"Das vierzigjährige Hochzeitsjubiläum wird ‚Rubinhochzeit' genannt, weil die in vierzig Jahren geläuterte Liebe wie ein Rubin strahlt. Wenn ein Verein so lange besteht und von 15 auf 1000 Mitglieder ansteigt, dann muss da etwas sein, was diesem Verein die Ausstrahlung gibt... Gemäß der Redewendung ‚Feste soll man feiern, wie sie fallen' möchten wir dieses Jubiläum begehen, vor allem weil wir heute noch Zeitzeugen aus der Gründerzeit haben. Wir wünschen, dass sie uns auch in zehn Jahren noch erhalten bleiben", sagte Christa Andree, Vorsitzende der Kreisgruppe Heilbronn, bei ihrer Begrüßung.

Die Jugendtanzgruppe Heilbronn gestaltete die große Jubiläumsfeier mit schwungvollen Tänzen mit. Foto: Wolfgang Lechner

Zahlreiche Ehrengäste feierten mit der Kreisgruppe mit: Harry Mergel, Bürgermeister der Stadt Heilbronn und RA Alexander Throm, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat; Friederike Wilhelm (Bündnis 90/Die Grünen) seitens des Landkreises; Harald Wissmann, Vorsitzender des BdV Heilbronn; Richard Siemiatkowski-Werner von der Diakonie Heilbronn; Christian Horn, geschäftsführender Pfarrer i.R. und Karl-Werner Weißbeck, neuer geschäftsführender Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Böckingen; Richard Löw, Ehrenvorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft; Landesvorsitzender Alfred Mrass sowie verdienstvolle Mitglieder der Kreisgruppe Heilbronn: der Ehrenvorsitzende und einer der Gründungsväter Erwin Etter, der Ehrenvorsitzende und langjährige Vorsitzende Ernst Schmidts, die ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Georg Bretz, Erwin Rheindt und Johann Schuster.

Seitens der Jugendtanzgruppe Heilbronn standen Rainer Lehni, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft und Bundesjugendleiter der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD); Hartmut Liebscher, Vorsitzender der DJO Baden-Württemberg, Richard Siemitakowski-Werner, Mitbegründer der Tanzgruppe, sowie die ehemaligen Tanzgruppenleiter Inge Maria Rether, Norbert Eitel und Astrid Breitling auf der Ehrengästeliste.

Die Siebenbürger Sachsen in Heilbronn und Umgebung zeigen durch ihre vielseitigen Aktivitäten, dass traditionelles Gemeinschaftsleben auch unter geänderten Sozial- und Siedlungsbedingungen gepflegt werden kann. Dies stellten die Redner in ihren Grußworten fest. In Heilbronn fühlen sich die Siebenbürger Sachsen wohl und in der Gemeinschaft geborgen. Sie arbeiten gut zusammen, tragen Lasten und Verantwortung gemeinsam. Die Kreisgruppe Heilbronn hat sich zu einem Stützpfeiler landsmannschaftlicher Arbeit in ganz Deutschland entwickelt. Einen besonderen Beitrag leisten dabei der "Liederkranz der Siebenbürger Sachsen Heilbronn" unter der Leitung von Melitta Wonner, das "Karpaten - Tanz- und Unterhaltungsorchester Heilbronn" unter der Leitung von Uwe Horwath, die "Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn" unter der Leitung von Christine Göltsch und Ines Wenzel sowie der Seniorenkreis unter der Leitung von Helga Bitto.

Richard Siemiatkowski-Werner würdigte die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand der landsmannschaftlichen Kreisgruppe und dem Diakoniekreisverband. Damit habe man ein Zeichen gesetzt und den neuen Mitbürgern das Einleben erleichtert. Die Integrationsbemühungen in Heilbronn sowohl der Landsmannschaft als auch der Diakonie und der Kirche seien beispielgebend und nachahmenswert für viele Einrichtungen in ganz Deutschland. Die Siebenbürger Sachsen in Heilbronn zeichne ihre Kultur- und Brauchtumspflege und beispielhafte Integrationsbereitschaft aus, betonte Siemiatkowski-Werner.

Dass alte Traditionen auch in der neuen Heimat gepflegt werden, konnten alle Gäste beim Auftritt der "Siebenbürgisch-sächsischen Kindergruppe Heilbronn" erleben. Zwei Monate hatten die Kinder unter der Leitung von Astrid Kelp geprobt. Ihr Debüt bestritten an diesem Abend 16 Mädchen und Jungen im Alter von drei bis elf Jahren. Sie tanzten "Auf der Jagd" und "Der fröhliche Kreis" in ihren niedlichen Kindertrachten und ernteten dafür riesigen Aplaus.

30 Jahre "Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn" - das sind etwa 35 Termine im Jahr, Auftritte in und um Heilbronn, bei Stadt und Dorffesten, Heimattagen, Veranstaltungen der verschiedenen Kreisgruppen, Darbietungen in Österreich, Luxemburg, Siebenbürgen und Nordamerika. Bei den Volkstanzwettbewerben der SJD belegte die Jugendtanzgruppe in den Jahren 1992 bis 2005 sechsmal den ersten, fünfmal den zweiten und zweimal den dritten Platz. Das ist die erfolgreichste Bilanz einer siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppe in Deutschland überhaupt. Auch dieses Jahr standen die Heilbronner ganz oben auf dem Treppchen und brachten den Gläsernen Pokal nach Hause. Alle Pokale konnten an diesem Abend bewundert werden. Herzlichen Glückwunsch der Jugendtanzgruppe und viel Erfolg auch in der Zukunft!

Der Landesvorsitzende der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Alfred Mrass, überreichte Annemarie Look eine Ehrenurkunde für herausragende Einsatzbereitschaft in der Tanzgruppe. Rudolf Jürgen Look wurde von der Jugendtanzgruppe zur fünfjährigen Mitgliedschaft mit einem Teller geehrt.

Das Festprogramm gestalteten die Kulturgruppen der Kreisgruppe Heilbronn sowie als Gastgruppe die "Siebenbürgisch-sächsische Bruder- und Schwesternschaft Setterich". Durch das Programm führte Hannelore Schuster. Nach einem bunt gemischten Programm überraschten die Kulturgruppen noch mit einem Ausschnitt aus dem Singspiel "Bauernhochzeit in Siebenbürgen". Mit "Af deser Ierd", dem Siebenbürgenlied und dem Deutschlandlied wurde dann der festliche Teil des Abends abgeschlossen. Im Anschluss spielte das "Karpaten - Tanz- und Unterhaltungsorchester Heilbronn" noch zum Tanz auf.

Gerlinde Schuller