2. September 2005

Siebenbürger auf Dolomiten-Tour

Nach einer herrlichen Fahrt durchs Grödner Tal trafen sich mehrere Mitglieder der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins (Heinz und Gudrune Paulini, Emma Maurer, Edith Schnabel, Grete Kraus, Renate Schuster, Michael Kraus, Horst Schwarz, Dieter Arz, Michael Herter) uns zu einer von Sigrid Mitterer organisierten Dolomiten-Tour vom 28. bis 31. Juli am Grödner Joch (2 137 m).
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir zu unserem ersten Aufstieg zum Rifugio Pisciadu (2 587 m). Auf dem Wanderweg bis zum Einstieg in den Pisciadu Klettersteig ergötzten sich unsere Augen an der bezaubernden Aussicht ins Grödner Tal und auf das Sella Plateau. Wir bewunderten besonders die in voller Blüte stehenden Alpenrosen. In gewaltiger Höhe in einem Felsspalt erspähten wir eine Hängebrücke und Heinz wusste: "Wenn wir die überquert haben, ist unser Ziel nicht mehr weit." Voller Tatendrang rüsteten wir uns am Einstieg zu einem grandiosen Klettersteig, nicht bevor jeder den TÜV (Grete) passierte. Besonders faszinierend waren die vielen Griffe und Tritte genau an den richtigen Stellen, um ein Stückchen höher und weiter zu kommen. Es war schon ein erhabenes Gefühl, nach einigen schwierigen Passagen vor dieser Hängebrücke zu stehen. Wir passierten sie und wanderten auf dem Plateau den steinigen Weg bis zur Pisciadu Hütte. Der See neben der Hütte glänzte in der Abendsonne, die Alpendohlen durchbrachen die Abendstille mit ihrem Geschrei. Wir genossen einen herrlichen Sonnenuntergang.

Nach einem guten Hüttenfrühstück machten wir uns am zweiten Tag fröhlich auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Pisciadu Gipfel (2 985 m). Das Wetter war auf unserer Seite und wir erreichten nach einer Stunde das Gipfelkreuz. Die Aussicht war unbeschreiblich schön. Weiter ging es dann übers Sella Plateau, über felsigen und steinigen Weg zunächst zur Boe Hütte (2 871 m). Die höchste Erhebung des Sella Stockes, der Piz Boe (3 152 m), war in Sicht. Schon gegen 15 Uhr erreichten wir die gemütliche Gipfelhütte Capanna Fassa auf dem Piz Boe und waren erstaunt über die gute Ausstattung und Führung des Hauses. Glückwünsche gingen an Emma und Renate, die ihren ersten Dreitausender geschafft hatten!

Am nächsten Morgen begann eine interessante Gratwanderung zur Eisseespitze (3 009 m), mit herrlichem Blick auf den Eissee und den Marmolada-Gletscher. Unterwegs in felsigem Gelände konnten wir zwei äsende Steinböcke beobachten. Über den Lichtenfelser Steig erreichten wir die Franz-Kostner-Hütte (2 541 m). Welch ein Luxus, es gab eine kalte Dusche und warmes Wasser am Waschbecken! Kurze Zeit später machte sich ein Teil der Gruppe auf zum anspruchsvollen Südwand-Klettersteig des Boeseekofel. Auf dem Piz da Lech oder auch Boeseekofel (2 910 m) wartete der andere Teil der Gruppe schon. Sie nahmen den Wanderweg hoch. Super! Ein Adonis-Aufkleber schmückte schon das Gipfelkreuz. Gemeinsam erreichten wir nach einem angenehmen Abstieg wieder die Kostner-Hütte. Nach einem hervorragenden Frühstück ging es anderentags im Nebel los. Über die großen Geröllterrassen der Sellagruppe erreichten wir nach dreieinhalb Stunden das Pordoi Joch (2 242 m). Zwei Taxis brachten uns zurück zum Grödner Joch zu den Autos. Nach dem Abschlussessen waren vier erlebnisreiche, wundervolle Tage leider schon vorbei. Es war eine hervorragend organisierte und wunderschöne Tour. Vielen Dank im Namen aller Teilnehmer an Sigi. Wir kommen nächstes Jahr wieder!

Renate Schuster

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