21. Juli 2005

Rumänien von Hochwasser heimgesucht

Rumänien wurde in diesem Jahr schon von der dritten Flut heimgesucht. Die Überschwemmungen trafen im April das Flachland im Banat - sie galten für den Südwesten als die schlimmsten der letzten 500 Jahre. Anfang Juli waren vor allem die Kreise Teleorman, Olt u.a. in Muntenien betroffen, und mehrere Menschen kamen in den Fluten ums Leben. Mitte Juli trafen verheerende Überschwemmungen nun über 600 Ortschaften aus 31 Kreisen.
Die schlimmsten Fälle wurden in den Kreisen Bacau, Braila, Galatz und Vrancea in der Moldau, Arges und Valcea in Muntenien sowie Alba in Siebenbürgen gemeldet. 23 Menschen verloren dabei ihr Leben. Es wurden über 15 000 Häuser überschwemmt, davon 2364 zerstört. Wie die Rumänische Botschaft in Berlin mitteilt, wurden über 94 000 Hektar Ackerland und über 16 700 Bauernhöfe überflutet. Über 10 500 Menschen mussten evakuiert werden. Der Fluss Siret war plötzlich um das 20fache angeschwollen. Der Verkehr war auf vielen Verbindungsstraßen zwischen der Moldau und dem Süden des Landes und Siebenbürgen unterbrochen. Eine zentrale Sammel- und Verteilungsstelle für die Hilfsgüter wurde am Flughafen im Bacau eingerichtet. Nach Schätzungen rumänischer Medien könnte der Sachschaden bei mehr als einer Milliarde Euro liegen. Die rumänischen Behörden haben Evakuierungs- und die Erste-Hilfe-Maßnahmen getroffen, versorgen die betroffenen Familien mit Lebensmitteln und Materialien, zum Teil aus den Staatsreserven. Bukarest will zudem Finanzmittel bei der EU und Weltbank beantragen. Zahlreiche Hilfsorganisationen, auch in Deutschland und Österreich, versuchen die Folgen der Katastrophe zu lindern.

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