23. August 2002

Eindrucksvolle Reise durchs Donaudelta

Eine kleine Gruppe von Ornithologen aus München und Ingolstadt unternahm vom 20. bis 26. Juli eine Reise ins Naturparadies am Schwarzen Meer. Willy Schenker (Ingolstadt), Organisator und Teilnehmer der Reise, berichtet.
Nach fast vierstündiger Kutterfahrt (von Tulcea aus) auf dem Sulinakanal erreichte die Gruppe die Gemeinde Crisan. Dort herrschte eine für die westlichen Besucher unvorstellbare Ruhe: keine Autos oder Motorräder in der Ortschaft. Nur der Bürgermeister besitzt ein Fahrrad, das Einzige in diesem Dorf, in dem 400 Menschen leben, die sich hauptsächlich vom Fischfang ernähren.

Die Baumaterialien Zement, Beton, Holz oder Ziegelsteine werden aus Tulcea per Schiff transportiert. Polizei und Notarzt sind mit Motorbooten unterwegs. Das Donaudelta ist der Obhut der UNESCO anheim gestellt. Nach Aussage des Leiters der Forschungsstelle treffen laufend Delegationen aus der EU und Amerika ein, um die heimische Flora und Fauna zu erforschen. Auf den Kanälen und Seen schwimmen Seerosen und Enten, soweit das Auge reicht.

Die vielleicht größte Attraktion des Deltas sind die Pelikane. Bis zu 100 Pelikane bilden beim Fischfang einen großen Kessel und wie auf Kommando tauchen alle unter, um die Beute zu schnappen. Am Rande warten Reiher und Kormorane, die entwischten Fische zu fangen. In freier Wildbahn jagen die Pelikane alles, was ihnen zwischen den Schnabel kommt, sogar Tauben. Frühmorgens tanzen die Pelikane: Bis zu zehn Vögel schwimmen ruhig im Kreis, breiten die Flügel aus, recken den Hals in die Höhe und tauchen in perfekter Harmonie die Schnäbel ins Wasser. Rothalsgans und Blauracke waren auf unserer eindrucksvollen Reise weitaus seltener anzutreffen.

Willy Schenker

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