30. Oktober 2005

In Stuttgart: Begegnungen mit George Enescu und Carmen Sylva

Zum Thema „Begegnungen, die Wunder wirken: George Enescu und Carmen Sylva“ hält Professor Violeta Dinescu am 3. November, 19.00 Uhr, im Großen Saal des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg, Schlossstraße 92, in Stuttgart einen Vortrag mit zahlreichen Musikbeispielen. Die in Bukarest geborene Referentin gehört zu den bedeutendsten Komponistinnen ihrer Generation. Seit 1996 ist sie Kompositionsprofessorin an der Universität Oldenburg.
Für die Musik und das Musikleben seiner Heimat Rumänien war George Enescu (1881-1955) die Zentralfigur schlechthin: Enescu war ein kultureller Botschafter seines Landes und konzertierte als Geiger und Pianist auf allen großen Podien der Welt. Als Komponist, Schüler von Jules Massenet und Gabriel Fauré in Paris entwickelte er nach dem Vorbild von Franz Liszt unter Zuhilfenahme der musikalischen Folklore seines Volkes einen rumänischen Nationalstil in der Musik, von dem zahlreiche Werke, darunter zwei Rumänische Rhapsodien sowie drei (neuerdings wieder entdeckte) Sinfonien, Zeugnis ablegen. Daneben kümmerte er sich um die Ausbildung junger Nachwuchsmusiker, darunter Yehudi Menuhin.

Prinzessin Elisabeth (1843-1916) zu Wied kam 1869 nach ihrer Eheschließung mit Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, seit 1865 Fürst der Donaufürstentümer Walachei und Moldau, nach Rumänien. 1881 wurde sie als Elisabeth I. Königin von Rumänien. Als Landesmutter setzte sie sich für die Verbesserung der sozialen Verhältnisse und die Förderung von Kultur und Bildung ein. Unter ihrem Pseudonym „Carmen Sylva“ machte sich die Königin als Verfasserin von lyrischen und dramatischen Dichtungen sowie Erzählungen, ferner als Übersetzerin aus dem Rumänischen einen Namen. Carmen Sylva war aber auch dafür bekannt, dass sie ein Herz für Künstler hatte, dass sie Dichter, reisende Virtuosen und junge Musiker im königlichen Palast zu Bukarest um sich sammelte, darunter auch George Enescu. Dessen musikalische Laufbahn lag ihr besonders am Herzen, wofür sich Enescu mit der Vertonung zahlreicher ihrer Gedichte bedankte.

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