20. September 2004

Jugend bereitet Tanzwettbewerb und Jungsachsentag vor

Zwei große Jugendveranstaltungen werfen ihren Schatten voraus. Der 13. Volkstanzwettbewerb der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) am 23. Oktober in Mirskofen bei Landshut und der für den 24. Oktober in Landshut einberufene siebente Jungsachsentag waren die beiden zentralen Themen der zweiten Arbeitstagung der SJD-Bundesjugendleitung am 10. und 11. September in Mosbach bei Heilbronn.
Bundesjugendleiter Rainer Lehni hob die herausragende Bedeutung dieser bevorstehenden Veranstaltungen hervor. Der Volkstanzwettbewerb der SJD ist die größte eigenständige Veranstaltung der Jugendorganisation der Landsmannschaft. Er bietet den Tanzgruppen die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Eine Jury wird die tänzerische Leistung der Gruppen und die von ihnen getragenen Trachten bewerten. Die Trachtenpflege und der gewissenhafte Umgang mit der überlieferten Tracht stehen im Vordergrund. Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet lernen sich dabei näher kennen und erleben siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft. Der Wettbewerb dient zugleich der Darstellung der Siebenbürger Sachsen in der Öffentlichkeit, zumal Vertreter der gastgebenden Stadt bzw. Region als Ehrengäste eingeladen sind und dies auch in den Medien gebührende Erwähnung finden wird.

Am Jungsachsentag, dem obersten Organ der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland, werden wichtige inhaltliche und organisatorische Weichen für die Jugendarbeit gestellt. Hier werden die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre und Vorhaben der nächsten Jahre erörtert. Zudem wird eine neue Bundesjugendleitung gewählt. Als Mitglieder gehören dem Jungsachsentag die Bundesjugendleitung, die Vertreter der Landesgruppen sowie der Jugend- und Tanzgruppe an. Teilnahmeberechtigt sind ferner die Mitglieder des Bundesvorstandes der Landsmannschaft und jedes Mitglied der SJD.

Die Tagesordnung des Jungsachsentages sieht folgende Punkte vor:
1. Beschluss über die Tagesordnung, Grußworte;
2. Tätigkeitsbericht des Bundesjugendleiters;
3. Kassenbericht des Schatzmeisters;
4. Aussprache;
5. Entlastung der Bundesjugendleitung;
6. Beschlussfassung über Anträge;
7. Änderung der Jugendordnung und Geschäftsordnung der SJD;
8. Wahl eines Wahlpräsidiums;
9. Wahl des Bundesjugendleiters und seiner Stellvertreter;
10. Wahl des Kassenwartes und des Schriftführers;
11. Wahl weiterer Amtsträger;
12. Abschlusswort des neuen Bundesjugendleiters.

Die Bundesjugendleitung erhofft sich eine zahlreiche Beteiligung am Jungsachsentag verbunden mit einem erfolgreichen Ablauf der Veranstaltung.

Bundesjugendleiter Rainer Lehni berichtete über die diesjährigen Tätigkeiten der SJD, die allesamt erfolgreich verlaufen seien. Neben dem Vorbereitungsseminar im März in Heidenheim für das Gemeinsame Tanzen am Heimattag in Dinkelsbühl, an dem Vertreter von insgesamt 23 Tanzgruppen teilnahmen, wurde von Seiten der Bundesjugendleitung in Zusammenarbeit mit der Adonis-Gruppe der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins (DAV) im Juni ein Kletterwochenende im Donautal in Hausen im Tal abgehalten. Die 30 jugendlichen Teilnehmer waren von der Veranstaltung begeistert. Unter dem Motto „Sonne, See und Segel“ veranstaltete die Bundesjugendleitung im Juli eine Segeltour auf dem Ijsselmer in Holland, bei der insgesamt 34 Jugendliche mit von der Partie waren.

