15. Mai 2004

Mysterium von Horst Köhlers Herkunft

Das Mysterium von Horst Köhlers Herkunft wird Dr. Ortfried Kotzian in einem Vortrag am 1. Juni, 19.00 Uhr, im Haus der Heimat in Stuttgart lüften.
Am 23. Mai 2004 wird der neue Bundespräsident gewählt. Kandidatin der rot-grünen Regierungsfraktionen ist die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan. Die Unionsparteien und der FDP haben sich auf den früheren Präsidenten des Internationalen Währungsfonds, Horst Köhler, als gemeinsamen Kandidaten geeinigt. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung ist zu erwarten, dass Köhler zum neuen Bundespräsidenten gewählt wird. Seine Biographie gibt vielen Rätsel auf: „Weshalb wurde er als Kind rumänischer (sic!) Eltern nahe der heutigen polnisch-ukrainischen Grenze auf der Flucht geboren? Wie ist er dort hingekommen? Warum verbrachte er einen Teil seiner Kindheit auch in württembergischen Flüchtlingslagern?“.

Das Mysterium von Köhlers Herkunft wird Dr. Ortfried Kotzian, Direktor des Hauses der Deutschen Ostens in München, in einem Vortrag am 1. Juni, 19.00 Uhr, im Haus der Heimat, Schlossstraße 92, in Stuttgart lüften.

Kotzian schrieb am 30. April in einem beachtlichen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

"Wie ist dann die Süddeutsche Zeitung (5. März 2004) zu verstehen, welche darüber berichtete, dass Köhler „als Kind rumäniendeutscher Eltern 1943 auf der Flucht in Polen geboren worden war“? Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am selben Tage, dass er '1943 in dem polnischen Dorf Skierbieszow geboren' sei, 'wohin es seine Eltern, Siebenbürger Sachsen aus Rumänien, in den Kriegswirren verschlagen hatte'. Die Siebenbürger Sachsen richteten daraufhin in ihrem Internetauftritt ein Diskussionsforum ein mit dem Titel: 'Ist unser nächster Bundespräsident ein Siebenbürger'.

Nachdem Horst Köhler im Spiegel auf die Frage 'Waren Ihre Eltern als Volksdeutsche umgesiedelt worden? ' bereits geantwortet hatte: 'Meine Eltern waren, wie es damals hieß, Volksdeutsche aus Bessarabien', kam ein Siebenbürger Sachse als Bundespräsident nicht mehr in Frage, was zu Enttäuschungen im Internet-Diskussionsforum führte.

Ein kleiner Trost sei den Siebenbürger Sachsen vermittelt. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen in Ryschkanowka ging Eduard Köhler mit seiner Frau in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Arbeit ins Burzenland nach Siebenbürgen. Er war dort Vorarbeiter in einem Sägewerk. Aus diesem Grunde sind 1930 und 1933 zwei Geschwister von Horst Köhler in Komandu/Comandau, bei Kronstadt im Penteleugebirge gelegen, geboren. Die Chance, dass Horst Köhler hätte Siebenbürger Sachse (sic!) werden können, bestand zumindest. Doch 1937 war die Familie nach Ryschkanowka zurückgekehrt."

Anmerkung der Redaktion: Horst Köhler wäre auch dann kein Siebenbürger Sachse gewesen, wenn er das Licht der Welt in Siebenbürgen erblickt hätte. Beide Elternteile sind erwiesenermaßen Bessarabiendeutsche.

Artikel über Horst Köhler in der Siebenbürgischen Zeitung Online:

Künftiger Bundespräsident stammt aus Bessarabien

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