29. November 2004

Ehrenkreuz für Eginald Schlattner

Der siebenbürgische Schrifsteller Eginald Schlattner wurde vom Bundespräsidenten der Republik Österreich mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse ausgezeichnet.
Die Ordensverleihung wird voraussichtlich im Dezember im Bischofspalais in Hermannstadt vorgenommen, so der Vorschlag des österreichischen Botschafters in Bukarest, Christian Zeileissen. Damit ist der Rothberger Seelsorger der erste Siebenbüger Sachse aus der angestammten Heimat, dem diese hohe Auszeichnung Österreichs zugesprochen wird. Der Geehrte ist besonders angetan von der Tatsache, dass die Auszeichnung „aus dem Land kommt, zu dem Siebenbürgen eine besondere historische Bindung hat“. Die ersten beiden Romane Schlattners sind bekanntlich im Wiener Zsolnay-Verlag erschienen.

Schlattner nahm Anfang November gemeinsam mit anderen Autoren aus Rumänien an der Veranstaltung "Literatur im Herbst" im "Literarischen Quartier" der "Alten Schmiede" teil. Der Kurator der Veranstaltung, Jan Koneffke, hatte mit den Teilnehmern der Wiener rumänischen Literaturtage vorab ein Medientreffen in Bukarest veranstaltet. Vertreter von namhaften Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie Printmedien aus der Alpenrepublik hatten somit Gelegenheit, mit diesen Literaten zu sprechen. "Ein wahres Medienereignis", so Schlattner.

An der Pariser Sorbonne wurde indes eine Magisterarbeit zum Thema "Eginalds Leidensweg in dem Roman ‚Rote Handschuhe' von Eginald Schlattner" vorgelegt. Für diese durchaus "nicht emotional geladene Sicht" erhielt der Autor, Adrian Craciun, den Magistertitel mit Höchstnoten.

Im Oktober wurde die polnische Übersetzung des Romans "Rote Handschuhe" auf der Krakauer Buchmesse vorgestellt. Gleich zu Jahresbeginn 2005 wird auch die rumänische Fassung von "Rote Handschuhe" erscheinen, gezeichnet von Nora Iuga, die auch die rumänische Ausgabe des ersten Schlattner-Romans "Der geköpfte Hahn" betreute. Dieser Roman soll demnächst verfilmt werden. Zudem schlugen zwei Fachleute aus Deutschland jüngst dem Autor vor, den Roman zu dramatisieren. 2007, wenn Hermannstadt neben Luxemburg die europäische Kulturhauptstadt sein wird, könnte die Uraufführung des Theaterstücks stattfinden. "Allerdings in zwei gesonderten Teilen", so der Wunsch von Eginald Schlattner.

Martin Ohnweiler

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