25. September 2004

Jugend "restauriert" Kirchenburg Trappold

Trappold - Vom 13.-29. September fand auf der Kirchenburg Trappold ein Sommer-Workcamp rumänischer Schüler, die Deutsch in der Schule lernen, statt.
Unter dem Motto "Engel auf der Burg – Mitmachen ist alles" beschäftigten sich die jugendlichen Amateure mit einfachen Restaurationsarbeiten (Freilegen von überwucherten Steinwegen und –mauern), brachten das Kircheninnere auf Hochglanz und betätigten sich schon nach kurzer Zeit auch als fachkundige Burg- und Kirchenführer. Ein vielseitiges Freizeitprogramm (Theater- und Geschichtsworkshop, Ausflüge nach Schäßburg und Hermannstadt, Wanderungen) brachte den Ausgleich zur "harten Arbeit". Die Jugendlichen, die überwiegend aus dem Banat und der Moldau kamen, hatten die Gelegenheit, eine ihnen weitgehend fremde Kultur, die siebenbürgisch-sächsische, kennen zu lernen, und sich in Gesprächen mit ausgewanderten Siebenbürger Sachsen über ein vielen wenig bekanntes Kapitel der neueren rumänischen Geschichte zu informieren. Zugleich konnten sie die Chancen und Probleme multikultureller Gemeinschaften hautnah erfahren – in Trappold leben neben Rumänen noch Ungarn und Roma sowie, in den Sommermonaten, ausgewanderte Siebenbürger Sachsen – und Kontakt zu Reisenden aus ganz Europa aufnehmen, die inzwischen vermehrt Trappold aufsuchen. Ob es im nächsten Jahr, wie von den Teilnehmern gewünscht, eine Neuauflage des Workcamps geben wird, ist noch nicht sicher, aber die Organisatoren – der Berliner Corona-Verein, der sich seit Anfang dieses Jahres um die Kirchenburg kümmert, sowie das Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, das einen Großteil der Finanzierung übernahm – sind mit den praktischen wie ideellen Ergebnissen mehr als zufrieden. Mit ihrem Engagement und ihrer Offenheit setzten die Jugendlichen ein Zeichen der Hoffnung für die vom Verfall bedrohte Kirchenburg.

Sebastian F. Bethge, Corona-Verein, Trappold
Dagmar Mazur, Fachschaftsberaterin, Hermannstadt

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