Der Film, erstmalig öffentlich gezeigt, beschäftigt sich mit einem heiklen Thema, und zwar einem ganz besonderen Truppenteil der Wehrmacht; z.b.V. steht für „zur besonderen Verwendung“. „Die Brandenburger“ nannte sich eine militärische Einheit, die für Einsätze hinter den feindlichen Linien gedacht und ausgebildet war und dementsprechend eingesetzt wurde. Anhand von Dokumenten, autentischem Filmmaterial und Aussagen von ehemaligen „Brandenburgern“, zeigt der sehr gut recherchierte Film einerseits die Mentalität und Sichtweise der Kriegsjahre und andererseits die Aussagen bzw. Stellungnahmen dieser Zeitzeugen aus heutiger Sicht, also nach mehreren Jahrzehnten.

Der Beweggrund des Vorstandes der Kreisgruppe, den Film zu zeigen, war die Tatsache, dass auch Siebenbürger Sachsen Mitglieder dieser Truppengattung waren. Neben einer gründlichen militärischen Ausbildung waren Fremdsprachenkenntnisse sowie Wissen über das jeweilige Einsatzgebiet ausschlaggebend. Eigenschaften, die einige unserer Landsleute wohl besaßen. Sehr aufschlussreich waren die Aussagen eines Zeitzeugen, der als Gründe für sein Mitmachen Tatendrang, jugendliche Abenteuerlust, Überzeugung, das Richtige zu tun, und den starken Einfluss der Propaganda angab.

Die anschließenden Diskussionen zeigten, dass diese Facette des Krieges den Anwesenden nahezu unbekannt war. Betont wurde auch der informative Charakter des Filmes, der die Komplexität und Grausamkeit des Krieges deutlich unterstreicht, ohne aber in das Oberlehrerhafte zu verfallen. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass sich schon aufgrund der Ankündigung der Veranstaltung in unserer Zeitung weitere „Brandenburger“ bei Günter Czernetzky gemeldet haben.

Otto Deppner

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 4 vom 15. März 2005, Seite 16)