30. August 2004

Großer Preis der Stadt Waldkraiburg

Am 31. Juli fand das erste Seifenkistenrennen um den „Großen Preis der Stadt Waldkraiburg“ auf dem statt. In verschiedenen Rennklassen konnten sich Schulen, Vereine oder Betriebe an dem Rennen auf dem Volksfestplatz beteiligen. Die Siebenbürger Fußballer aus Waldkraiburg waren auch mit einem Fahrzeug dabei.
Fantasie und Kreativität der Hobbybastler und Fahrzeugbauer war gefragt. Von einer 3 m hohen und 12 m langen Startrampe mussten die Rennboliden eine 120 m lange Strecke so schnell wie möglich ohne eigenen Antrieb zurücklegen. Die Schnellsten erhielten von der Stadt Waldkraiburg gestiftete, schöne Pokale. Unter den originellsten Modellen waren u.a. ein Rennhobel mit eigenem Fahrgeräusch aus einer eingebauten Anlage, ein überdimensionaler Kinderwagen – die Insassen alle mit Windeln ausgestattet (Familien- und Müttertreff), Silberpfeile und Silberkeile, aber auch eine „Wolke sieben“ mit eigenem Brems(regen)schirm der Siebenbürger Sachsen. Christian Kartmann und Arthur Baricz, zwei junge Landsleute, hatten in über vierzig Arbeitsstunden wochenlang an ihrem Gefährt gebastelt. Roland und Alfred Paul hatten spezielles Material, insbesondere für die Lenkung, besorgt. Äußerlich gänzlich mit Watte überzogen, sah das Gefährt wirklich aus wie eine Wolke. Das Team nannte sich „Free Heaven“, aber die beiden unterhaltsamen Moderatoren Harald Jungbauer, 2. Bürgermeister der Stadt, und Uli Lode, ehemaliger Landtagsabgeordneter, nannten das Siebenbürger Fahrzeug „Wolke sieben“, vermutlich in Anlehnung an Siebenbürgen. Eine gelungene Erstveranstaltung in Waldkraiburg, bei der es einmal nicht um Kommerz und Profit ging, sondern schlicht um Frohsinn und Gaudi. Nächstes Jahr soll es eine Neuauflage geben.

Zu dem Spektakel auf der Rennpiste gesellte sich noch ein einmaliges Naturereignis. Während des Rennens wehte ein Wind aus heiterem, blauen Himmel plötzlich etliche Sonnenschirme und ein größeres Zelt um. Erst nach ein paar Minuten wurde klar, dass es nicht nur ein Wind, sondern eine Miniwindhose war, mit nur 2 bis 3 m Durchmesser, die sich entlang der Rennpiste bewegte und alles mitnahm, was nicht niet- und nagelfest war. Sogar die elektronische Zeitmessanlage hob diese Windhose, deren Säule Hunderte von Metern in den Himmel ragte, ein paar Zentimeter vom Boden ab.

Herbert Liess

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