30. Juni 2004

Petersberger beim Heimattag 2004 in Dinkelsbühl

Der Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl ist immer etwas ganz Besonderes. Ein Blick auf die ehemalige Reichsstadt an der Wörnitz offenbart, dass sie unseren mittelalterlichen Städten Siebenbürgens sehr ähnlich ist. Für uns ist Dinkelsbühl ein Ort der Begegnung und Pflege unseres Kulturbrauchtums: Sie ist die Brücke zur alten Heimat. Hier stellen wir Siebenbürger Sachsen unsere schönen, bunten Trachten der Welt zur Schau, als Zeichen der Verbundenheit und Zugehörigkeit zu unserer neuen Heimat.
So war es auch in diesem Jahr bei den Petersbergern. Es war wieder einmal ein Freudentag für uns, dank unseres Nachbarvaters, Kurt Sedderz, der wieder gute Überzeugungsarbeit in punkto Heimattag geleistet hat. So waren vorwiegend junge Leute dabei, und erstmals beteiligte sich die Petersberger Blaskapelle am Trachtenumzug.

Die Heimatortsgemeinschaft Petersberg war beim diesjährigen Heimattag mit zahlreichen Trachtenträgern und erstmals mit der Blaskapelle vertreten. Foto: Martin Brenndörfer
Die Heimatortsgemeinschaft Petersberg war beim diesjährigen Heimattag mit zahlreichen Trachtenträgern und erstmals mit der Blaskapelle vertreten. Foto: Martin Brenndörfer

Das macht Hoffnung, nach vorne zu schauen: Unsere Jugend und jung gebliebenen Ehepaare haben sich zu begeisterten Trachtenträgern entwickelt und erschienen recht zahlreich in Dinkelsbühl. Schade, dass viele ältere Petersberger/-innen in diesem Jahre weggeblieben sind und das Ereignis nicht miterleben konnten. Wahrscheinlich liegt das an unserem Nachbarschaftstreffen im nächsten Jahr in Friedrichroda.

Wir denken mit berechtigtem Stolz an die Landsleute, die unsere Vorreiter des Heimattages waren, und danken ihnen. Der eingeschlagene Weg in den Köpfen vieler Landsleute beunruhigt mich jedoch: „Es hat alles keinen Sinn mehr!“, sagen sie. Eben nicht! Wieso sollten wir überliefertes Brauchtum, die Schönheit unserer Trachten und die Tradition, die Jahrhunderte in schweren Bedingungen unser Völkchen gepflegt und zusammengehalten hat, in der heutigen Freiheit aufgeben?

Der Heimattag 2004 in Dinkelsbühl hat bewiesen, dass viele Petersberger anders denken und motiviert sind, in der Tracht zum Heimattag zu kommen. Wir müssen alle unseren persönlichen Beitrag leisten, um die sächsische Gemeinschaft zu erhalten. „Es ist gut, wenn man weiß, wohin man gehört“. Nach dem Trachtenumzug, der von der Bleiche durch die Altstadt führte, saßen alle Petersberger mit ihren Freunden und Bekannten in geselliger Runde vor ihrer Stammwirtschaft „Zum Koppen“. Bei strahlendem Sonnenschein lauschten wir den Klängen der Blaskapelle, wie in alten Zeiten in Petersberg unter den „Linden“. Mit ihrem Platzkonzert erfreuten die Musikanten auch viele Heimattagsgäste und ließen ihre Herzen höher schlagen. Es war diesmal etwas ganz Besonderes!

Herzlichen Dank unserem Kurt Sedderz für die Gesamtorganisation, Horst Jakob und Horst Lurtz für den Auftritt der Musikanten. Ebenso danken wir Hans Martini, der wieder einmal den Dirigentenstab führte, und allen Trachtenträger/-innen und Gästen aus Petersberg. Ich bin stolz, wieder dabei gewesen zu sein. Wir werden an diesen schönen Tag noch lange denken.

Peter Lukesch

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 30. Juni 2004, Seite 23)

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