischen Zentralbank mit 1,6 Millionen DM.

„Das neue Heim ist in modernster Weise auf die Belange erfolgreicher Kinderarbeit abgestellt“, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins, Heppelmann, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. Allgemeine Bewunderung habe die moderne Architektur des Gebäudes gefunden. In seinem Inneren befinden sich unter anderem Appartements für jeweils fünf Kinder, ein Fitnessraum und eine Küche, die gleichzeitig als Armenküche verwendet werden soll. In einer Sondersitzung des Kreistages Alba erhielten Alex Paust, Heinz Heppelmann, Wolfgang Oehm (für den Lions-Club) Ehrenurkunden und -medaillen für ihre Verdienste um den Bau des Heimes. Gisela Gördes wurde von der Stadt Karlsburg das Ehrenbürgerrecht verliehen. Sie ist nach dem ehemaligen Arnsberger Bürgermeister Alex Paust und Heinz Heppelmann die dritte Person, der diese Auszeichnung zuteil wird.
Ehrengast der Veranstaltungen war Prof. Homestean, der als Kreisvorsitzender die Partnerschaft 1974 mitbegründet hatte. Dass die Partnerschaft über die Ära Ceausescu hinweg als einzige deutsch-rumänische Städtepartnerschaft bestehen blieb, sei Homostean als Innenminister zu verdanken, erklärte Heppelmann. Die Partnerschaft wurde vor 28 Jahren, am 18. Mai 1974, besiegelt. Trotz gegensätzlicher Gesellschaftssysteme kam es noch vor dem Umbruch zu einem regen Austauschprogramm, das auch viele Siebenbürger Sachsen mit einbezog. Nach 1990 entwickelte sich eine großzügige Unterstützung, die bis heute 38 Hilfsgütersendungen im Wert von 3 Millionen DM umfasste, darunter z.B. einen Computertomograph sowie viele ärztliche Ausstattungen etc. Hauptobjekt der Hilfen war die Errichtung der kürzlich eingeweihten Kinderheims.

Die westfälische Delegation führte Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer Karlsburg, an denen auch Botschaftsrat Borchard von der Deutschen Botschafters in Bukarest teilnahm, zudem mit Vertretern der Kirche, des Sports, der Schulen und Krankenhäuser statt. In Hermannstadt wurden die Arnsberger von Bischof D. Dr. Christoph Klein empfangen. Das Besuchsprogramm wurde umrahmt von Empfängen der Stadt Karlsburg und war von der „beispiellosen Gastfreundschaft“ der rumänischen Partnerschaft geprägt, so Heppelmann.

Eine von Bertram Brökelmann gestiftete Glocke für die Evangelische Kirche in Karlsburg erreichte bereits nach zwei Tagen Fahrzeit ihren Bestimmungsort. Zu Christi Himmelfahrt, am 9. Mai, zelebrierte Pfarrer Gerhard Wagner einen Gottesdienst, in dem die Glocke geschmückt aufgestellt war. Heppelmann übergab Pfarrer Wagner den Klöppel der Glocke.

Kontakt: Förderverein Alba Iulia in Arnsberg e.V., Heinz Heppelmann, Haddoweg 15, 59757 Arnsberg, Telefon: (0 29 32) 2 14 39, Fax: (0 29 32) 3 48 41.

Siegbert Bruss


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 30. Juni 2002, Seite 2)

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