Den alljährlichen Höhepunkt stellte der Heimattag in Dinkelsbühl dar, an dem die SJD abermals mehrere Programmpunkte aktiv mitgestaltete. Besonders zu erwähnen sind das Kinder- und Jugendprogramm unter dem Motto „Unser Nachwuchs stellt sich vor“ sowie die Volkstanzveranstaltung „Jung und voller Schwung“, in deren Rahmen die Tanzgruppen vor der Schranne und am Altrathausplatz auftraten, gefolgt vom anschließenden Aufmarsch der Trachtenpaare und dem Gemeinsamen Tanzen vor der Schranne. Der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis ging diesmal an die Siebenbürgisch-Sächsische Bruder- und Schwesternschaft Setterich in Anerkennung ihres 50-jährigen Wirkens zur Pflege und zum Erhalt siebenbürgisch-sächsischer Kultur in Deutschland. Zudem brachte sich die Jugend bei der Eröffnungsveranstaltung, den Fürbitten im Gottesdienst, dem Fackelumzug mit anschließender Feierstunde an der Gedenkstätte sowie der Podiumsdiskussion ein. Mit einer Vielzahl an Helfern gewährleistete sie einen reibungslosen Ablauf auf dem Zeltplatz, beim Fußballturnier, dem Verkaufsstand am Sportplatz, dem Infostand, beim Abzeichenverkauf und Ordnungsdienst.

Ulrike Hopprich vom Förderationsreferat der SJD berichtete über die kürzlich unter www.siebenbuergeR.de online gegangene Jugendaustauschplattform unter dem Motto: „Aus siebenbürgischen Familien – in siebenbürgische Familien“. Der Jugendaustausch der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen ist eine Kontaktbörse für Jugendliche und Gastfamilien bzw. Gasteltern siebenbürgisch-sächsischer Herkunft. Teilnahmebedingung ist entweder die eigene Mitgliedschaft oder die Mitgliedschaft der Eltern des Jugendlichen in einer siebenbürgisch-sächsischen Landsmannschaft oder im Siebenbürgenforum. Auf diesem Wege soll ein Ferienplatz oder eine Unterkunft für ein Auslandspraktikum bei einer Familie in einem der „Föderationsländer“ der Siebenbürger Sachsen in Kanada, Österreich, Rumänien und Deutschland ermöglicht werden. Der Austausch von Familie zu Familie ist eine ausgezeichnete, zudem preiswerte Möglichkeit für Jugendliche, ein fremdes Land, seine Sprache und seine Bewohner kennen zu lernen. Die beteiligten Familien vereinbaren die Austauschtermine individuell und übernehmen die gleiche Verantwortung für ihren Gast wie für ihr eigenes Kind. Die TeilnehmerInnen lernen dabei das Leben in siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaften und die entsprechenden Länder in all ihren kennen.

Sehr interessante Berichte aus den SJD-Landesgruppen legten die einzelnen Landesjugendleitungen vor. Diese sorgen für die Koordination auf Landesebene und bilden das wichtige Bindeglied zwischen der Basis und der Bundesebene.

Ein weiteres wichtiges Sitzungsthema war die SJD-Mitgliedschaft und die damit verbundene verstärkte Mitgliederwerbung. Derzeit gehören 87 eingetragene Mitglieder der SJD an. Hinzu kommen die über 50 Jugend- und Tanzgruppen, die man bundesweit vertritt. Nach eingetragenen Mitgliedern gerechnet sind Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zurzeit die mitgliederstärksten Landesgruppen. Im Vergleich zum Stand bei der ersten Arbeitstagung der Bundesjugendleitung im Februar 2004 mit 44 Mitgliedern ist dies ein Zuwachs von 100 Prozent innerhalb eines halben Jahres! Die aktive Mitgliederwerbung bleibt ein wichtiges Aufgabenfeld in der Jugendarbeit der Bundesjugendleitung.

Die konstituierende Sitzung der neuen Bundesjugendleitung der SJD wird vom 28. bis 30. Januar 2005 voraussichtlich in Heidenheim stattfinden.

Inge Erika Knoll

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