8. Juli 2003

Azolla neuer DRG-Vorsitzender

Neuer Vorsitzender der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft (DRG) in Berlin ist der Hochschulprofessor Dr. Axel Azzola. Der Jurist wurde 1937 in einer deutsch-jüdischen Familie in Ferdinandsberg (Otelul Rosu) im Banater Bergland geboren.
DRG-Vorsitzender Axel Azzola
DRG-Vorsitzender Axel Azzola

Noch als Jugendlicher kam Azzola nach Deutschland. Nach Abschluss seines Jurastudiums an der Universität Heidelberg mit dem Doktortitel arbeitete er als Assistent beim Karlsruher Bundesverfassungsrichter Martin Draht. Von 1972 und 1998 war Azzola Professor für Öffentliches Recht an der Technischen Universität Darmstadt. Im Herbst 1998 wurde er Staatssekretär im Sozialministerium von Mecklenburg-Vorpommern. Aus Gesundheitsgründen musste er dieses Amt Ende 2000 aufgeben. Seither ist er Pensionär. Dies erlaubte es ihm, sich für ein Amt in der Führung der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Die Kandidatur erfolgte auf Empfehlung des Vorsitzenden der Landesgruppe Berlin der Siebenbürger Sachsen, Johann Schöpf. Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft fand am 19. Juni im Rumänischen Kulturinstitut „Titu Maiorescu“ in Berlin statt.

Stipendien für rumänische Studenten, eine Partnerschaft zwischen dem George-Cosbuc-Gymnasium in Klausenburg und der evangelischen Gesamtschule in Berlin-Neukölln, eine Zeitschrift zu rumänischen Themen, Studienfahrten in verschiedene Regionen Rumäniens, Veranstaltungen zu rumänisch-deutschen Themen – das sind nur einige Projekte, mit denen sich die Berliner Deutsch-Rumänische Gesellschaft seit ihrer Gründung im Jahre 1992 beschäftigt. Ihr Gründungsvater ist der inzwischen verstorbene Herbert Siebold, ehemaliger Deutschlehrer und Leiter der evangelischen Gesamtschule in Berlin-Neukölln.

Gegenwärtig zählt die DRG rund 130 Mitglieder in Deutschland, in Rumänien und in den Nachbarländern Deutschlands. Davon sind etwa 100 Deutsche, die übrigen Rumänen. Vergleichbare Gesellschaften gibt es auch in anderen deutschen Städten, zum Beispiel in Leipzig und in Jena, in Konstanz und in Hamburg. Von allen Gesellschaften seien die Hamburger und die Berliner die mitgliederstärksten, berichtet der junge stellvertretende Vorsitzende Alexander Roth, von Beruf Staatsanwalt in Potsdam.

Eines der bedeutendsten Projekte, das die DRG auf den Weg brachte, ist das Stipendienprogramm. Es ermöglicht rumänischen Studenten – in der Regel sind es Germanisten -, ein Semester an einer der angesehenen Berliner Universitäten zu studieren. In diesem Semester ist Ana Maria Vidrean Stipendiatin der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft. Die junge Frau studiert im vierten Jahr Germanistik an der Babes-Bolyai-Universität in Klausenburg. In Berlin hat sie nicht nur viel hinzugelernt, sondern auch versucht, sich ein Bild davon zu machen, wie Rumänien von den Deutschen gesehen wird.

Ernst Meinhardt


Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.