11. Oktober 2004

Neue Mitglieder in Bayern gewinnen

Die Mitgliederwerbung und vor allem die Einbeziehung der jungen Generation in die landsmannschaftliche Arbeit sind prioritäre Aufgaben der kommenden Jahre. Dies stellte der Geschäftsführende Vorstand des Landesverbandes Bayern in seiner konstituierenden Sitzung am 1. Oktober in der Geschäftsstelle in München fest. Unter der Tagungsleitung von Dr. Bernd B. Fabritius, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern und stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, wurden zudem Jugend- und Kulturprojekte geplant.
Der Jugendarbeit misst der Landesverband eine hohe Bedeutung bei. So wurde auf der Hauptversammlung am 17./18. Juli 2004 in Kempten nicht nur ein neuer, verjüngter Vorstand, sondern auch ein Jugendbeirat, bestehend aus Ute Schuller, Frank Krestel und Andreas Roth, gewählt. Kinderreferentin ist Franziska Schöpp.

Eine lebhafte Diskussion kam bei der konstituierenden Sitzung durch einen Vortrag von Rainer Lehni, Bundesjugendleiter der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) und stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, zustande. Lehni berichtete als Gastreferent über Ziele und Strukturen der SJD, deren Gruppierungen sowohl der SJD als auch den jeweiligen Kreisgruppen angehören. Ein neues Mitgliederkonzept hatte der Jungsachsentag vor drei Jahren verabschiedet. Die Mitgliedschaft in der SJD soll die Selbstverantwortung der Jugendlichen stärken, SJD-Mitglieder können beispielsweise Vergünstigungen bei Jugendaktivitäten in Anspruch nehmen. Rund 100 Mitglieder sind bisher der Nachwuchsorganisation der Landsmannschaft beigetreten. Lehni warnte vor zu optimistischen Erwartungen, denn „Mitgliederwerbung ist ein langwieriger Prozess, der kontinuierlich betrieben werden muss, und zwar von allen, ob jung oder alt“. Mehrere Teilnehmer gaben in der anschließenden Diskussion zu bedenken, dass die Beiträge eine zu hohe Eintrittshürde für potentielle Mitglieder sein könnten. Parallel zu den Bemühungen der SJD, mehr Mitglieder zu gewinnen, werden alle Kreisgruppen in Bayern aufgerufen, Jugendreferenten (Ansprechpartner) zu ernennen und die Jugendlichen in ihrem Einzugsbereich adressenmäßig zu erfassen. Die erwähnten Ansprechpartner sind bis zum 31. Oktober 2004 der Landesgeschäftsstelle in München zu melden, da in Kürze eine Tagung der Jugendreferenten in Bayern geplant ist.

Den Kindern und Jugendlichen will der Landesverband Bayern im kommenden Jahr gleich mehrere Freizeiten und Seminare anbieten. Die Kinderreferentin Franziska Schöpp bot mehrere Projekte zur Einbindung der Kinder in die Aktivitäten der Landesgruppe an, und Doris Hutter, stellvertretende Bundesvorsitzende und Kulturreferentin der Landesgruppe, stellte ein Seminar für Kinder und Jugendliche vor. Ehemalige Russlanddeportierte sollten befragt und die besten Materialien in Sketchen aufgeführt werden. Hutter berichtete über ein Seminar, das unter dem Titel „Abenteuer Jugend in Siebenbürgen“ kürzlich in Gundelsheim abgehalten wurde. Junge Leute filmten dabei Senioren aus dem Altenheim, um Spiele und Schulgeschichten aus Siebenbürgen vor dem Vergessen zu bewahren. Eine Kinderecke in der Siebenbürgischen Zeitung will Franziska Schöpp künftig betreuen.

Ein Höhepunkt des kulturellen Lebens in diesem Herbst waren die Siebenbürgisch-Sächsische Kulturtage in Nürnberg, die hervorragend von der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen mit organisiert wurden. Bernd Fabritius regte des Weiteren „Kulturabende“ an, die regelmäßig vom Landesverband Bayern veranstaltet werden und niveauvolle Darbietungen siebenbürgisch-sächsischer Gruppen und Interpreten beinhalten sollen.

Dem schleichenden Mitgliederschwund versucht der Landesverband unter anderem durch einen „Strukturausschuss“ entgegenzuwirken. Der Vorsitzende des Ausschusses und stellvertretende Landesvorsitzende, Johann Schuller, berichtete über eine Umfrage, die unter den Kreisgruppen gestartet wurde. Wie bei der Hauptversammlung in Kempten beschlossen, soll auch die Zusammenarbeit mit den Heimatortsgemeinschaften intensiviert werden. Letztere werden als gleichwertige Partner betrachtet und sollen stärker in die Kreisgruppenaktivitäten eingebunden und zu Veranstaltungen eingeladen werden.

Die in Kempten beschlossene Änderung des Namens in „Landesverband Bayern“ sei wirksam geworden, nachdem der geschäftsführende Bundesvorstand der Landsmannschaft diesen Beschluss im Juli 2004 einstimmig bestätigt habe, berichtete der Landesvorsitzende Bernd Fabritius.

Siegbert Bruss

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2004, Seite 5)

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.