21. Juli 2003

Rumänien von Aids-Epidemie bedroht

Bukarest. - In Südosteuropa droht in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine verheerende Aids-Epidemie, wenn die betroffenen Länder nicht dringend einschreiten. Das geht aus der neuen Weltbank-Studie „HIV/Aids in Südosteuropa“ hervor, die am 16. Juli in Washington veröffentlicht wurde.
Am stärksten von Aids betroffen seien in Europa zwar Russland und die Ukraine. Der weltweit höchste Anstieg der HIV-Infektionen werde jedoch in Bulgarien, Kroatien und Rumänien verzeichnet. In Rumänien wurden Mitte vergangenen Jahres mehr als 12 500 HIV-Infizierte registriert. Die meisten von ihnen steckten sich zwischen 1988 und 1991 als Kinder durch verseuchte Blutreserven in Krankenhäusern an. Eine explosionsartige Ausbreitung des HIV-Virus droht in Rumänien, wenn diese Generation sexuell aktiv wird.

Das HIV-Virus, das für die Immunschwächekrankheit Aids verantwortlich ist, wurde vor 20 Jahren entdeckt. Allein im vergangenen Jahr starben weltweit über drei Millionen Menschen an Aids. Als größter Seuchenherd gilt nach wie vor der afrikanische Kontinent, doch die neue Weltbankstudie fordert die Balkanstaaten zu sofortigen Präventionsmaßnahmen auf. Ursachen für den rasanten Anstieg seien zudem die hohe Arbeitslosigkeit, weit reichende Armut, schlechte Gesundheitsversorgung, der wachsende Drogenmissbrauch und die Prostitution.

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