9. Juli 2004

Hermannstadt präsentiert sich in Landshut

Hermannstadt präsentierte sich Anfang Juli beim Europamarkt und den Partnerschaftstagen in Landshut. Klaus Johannis, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, der kürzlich mit überwältigender Mehrheit zum Oberbürgermeister von Hermannstadt wieder gewählt wurde, nutzte die Teilnahme an den Partnerschaftstagen, um die Siebenbürger Sachsen in Landshut näher kennen zu lernen. Die Landsmannschaft beteiligte sich am Hermannstadt-Stand und verlieh dem Europamarkt eine siebenbürgisch-sächsische Note.
An den Visionen der europäischen Einheit müsse man festhalten, bekräftigte Landshuts Oberbürgermeister Josef Deimer beim Jahresempfang der Stadt am 1. Juli auf der Burg Trausnitz. Unter dem Motto „Landshut - eine europäische Stadt“ verlieh Deimer die Goldene Bürgermedaille an die Oberhäupter der fünf Partnerstädte von Landshut, darunter an Bürgermeister Klaus Johannis aus Hermannstadt. Diese jüngste Partnerschaft Landshuts wurde am 13. April 2002 besiegelt. Der Beziehung zu einer siebenbürgischen Stadt komme im Sinne der europäischen Wiedervereinigung eine große Bedeutung zu, sagte Deimer. Die beiden Städte befänden sich nun in einem Alter, in dem man sich duzen könne, sagte Johannis. Er fügte hinzu, dass Landshut eine europäische Stadt sei und Hermannstadt die Chance habe, bald eine zu werden.

DFDR-Vorsitzender und Bürgermeister Klaus Johannis (Bildmitte) besuchte die Kreisgruppe Landshut gemeinsam mit Gattin Carmen (rechts davon) in Begleitung des Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern, Dr. Bernd Fabritius (3. von rechts). Über den Besuch freuten sich der Kreisgruppenvorsitzende Werner Kloos (2. von rechts) und das Baumstriezelteam.
DFDR-Vorsitzender und Bürgermeister Klaus Johannis (Bildmitte) besuchte die Kreisgruppe Landshut gemeinsam mit Gattin Carmen (rechts davon) in Begleitung des Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern, Dr. Bernd Fabritius (3. von rechts). Über den Besuch freuten sich der Kreisgruppenvorsitzende Werner Kloos (2. von rechts) und das Baumstriezelteam.

Landshut feiert heuer 800-jähriges Jubiläum. Herzog Ludwig I. von Bayern hatte die Stadt 1204 gegründet. Ein ganz besonderer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war der erste Europamarkt am 3. Juli. Mehr als 30 000 Besucher feierten ein ungezwungenes, internationales Fest in der Innenstadt. Italien hatte sich vor der Residenz breit gemacht, gleich neben Frankreich. Schottland und Rumänien hatten ihre Stände vor dem Rathaus aufgeschlagen. Und Österreich residierte vor der Sparkasse. Rund 300 Gäste waren aus den fünf Partnerstädten Schio, Compiègne, Elgin, Hermannstadt und Ried im Innkreis gekommen. Die Partnerstädte präsentierten sich mit kulinarischen und musikalischen Kostproben.

Auch den Markt beschickten die Partnerstädte und holten so einen Tag lang europäisches Lebensgefühl nach Landshut, berichtet die Lokalpresse. An ihren Ständen präsentierten sie nicht nur Informationen über die jeweiligen Regionen, sondern auch Spezialitäten aus ihren Landen. Eine siebenbürgisch-sächsische Note verlieh die landsmannschaftliche Kreisgruppe Landshut dem Europamarkt. So bot die Siebenbürgische Blaskapelle Landshut unter der Leitung von Erwin Arz flotte Märsche vor dem Rathaus und im City Center. Baumstriezel brachten den vielen Besuchern die siebenbürgisch-sächsische Seite Hermannstadts näher. Spezialitäten steuerte auch Hans Fronius bei, der in Landshut eine Metzgerei betreibt. Für den Durst wurden siebenbürgische Weine und Bier geboten. Am gleichen Stand präsentierte der Freundeskreis Landshut – Sibiu/Hermannstadt unter ihrem Vorsitzenden Klaus Wegmann, gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Richter Ortwin Schuster und Karl-Christian Schuller Infos über die Stadt am Zibin und die Siebenbürger Sachsen.

Produziert wurde der Baumstriezel im „Haus der Heimat“ in der Freyung von der Kreisgruppe Landshut der siebenbürgischen Landsmannschaft. Rund 30 Siebenbürger, ein eingespieltes Team der Erwachsenen- und Jugendtanzgruppe Landshut, verarbeiteten 130 kg Teig unter der Regie von Kerstin Arz. Der Grill wurde dort aufgebaut, Teig gewalken und gebacken. Die Herstellung wurde dank Kurt Roth und Hans Binder auf modernste Technik umgestellt. Die beiden hatten einen neuen Baumstriezelgrill gebaut, auf dem gleichzeitig zehn Baumstriezelbäume mit elektrischem Antrieb gebacken werden können. „Dafür sind wir den Herren Roth und Binder sehr dankbar“, erklärte Werner Kloos, Vorsitzender der Kreisgruppe Landshut, gegenüber dieser Zeitung.

Große Freude kam beim Baumstriezelteam auf, als der DFDR-Vorsitzende und Bürgermeister Klaus Johannis sowie der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft, Dr. Bernd Fabritius, im Laufe des Nachmittags die Ausstellungsräume der Kreisgruppe Landshut im „Haus der Heimat“ besuchten. Johannis konnte nicht nur frischem Baumstriezel genießen, sondern demonstrierte auch Volksnähe und zeigte großes Interesse für das Leben der Siebenbürger Sachsen in Bayern. Nach getaner Arbeit ließen die aktiven Mitarbeiter der Kreisgruppe den Samstagabend mit einem Grillfest im „Haus der Heimat“ ausklingen.

Siegbert Bruss

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 15. Juli 2004, Seite 1-2)

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