29. Oktober 2004

Rumänientournee der Siebenbürger Blasmusik Stuttgart

Es sollte eine Urlaubsreise der Siebenbürger Blaskapelle Stuttgart e.V. in die alte Heimat werden. Dass eine Blaskapelle bei so einer Gelegenheit auch ihre Instrumente mitnimmt, mag als selbstverständlich gelten. Aber bitte keinen Stress, höchstens fünf Auftritte. In diesem Rahmen sollten sich die Planungen bewegen. Der Vereinsvorsitzende Walther Wagner berichtet.
Am frühen Morgen des 4. August fuhren wir aus Ludwigsburg los und hatten rund zehn Auftritte vor Augen. Als wir am 17. August in Mediasch die Heimreise antraten, stellten wir fest, dass unsere Instrumente 16-mal in Anspruch genommen wurden - einmal nur für eine Probe.

Die Siebenbürger Blasmusik Stuttgart mit Bürgermeister Marius Ursaciuc vor dem Best Western Hotel Bucovina in Gura Humorului.
Die Siebenbürger Blasmusik Stuttgart mit Bürgermeister Marius Ursaciuc vor dem Best Western Hotel Bucovina in Gura Humorului.

An dieser Stelle sollen nun nicht alle unsere Auftritte detailliert geschildert werden. Interessant sind vielmehr die allgemeinen Eindrücke, die wir mitgebracht haben. Wer im Vorfeld allzu große Hoffnungen an so eine Rumänienreise geknüpft hatte, dem war sicher auch manche Enttäuschung beschert. Wer sich hingegen hat überraschen lassen, der konnte oft Grund zur Begeisterung haben. So gesehen war unser Besuch in Gura Humorului das einmalige Erlebnis auf unserer Reise. Vom Demokratischen Forum der Deutschen im eigenen Haus mit einem köstlichen Abendessen und dazu einem wohlklingenden kleinen Chor empfangen zu werden, das übertraf in hohem Maße unsere Erwartungen. Unser Platzkonzert am nächsten Tag haben wir gerne auf zweieinhalb Stunden erweitert und der Dank blieb nicht aus. Drei Stunden danach saß ein großer Teil des Publikums immer noch an den Tischen vor dem „Best Western Hotel Bucovina“, während wir drinnen ein Abendessen genießen durften, zu dem der Bürgermeister und das Haus eingeladen hatten. Die Begrüßung des Restaurantchefs: „Den Dienst, den Sie uns mit ihrem Auftritt erwiesen haben, können wir mit diesem Essen nicht begleichen.“

Im Grunde genommen war jeder unserer Auftritte ein Ereignis für sich. Von Höhepunkten kann nur schwer gesprochen werden, da die Umstände und Voraussetzungen, die zum Zustandekommen der einzelnen Termine geführt haben, nicht vergleichbar sind. Eines haben aber alle gemeinsam: „Ir het jo noch mie spilen kennen.“ Das zu hören, tut gut. Ob unsere Auftritte kürzer oder länger waren, ein dankbares Publikum gab es immer. Wir boten Platzkonzerte im Alten- und Pflegeheim „Dr. Carl Wolff“ in Hermannstadt, in Michelsberg, Trappold, Mediasch, Neustadt und Keisd, nahmen an Gottesdiensten in Alzen, Mediasch, Trappold und Neustadt teil und durften unsere Unterhaltungsmusik bei Begegnungen in Alzen, Trappold, Schaas und Kleinschelken anbieten. Besonders erfreut waren wir über das Zustandekommen eines gemeinsamen Konzertes mit der Burzenländer Blasmusik in Zeiden mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. Weitere Informationen und Bilder gibt es auf den Internetauftritten der Heimatortsgemeinschaften (z.B. www.trappold.de).

Über das elfte Kleinschelker Treffen war in dieser Zeitung wiederholt zu lesen. Wer dabei sein durfte, muss unweigerlich zur Erkenntnis kommen, dass die Geschichte der Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen noch lange nicht zu Ende geht. Ein allemal nachahmenswertes Beispiel. Zum Schluss möchte ich allen, die uns eingeladen, empfangen und bewirtet haben, auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön im Namen der Stuttgarter Reisegesellschaft aussprechen.

Walther Wagner, 1. Vorsitzender der Siebenbürger Blasmusik Stuttgart

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